Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Laibstadt (Heideck) urk. Hei 259 (a. 1080) Leibiestat, MB n. 12 (a. 1179) Laibestat, ebenso 20 (a. 1186) und 48 (a. 1248); 52 (a. 1249) Laibstat, zur Wohnstätte des Laibi (got. laiba = Sohn), unzutreffend Ku 803 auf dem Hügel (hlaiv).
  • BLfD 02/2014 - keine Römer vor Ort
  • Flurnamen: Mittelbühl; Badsweg; Weißenstein; Spendfeld; Steinigfeld; Mauern; Weiberfeld; Langfeld; Stüttle; Schöpflesbühl
  • Wohl von römisch labi + statio
    labi = (ver)fallen + statio = Standort/Ort ... das wäre ein römischer Hinweis auf verfallene keltische Anlagen vor Ort. Andernorts wurde daraus labi burgos sprich Biburg
    Siehe dazu Linkwww.boari.de/ortsnamen/biberg.htm
  • Quelle https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00059569&pimage=81&v=100&nav=&l=es
    Laibstadt. Dekanat Hilpoltsteln.
    1080 Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Laibstadt. Leflad n. 153.
    1149 Ortsherren von Rudletzholz genannt. H.383.
    1179 Die Kirche (BMV.) in Laibstadt domkapitelscher Besitz. MB. 49 n. 30.
    1182-1195 Kirchweihe daselbst durch Bischof Otto. H.160 n.8.
    1249 Patronatsherr der Dompropst, der den Konrad von Au mit dem Zehent von Tautenwinden belehnt. MB. 49 n. 48.
    1270 Vergleich über die Prisentation und die Einkünfte der Pfarrei zwischen Dompropst and Domkapitel. MB. 49 n. 86. Ersterer im Besitze des Besetzungsrechtes bis zur Säkularisation, dann der Bischof.
    1312 Beginn der series parochorum.
    1472 Bau des Turmes in Laibstadt laut Inschrift. Kstd. 92.
    1480 Das Pfarrhaus unbewohnbar, Gesellpriester wohnt in Heideck, Rudletzholz als Finale genannt; im selben Jahre Zell und Hofstetten ausgepfarrt. Suttner, Schematismus S. 89. Bereits früher Liebenstadt, weil 1480 der Pfarrer von Laibstadt das Präsentationsrecht hat; der Schloßberg ebenfalls damals Filiale von Laibstadt, also Laibstadt Urpfarrei.
    1507 Gesuch der Gemeinde um Konfirmation der Frühmesse BMV., gestiftet von den Herren von Heideck (also sicher vor 1472, daher 1480 bereits besetzt) mit Präsentationsrecht des Pfalzgrafen Friedrich. Urkunde. Buchner, lnventare 199. ,,Es soll auch ein jeder Frühmesser dem Pfarrer zu hochzeitlichen Tagen (d. h. an den Hauptfesten) zu Vesper and Amt helfen singen, in Notfällen taufen oder die Kranken versehen, alles auf ziemliche Belohnung eines Pfarrers und anderes auch nicht versagen. Konfirmiert am 28.12.1507 mit Einkommen von 35 fl.

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    1542 Verpfändung an Nürnberg, Einführung der Reformation.
    1578 Wiedereinlösung durch Pfalz-Neuburg.
    1589 Neubau eines Schulhauses mit Mesnerwohnung durch Kirchenstiftung, voriges wird Gemeindehaus. Hirschmann, Kirchenvisitation im Amte Heideck 1600.
    1609 Spendestiftung. Buchner, Inventare 201.
    1620 Kapelle S. Kolomann in Kolbenreuth in der Heidecker Chorstiftsrechnung erwähnt; jetzt Kolbenhof (pr.).
    1626 Wiedereinführung der katholischen Religionsübung.
    1650 Dez. 5/15 Vergleich zwischen Pfalzneuburg und dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach über die Pastoration von Bergen bei Weißenburg; darnach soll Bergen einen Pfarrer A. C. zu genießen haben, dagegen der Herzog das Recht haben, den Katholischen zu Bergen durch einen benachbarten Pfarrer den katholischen Gottesdienst in der Kirche zu Bergen öffentlich halten zu lassen, wobei von beiden Pfarrern keiner dem andern hinderlich sein, sondern sie schiedlich und friedlich sich betragen sollen, der katholische soll den akatholischen im Genusse der Kompetenz nicht beeinträchtigen, hingegen soll er mit jährlich sechs Reichstalern aus dem Bergischen Pfarrkorpus und dem Kleinzehent bei den Katholischen sich begnügen. Abschrift im 0A.
    1663 Vergleich wegen der Chorstiftsverwaltung: dieselbe verbleibt in Neuburg, wird aber an die Landschaft Neuburg verpfändet, welche zur Auslösung von Nürnberg das Geld vorgeschossen hatte; der Pfarrer erhält eine Kompetenz, die Stiftsverwaltung trägt alle Lasten gegen Bezug des ganzen Pfarreinkommens. Vgl. PBl. 1867 S. 149, 1873 S. 6.
    1671 Beginn der Pfarrmatrikeln.
    1689 Besoldung des Schullehrers aus Chordienstgefällen.
    1691 Der durch Diebe um all seine Sachen gekommene Pfarrer beantragt den Pfarrhofbau.
    1711 Das Portal der Pfarrkirche als Totenkapelle eingerichtet. Bei derselben Stiftung von Messen für Allerseelenoktav und Quatember.
    1732 Der pensionierte Schullehrer bekommt eine Kammer im Schulhaus.
    1738 Goldarbeiter F. J. Schneider-Augsburg liefert silberne Opferbecken und Kännchen um 50 fl.
    1745 Der Laibstädter Gemeinde wird gestattet, die bei der Lichterprozession getragenen Kerzen nach Hause zu nehmen, wideruflich unter der Bedingung, daß die Gemeinde bei Kirchenbau oder Reparatur die Dienstfuhren prästiere.
    1746 Bei 49 Gebäude abgebrannt, auch Pfarrhaus nebst Stadel und Kirchturm, Glocken zerschmolzen; Pfarrer erhält ein Stüblein im Schulhaus. Turm und Totenkapelle vor 1750 wieder gebaut.
    1763 Neubau des Pfarrhauses durch die Chorstiftsverwaltung. Buchner, Inventare 201. Pfarrer zahlt keinen Baukanon.
    1765 Philipp Ernst von Zehmen als Zehentbesitzer von Rudletzholz verweigert den Beitrag zum dortigen Kapellenbau, weil diese bloß eine Privatkapelle sei; nach den Chorstiftsrechnungen wird die Baulast von diesem getragen, weil das Kapellenvermögen dorthin gezogen wurde.
    1766 Schul- und Mesnerhaus von der Kirche unterhalten. Besoldung: von der Kirche l2 f1, vom Chorstift Heideck 10 1/2 fl, 5 Mäß Holz, für 3 Mäß 4 Schilling 30 Kr.; von der Gemeinde Wiese, Espan und Läutgarben. 1773 Wiese im Holbeerespan zu 11/4 Tgw. für das Orgelspielen überlassen von der Gemeinde.
    1771 Pfarrkirchenturm und Kirche zu Bergen bei Weißenburg eingefallen, 1773 samt Altar wiederhergestellt. Nur mehr ein katholisches Haus daselbst. Katholischer Gottesdienst am Oster- und Pfingstmontag, Kirchweihe und S. Stephan.

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    1774 Die abgedankte Heidecker Orgel um 91 fl. für Laibstadt erworben.
    1776 Friedhofmauer "innen 4 Schuh hoch und mit Schießscharten versehen", soll vom Heiling repariert werden.
    1777 Von der Neuburger Regierung das Frühmeßbenefizium wieder hergestellt, dem Inhaber aus Chorstiftsgefällen 300 fl. und 3 Simra Getreide ausgeworfen, der ernannte F. X. Burkhard kann mangels der Wohnung nicht aufziehen; die Wiederherstellung daher vereitelt.
    1778 Kapelle in Rudletzholz vergrößert und benediziert. Buchner, lnventare 200.
    1804 Preußen als Besitzer des markgräflichen Gebietes verbietet der neuburgischen Gemeinde Laibstadt, eine "Wallfahrt" nach Bergen anzustellen, d. h. dort Gottesdienst zu halten. Datum Würzburg 28. 7.
    1807 Mesner in Laibstadt erhält die Grundstücke im Sandbrunn gegen Pacht vom Mesner zu Rudletzholz.
    1818 Vergleich des Pfarrers von Laibstadt mit dem Pfarrer von Bergen wegen Kompetenz: l. Wenn der Laibstadter Pfarrer wegen Mangels an Katholiken keine pfarrlichen Funktionen zu verrichten hat, soll er nur 6 fl jährlich erhalten, sonst 9 fl; 2. diese werden nur verabreicht bei solchen Katholiken, welche in Bergen häuslich ansässig sind. Bei Hintersassen oder vorübergehend Anwesenden treffen 6 fl; Auszahlung am 1. Januar; Vergleich verbindlich für die Nachfolger und vom kgl. Landgericht ratifiziert.
    c. 1820 Schulstiftung durch Kanonikus Schmidpeter.
    1827 Reparatur des Kirchturms, wovon das Arar 472 f1, Pfarrer 66 fl bezahlt als Dezimator.
    1839 Einführung und Konfirmation der Guttodbruderschaft mit Freitagsmesse in der Totenkapelle.
    1846 Einrichtung einer Hauskapelle durch Pfarrer Ochsenkühn; Tünchung der Kirche, neue Stühle und Pflaster; Fenster gleichförmig gemacht, Altar neugefaßt.
    1849 Baupflicht: an der Pfarrkirche: primär Kirchenstiftung, die in 12 Jahren 2000 f1 zur Verschönerung aufwendete, sekundär Ärar als Großdezimator (Chorstift), Pfarrer bloß Kleindezimator; am Pfarrhaus: das Ärar; Kirche in Rudletzholz Eigentum des Ärars, das das Opfer bezieht und dafür das Wachs liefert.
    1854 Noch ein katholischer Zugewanderter in Bergen begraben und katholischer Leichengottesdienst dort gehalten; 2. und 3. Leichengottesdienst nicht gestattet.
    1856 Berufung auf preußisches Verbot; nach Regierungsmitteiluug Vollzugsverhandlungen unbekannt; das katholische Pfarramt verzichtet auf Verfolg seiner Rechte, da keine Katholiken in Bergen und die Kompetenz nicht gefährdet, behält sich aber seine Ansprüche vor.
    1856 Bundesfahne für Jünglinge, 1859 Aloysiusbild und Marienfahne, 1861 neue Seitenaltäre beschafft.
    1866 Neue Abdeckung des Kirchturms, neue Friedhofmauer, neue Sakristei, Neubau und Verlängerung des Kirchenschiffes. Kostendeckung: Ärar 2359 f1, Zehentbaufond 1036 f1, Pfarrer Schöberl 2000 fl nebst Hand- und Spanndiensten; Glasgemälde mit Apostelbildern von Oldtmann-Linnich; Pläne von Bauamtmann Bachmann. Konsekration am 26. 7. 1868.
    1876 Benediktion der Fischer'schen l4-Nothelfer-Kapelle, der Loy'schen Kapelle, 1878 einer unbenannten, 1892 der Harrer'schen Herz-Jesu-Kapelle.
    1877/1879 Baulastprozeß wegen des Pfarrhauses: Feststellung der ärarialischen Baupflicht.
    1894 Dez. 10 Erneuerung der Guttodbruderschaft.

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    1897 Neubau des Schul- und Mesnerhauses zu Laibstadt ohne Beitrag der Kirche.
    1910 Neubau des Chores in Rudletzholz auf Kosten des Ärars incl. Hand- und Spanndienste. 3 neue Glocken für Laibstadt von Hamm-Regensburg gegen Refundierung.
    1913 Elektrische Beleuchtung ad onus succoessorum. 1915 Neue Orgel von Bittner mit 10 Registern durch freiwillige Beiträge.
    1920 Nov. 21 Vergleich zwischen Kirchenverwaltung und Gemeinde Laibstadt: 1. Die Gemeinde überläßt der Kirchenstiftung die Grundstücke in der Weng, am Sandbrunn und Holbeerespan; 2. das Wohnrecht des Mesners wird mit 2500 M. abgelöst. Genehmigt vom Ordinariat am l4. 11. 1924. Ohne Aufwertung.

    1. Allgemeine Pfarrbeschreibung. ...

    Anmerkungen:

    1. BA. u. AG. Hilpoltstein, LG. Nürnberg: Laibstadt, Kippenwang u. Rudletzholz; BA. u. A0. Weißenburg LG. Eichstätt: Bergen und Dannhausen.
    2. Pol. Gden: a) Laibstadt; b) Bergen; c) Dannhausen zu Thalmannsfeld; d) Rudletzholz; e) Kippenwang zu Aberzhausen.
    3. Von Kippenwang 2 Häuser zur Pf. Zell.
    4. Prot. zur Pf. Bergen u. Thalmannsfeld.
    5. Kath. von Thalmannsfeld u. Syburg werden karitativ von Pfraunfeld versehen; Kath. in Geyern nach Pfraunfeld seit 1871 ausgepfarrt.
    6. Wege: Bezirksstraßen.

    2. Pfarrsitz.

    Laibstadt, D. mit 394 E.; Kr. MF.; FA. Hilpoltstein; P. über Weißenburg. T. aO.; BSt. Heideck 6 km, Alfershausen 5 km; Arzt u. Apoth. in Heideck 4 km u. Thalmässing 8 km; KrkH. in Hilpoltstein 12 km (kath.), Thalmässing 8 km (prot).

    3. Pfarrkirche.

    Tit. Mariä Himmelfahrt; erb. 1472, erw. 1868; Schiff 21 x 9; Stil spätgotisch; kons. 26. 7.1868. Alt. fix.: Hochaltar; alt. port.: 1. Herz Jesu, 2. S. Joseph. Orgel mit 15 Reg. 2 Man. von Bittner-Eichstätt 1913. K. ren. 1933/34. K. u. Spitzturm mit Schieferdach. 4 Glocken: von Hamm-Regensburg 1911 u. 1925.
    Baupflicht: KSt. Friedhof: um die K. im Eigentum u. Baupfl. der KSt.

    4. Pfarrgottesdlenst.

    Regelm.; Konkurs: Sa. vor Judika; Aushilfe durch Abenhausen. Aushilfe in Heideck am RosenkrF. Bes. Andachten: Oktav an S. Sebastian; SaAbendrosenkr. mit Friedhofbesuch; Rorate auf Bestellung; an Fastendo. Ölberg, -Fr. u. -So. Kreuzweg; 4 Standespredigten an 4 Fastenso.; 10st. Gebet an Fastnachtsso. u. Judika; Herz-JFr heil. Stunde seit 1935; tgl. Maiand. Proz.: im 0.: Karsa., Fronl. u. -So.; S. Markus u. Bittmo. nach Rudletzholz, -Mi. zur Kauerlachkapelle; Flurumgang an Christi Himmelfahrt. StiftG D. seit 1924: 8 M. ex red.