Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

ächads

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 08.07.10: Ächads sagt man in Unterfranken, in großen Teilen Frankens, wenn man ein Gewand falsch herum trägt - dann hat man es 'ächads' an. Das Wort hieß im alten Deutschen 'äbich', das bedeutet eigentlich mit der abgewandten Seite nach außen, und kommt eigentlich in allen deutschen Dialekten vor. Weil aber eine schriftsprachliche Form immer gefehlt hat, hat es zahlreiche Umgestaltungen erfahren. Im Fränkischen zum Beispiel ist aus dem 'äbich' ein 'äch' geworden. Dieses 'äch' ist dem Sprecher ein bisschen zu kurz vorgekommen. Darum hat er noch seine Adjektivendung 'ad', wie im Dialekt so oft, angehängt - 'ächad'. In anderen Dialekten heißt das Wort inzwischen 'neim', 'eim', 'äberch' oder 'gäbisch' - alles mit der gleichen Bedeutung - mit der Innenseite nach außen gewendet.
  • Siehe auch "gaicherts"
  • Wohl von caecitas = Blindheit; .fr = cécité; .it = cecità ; .es = ceguedad; .pt = cegueira. Ein Blinder sieht es eben nicht und es gibt viele Blinde.