Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Schobdach (Wassertrüdingen) Hei 704 (a. 1239) Schobedach, nach Ku 950 Schaubdach d. i. Strohdach (Schmeller, Bay. Wb. III 305), zu mhd. scoub Strohbund, Strohwisch; eher möchte ich verstehen Schobed-ach, u. vgl. ahd. scaban sich fortscheeren, trollen, eilen (am eilenden Bach).
  • Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: Fraglich bleibt, ob hieher der unklare Name Schobdach Kd., Pf. Wassertrüdingen, gehört; urk. 1239 Schobedach, ma. schoding; Kugler (Erklärung von 1000 On der Altmühlalb, Eichstätt 1873) Nr. 950 erläutert "Schobdach = Schaubdach, d. i. Strohdach" (vielleicht "eine offene, Feldhütte mit hölzernen Säulen und einem Strohdache"); aber -dane = tectum "Haus" ist als Grundwort in On nirgends bezeugt, auch erscheint das Strohdach, da es ehedem auf dem Lande allgemein üblich war, zur Namengebung wenig geeignet; der Ort liegt am raschfließenden Mühl- oder Schobdacher Bach zu Füßen einer Anhöhe (der Eislerhöhe); vielleicht hieß dieser Bach einst Schobedach, als Schnellsprechform aus "zur schobenden Ach" (zu ahd. scaban sich trollen, eilen).
  • Flurnamen: Eislerfeld; Gänsäcker; Grundäcker; Breitäcker; Espan; Krautgarten; Sandäcker; Karelle, Chorälln
  • Flurlage Karelle: D-5-6929-0198 Siedlung des Neolithikums und der Latènezeit.
    chor, chortis = Hühnerhof, Hühnerhaus; cohor = turma, Trupp;
  • BLfD 09/13: D-5-6929-0197 Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung, der Latènezeit sowie der römischen Kaiserzeit.