Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Bloachbitschn

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 28.01.13: Bloachbitschn das ist in Oberbeiern eine Gießkanne
    - das dialektwort bitschn bezeichnet überhaupt kannen und gefässe aus holz aller art - es ist letztlich ein lateinisches lehnwort - und ist auch sonst ins deutsche oft gelangt in der form bottich oder in der butte - und über alpenromanische vermittlung ins bairische auch als bitschn - und bitschn für holzgefäss - dieses gefäss hat man her genommen zum bleichen früher - als man leinen auf der wiese ausgelegt hat um es bleich werden zu lassen - zum bloacha eben - da hat man die bloachbitschn gehabt - wie man aber nicht mehr leinen gebleicht hat - da man einfach das gleiche holzgefäss als gießkanne immer noch hergenommen - und drum sagt man heute noch bloachbitschn zur gießkanne in oberbeiern - obwohl man lange schon nicht mehr bleichen tut-
  • Das vom Prof. zitierte Wort "bleichen" scheint aber den Ursprung eher in der Blahe (sprich Bloucha) zu haben:
    Quelle Adam Härdl: Zum Schutze gegen die rauhe Witterung im Norder überzogen die Römer ihre Wagen mit Schutzdächern aus Tuch, mit Planen, wie man sie nhd. nennt. Die Bayern und Österreicher bezeichneten und bezeichnen ein solches Wagenschutzdach in ihrem Dialekt als Blahe, Blache oder Blochert. Dieses bairische Dialektwort geht auf das lateinische floccus,-i = die Flocke, die Wollfaser zurück, das im Ahd. zu "blaha" = grobes Leintuch und im Mhd. zu "blahe" wird und gegen Ende des 20. Jahrhunderts langsam von "Plane' verdrängt wird.
  • Wohl von pitisso = süfflen, ein wenig trinken. Wein bei der Probe durch die Lippen ausspritzen = pytisso.