Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Quelle Greding.de: Greding, die "Stadt der 21 Türme", gelegen im malerischen Schwarzachtal, kann stolz auf eine mehr als 900jährige Geschichte zurückblicken. Der Ortsname mit der Endung -ing und das Patrozinium der Martinsbasilika deuten darauf hin, dass hier wohl bereits im 8. Jahrhundert n. Chr. eine bajuwarisch geprägte Siedlung entstand. Die erste urkundliche Erwähnung Gredings erfolgte im Jahr 1091 in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV., der den Ort den Bischöfen zu Eichstätt übergab.
  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Greding. Lehner S. 127 unterscheidet 1. die Burg auf dem sog. Klösterl, 2. die Burg auf dem Pfaffenberg mit Überresten, 3. das dreistöckige Jagdschloß der Fürstbischöfe in der Stadt, jetzt Amtsgericht und Rentamt. 1375 kaufte der Bischof von Eichstätt die Veste Greding von Ludwig Schenk von Greding. R 9, 334. 10, 245. Gotebold von Greding 1187 bis 1198. Heid. 480. 511. Rüdeger 1224. Hartwig 1254. Otto, Bürger in Eichstätt 1291. M.B. 49 n. 38. 60. 65. 180. Erhard Marschalk zu G. 1403. R 11, 298.
  • Quelle Dr. M. Bacherler 1924: Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt
    Greding (Hilpoltstein) urk. Hei 267 (a. 1064-65) Gradinga, Foe II 1,. 1098 (a. 1091) Gredingen, (a. 1096) Gredingin, (a. 1168) Gredingen; Foe stellt den Namen zu mhd. grede = große Stufe (ahd. grad, Plur. gradi zum Platz an der Bergstufe (vgl. Bildungen wie Wasungen "Rasenplatz"); angesichts der anderen -ing-Orte im Schwarzachtale vgl. aber auch Pers.-N. (Sippensiedlung des) Grado, Gredo (a1tn. grad = Begierde); unzutreffend Ku 334 Eigen des Geret, Gerhart; Scherlein reg. termin. p. 153 (a. 1489) in greding siue in ruppelsperg (d. i. der Berg sw. Greding).
  • Quelle wie vor, 1936 HSB 50/51: Bei Kinding münden zwei Seitentäler in das Altmühltal, nämlich das der Anlauter und das der Hinteren Schwarzach. Die 4 ing-Orte des bereits außerhalb des römischen Limes gelegenen Anlautertales, Enkering (S. Othmar), Emsing -(S.-Martin), Titting (S. Michael) und Nennslingen (BMV), sind alle alte Pfarrsitze; als Urpfarrei ist Emsing anzusehen, dessen Filialen Petersbuch, Kaldorf, Erkertshofen, Hl. Kreuz, Biburg und Grafenberg waren. - Die ing-Orte des Schwarzachtales sind ebenfalls alte Pfarrsitze: Obermässing (BMV) und Untermässing (S. Leodegar), Hobing (S. Joh. Ev.), Greding (S. Martin), die beiden letzten Urpfarreien. Zur Pfarrei Greding gehört das Bergdorf Kaising, Kd. in guter Flurlage, vom Wald umgeben, ma. kaiseng, 1331 Käussing, vermutlich zu " Pn * Kausso, Cauzo (Foe I 611), wobei indes Lage und Bedeutung nicht auf einen ing-Ort der ältesten Schicht hinweisen. - An einem Zufluß der Schwarzach, an der Thalach, liegt der Markt Thalmässing (S: Michael, Urpfarrei), südwestlich von Heideck Walting (BMV, ebenfalls Urpfarrei), bei Freystadt Möning (S. Willibaldi, Urpfarrei). - Von diesen 11 ing-Orten (Ober-Uhtermässing als einer gerechnet) im Anlauter- und Schwarzachgebiet besitzen 10 alte Pfarrkirchen und 6 sind Urpfarreien. Marienkirchen stehen in Nennslingen, Obermässing und Walting bei Heideck, Michaelskirchen in Titting und Thalmässing, eine Apostelkirche in. Höbing, Martinskirchen in Greding und Emsing, alles Patrozinien, die einen frühen Ansatz der Kirchengründung gestatten; später ist die Gründung der Adelspfarreien Enkering und Untermässing anzusetzen. Während z. B. im Anlautertal die 4. ing-0rte alle Pfarrsitze sind, befindet sich unter den 7 anderen Orten nur 1 Pfd., nämlich, Altdorf (eine Adelspfarrei). Stadt ist Greding, Marktflecken sind Titting, Nennslingen und Thalmässing: Im Schwarzachtal sind sogar einzig die ing-Orte Pfarrsitze. - Auch in der Lage sind die -ing begünstigt: man trifft sie nämlich hier stets an Stellen, wo ein Seitental einmündet oder das Tal sich verbreitert; so daB, ein größerer Flurraum vorhanden ist; dies gilt für alle ing-Orte des Anlauter- und Schwarzachtales, ebenso für Thalmässing, Walting b. Heideck und Möning.
  • Wohl eher von römisch gradus = Staffel, Stufe + inquilinus = eingewanderter Bürger; incola = Bewohner. Gefunden: Auf dem Campus Martius wurden auch comitia tributa gehalten, er ist ein Versammlungsplatz. Es gab wohl offensichtlich auch vor dem Limes römische Siedlungen.
  • Galgenberg; Siehe auch Flurnamen Greding
  • Die Torabschneider.
    Das Städchen Greding Mittelfranken war, wie viele andere in deutsche Landen, einst ein fester Ort. Tore und Reste der Umfassungsmauern sind heute noch erhalten. Eines der 3 Stadttore konnte an einem brennkaltem Wintertage nicht geöffnet werden. Der Straßenkot, der einstmals nur an den Samstagen zusammengekehrt wurde, hatte sich vor dem Tore stark angehäuft und war über Nacht pickelhart gefroren. Das Tor war eingefroren; draußen harrten aber schon die ersten Fremden ungeduldig des Einlasses. Da alles Rütteln, Schütteln und Drücken am Tore vergeblich war, trotzdem sich fast die halbe Einwohnerschaft mit ihrem Brust- oder Hintergewichte an die Holzflügel stemmte, machte der alte Stadtzimmermann der Not mit einer kühnen Tat ein Ende: er schnitt in Kniehöhe das Tor ab und half so für immer aus der Verlegenheit. - Nach anderer Erzählung war das Tor einmal unten beschmutzt (sei es von einem Hunde oder anderweitig). Um dem Übel abzuhelfen und ähnlichen Unannehmlichkeiten vorzubeugen, ließ man kurz den unteren Teil des Tores abnehmen. Quelle Bronner 1911; ardor = das Glühen; vador = jemanden durch Bürgschaftsleistung verpflichten; adorare = anbeten; ordo senatorius = Senatorenstand; escendo = emporsteigen;