Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 91795 Obereichstätt Heilingacker s. 360; Der Heilinggraben
    nicht lokalisierbar
  • Originaltext: Im Nockfeld; Geht bei Fl.Nr. 360 von Knockweg ab zum Rothenweg
  • Quelle Eberl: Heilig, ahd. heilac, mhd. heilec. Der Heilige, Heiling ist der Kirchenpatron als Vertreter des Kirchenbesitzes. Ob Heiligen, sich je auf ein altes heidnisches Heiligtum bezieht?
  • Quelle Buck: Heilig, häufig. Bezieht sich teils auf heidnische, teils auf christliche Besitztümer. Erstere besonders in Wäldern- und Brunnennamen, doch schwer von letzteren zu sondern. In Zusammensetzung ist Heilig, der Heilige als Person welcher ?, dann dessen Vermögen und Vermögensverwaltung der Stiftung, Kirche des Altars eines Heiligen.
  • Quelle Schnetz: Heiligenäcker, -Gehau sind dem "Heiligen", d. i. dem Schutzpatron einer Kirche, also dem Kirchenvermögen gehörig. ... Mit Sicherheit führen wohl nur wenige FlN. auf Spuren alten Volksglaubens. Die mit heillig ma. halg, holg, helg und mit weih, ahd. wihi, oder mit Heiligennamen gebildeten ON und FlN gehen zum größten Teil auf christliche Heiligtümer, doch lassen manche von ihnen im Hintergrunde heidnische Kultorte vermuten: in der Halge Holge, Heiligenbaum Baumkult! -Berg, Weichberg, Weicht, Weihenlinden. Wahrscheinlich waren auch manche Gehag, Gehei, Haiwald, -Berg benannte Orte hl. Haine und Opferstätten
  • Vorkommenheiling = lingula = Landzunge; alienigena aliegenus = Fremdling; phalerae = Metallbeschläge; phaleratus = mit Brustschmuck geziert; lingo = etwas lecken