Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Duitaff

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 03.03.14: Duitaff das ist in Niederbeiern ein Mitbringsel vom Jahrmarkt
    - von der dult eben - das wort dultaff ist schon im bayerischen woerterbuch abgehandelt worden - und da hamma vier bedeutungen - die urbedeutung der dultaff - das ist wirklich ein affe auf der dult - der turnte meist auf den schultern der dultbesucher herum - und war eine attraktion - dann hat man als schimpfwort gesagt - du bist ein dultaff - ein idiot oder ein affe der andauernd auf die dult geht - dultaff = der besucher - und natürlich alles grimsgrams was man von der dult heimbringt - unter anderen auch den rausch den man von der dult heimbringt - also dultaff usprünglich ein aff - dult das ist ein ein typisches bayerisches kennwort wie WIR sagen - ein wort das nur in altbeirischen und österreichischen dialekten vorkommt - das wort stammt aus dem gotischen - wo es ein bestimmtes kirchliches fest bedeutet hat - war wohl eigentlich eigentlich eine zeit der ruhe - so wie fastnacht und fasching urprünglich eine zeit der besinnung und des fastens war - so hat auch das wort dult im lauf der jahrhunderte - über eben kirchenfest und jahrmarkt die heutige bedeutung von einem fest in beian bekommen - also der dultaff also aus niederbeian - ein mitbringsl von da duld -
  • Die Mittelbayerische notiert am 25.01.2012,
    Der Affe war schon mal Gast in dieser Serie, es war aber nur ein nachgemachter Affe, der Maulaff. Dabei ist der Affe im Dialekt in Redensarten und Schimpfwörtern so häufig vertreten, dass er ein eigenes Sprach-Biotop bildet. Das Bayerische Wörterbuch etwa kennt 27 Affenarten in Zusammensetzungen und hat dabei doch noch den Teigaffen vergessen. Angeblich gibt es im Russischen das Sprichwort "Der Deutsche hat den Affen erfunden". Man weiß nun nicht, ist es ein Lob auf die Erfinderkunst, oder zielt es darauf ab, dass der Affe doch kein Mensch und die Nachbildung grandios gescheitert ist. In diese Lücke zwischen dem Menschen und dem nachäffenden Affen, der den Menschen doch nicht erreicht, zielt das Schimpfwort "Affe". Der Affe ist per se ein Angeber, er gibt an wie eine Steige (Transportkäfig) voll Affen. Auch der Lackaffe ist ein Angeber, der seine unansehnliche Hülle durch einen Lacküberzug ansehnlicher machen will. Der Dultaff war früher eine Attraktion eben auf der Dult, und ein Mensch macht sich durch sein Gehabe zum Dultaffen. Es ist aber auch der Rausch, den er von der Dult heimträgt und der durch sein Gewicht den Menschen zum Torkeln bringt und dieser so dem Versuch des Affen ähnelt, aufrecht zu gehen. Der Teigaffe ist selbst gemacht, gebacken und unbeweglich, vielleicht auch weich und nachgiebig wie ein Teig. Der Aprilaff ist am 1. April auf einen Scherz reingefallen, der Stanglaff bewegt sich wie eben dieser. Im besagten Wörterbuch gibt es weitere 23 Begriffe - etwa einen über den, der frisst wie ein Schlauderaff.
    Keine Autorenangabe aber es klingt ganz nach der germanistischen Feder von Herrn Prof. Dr. L. Zehenter
  • Laut Adam Härdl ... Der Ablaß heißt lateinisch indultum von indulgere, indulsi, indultum = Nachsicht schenken oder auch Vergebung finden. Darum nannte man die um die Ablaßfeste sich bildenden Märkte "Indultum-Märkte" und allmählich nach dem mundartlichen Abschleifen der vortonigen Silbe einfach "Dulten", ahd. "tuld".
  • Wohl eher von indulgentia = Nachsicht, Milde, Güte, Gnade, Zärtlichkeit, Ablass, Lossprechung vom Bann + Affaniae = Narrenposen, unnütze Reden;
    Es sollte m. E. rechtlich etwas mit der Landverteilung an römische Soldaten bzw. deren Angehörige zu tun haben und damit wesentlich älter sein, als die kirchlichen Feste in Bayern.