Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Quelle Dr. M. Bacherler, Die Ortsnamen des Bistums Eichstätt HSB 38:
    Rasch Altdorf b. Nürnberg) urk. MB IX 414 (a.1145) Raske vielleicht zu rasc schnell am schnellen Wasserlauf (e = a, -ah), Beck S.127 (a.1356) Rasch Su 1 Rasch, nach Beck zum Binsig, Röhricht, Sumpfort (vgl. oberd. rausch Binse); Ku 896 vermutet = Rosch, Rösche, Reß d. i. Wassergaben oder Abhang eines Berges.
    Rasch (nw. Hamberg b. Hemau) Scherlein reg. term. p. 141 (a.1489) Reisch ahd. hris Gesträuch, zum Reisig, Platz, wo viel Gesträuch wächst.
    Raschbach (Altdorf-Nürnberg) urk. Beck S. 127 (a.1360) Raspach, zum Bach mit Gebüsch (ahd. hraspa) Buschwald, Reisig, vgl. auch Rasch "Sumpfbach".
    Raschhof (ö. Neumarkt) zum Hof am Röhricht, Sumpf (vgl. Rasch) ev. am Gebüsch, Buschwald vgl. Raschbach.
  • HSB 46/47: Zu den Namen der Wasserlage ist auch Rasch zu rechnen, Pfk. S. Michaelis, 1145 Raske, ma. rasch (mit langem a); der Deutung von Christ. Beck als "Röhricht" (zu ahd. rasch, oberd. rausch Binse) widerspricht die urk. und die mundartliche Form, beide auch einer Ableitung von mhd. rûsch Wasserfall; der Ort liegt an einer auffallend rasch fließenden Stelle der Schwarzach und verdankt diesem Umstand seinen Namen; dieser stellt eine -sqa- Ableitung von germanisch ras- "eilen" dar, das in altnord. ras "Lauf", mittelniederdeutsch ras "heftige Strömung" und ahd. rasc "schnell, rasch" vorliegt, und bedeutet "an der schnellen Strömung, an der Stromschnelle". -
  • HSB 46/47: Rasch Kd., Pf. Breitenbrunn, 1489 Reisch, ma. rasch (helles a), zu ahd. hris Gesträuch, wie auch Reisch; Pf. Hörmannsdorf.
    Flurnamen: Am Steindlweg; Bühlgassen; Über den Lust; In der Höll; Über den Steck;
  • HSB 46/47: Das Gebiet um Altdorf bei Nürnberg. Das Gebiet um Altdorf bei Nürnberg umschließt die Kirchspiele von Altdorf, Altenthann, Rasch, Oberferrieden, Hausheim, Berg, Litzlohe, Sindelbach, Gnadenberg, Stöckelsberg, Eismannsberg und Traunfeld.
  • Pfarrorte sind heute im Gebiet um Altdorf-Stadt: 2. Altdorf (Lorenz), ehemals Filiale von Rasch.
  • HSB 52: Urpfarreien sind Rasch (IV B: Sammelbl. 46/7 S. 59f. - an der Stromschnelle)
  • HSB 34: Rasch oder Hohenrasch bei Altdorf, Schloß j. Pfarrhaus. Nach Lehner 48 Besitzer die Rascher, Harder 1312, Strupperger 1541, dann Nürnberger Familien.
  • Bereits seit der Jahrhundertwende waren in Altdorf und Umgebung Anpflanzungen von Obstbäumen gefördert und Einrichtungen zur Obstverwertung geschaffen worden. Pionierarbeit leistete hier vor allem Seminarlehrer Böhm, der um diese Zeit am Königlichen Schullehrerseminar Altdorf tätig war. Während bei der älteren Generation obstbauliches Grundwissen und Sortenkenntnis heute noch präsent sind, ist dieses bei der jüngeren Generation weitgehend verloren gegangen. Ziel der Stadt Altdorf ist es deshalb, mit der Errichtung eines Obstlehrpfades allen Bürgern dieses Wissen wieder zugänglich zu machen.
  • Flurnamen: Auf der Haid; Röth
  • Wohl von cerasum, cerasi = Kirsche; cerasus, cerasi = Kirschbaum; Obstanbaugebiet seit den alten Römern.