Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Gerolfing Burgstall mit Schloß auf dem Berge. Die Veste G. von Herzog Stephan an die Auer versetzt 1368 (R 9, l95), 1398 an Anna die Frauenbergerin (R 11,119); Veste und Dorf von Herzog Stephan an Herzog Ludwig (R 11, 144), 1404 als Pfand an Burkhard Von Knöringen (R 11, 355). Ein Ortwin von Gerolfing 1158. M.M. 49,10. Heinrich von G., Domherr in Eichstätt 1222. Ibid. 37. Familie Judmann 1253-1353. Berthold Judmann verkauft 1353 an Ritter Ott Zenger von Thannstein. R 8, 278. Ingolstädter Sam. 19,1-42.
  • BLfD 05/12: D-1-7234-0056 Benehmen nicht hergestellt, nachqualifiziert. Burgstall des Mittelalters und der Neuzeit.
  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Gerolfing (Ingolstadt) urk. Hei 202 (a. 1055) Geroluingen, Foe II 1, 1012 (a.1055) u. MB n.10 (a.1158) Gerolfingen, 20 (a.1186) Gerleuingen, 37 (a.1222) Gerliuingen, 232 (a. 1296) Gerolfingen, Sippensiedlung des Gerolf; nach dem Index in MB bezieht sich auch Gerleuingen auf Gerolfing b. Ingolstadt
  • Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: Bei Ingolstadt im Donautal liegen: Gerolfing Pfk. S Ruperti 1055 Geroluingen zu Pn Gerolf (588).
  • HSB 45 Pfarrort: Gerolfing (Rupert) als Pfarrei 1322 genannt, im Besitze der Herzöge von Bayern (MB 13, 115), wohl herzoglich bayer. Pfarrgründung.
  • HSB 50: Das dritte Gebiet mit ing-Siedlungen liegt in der Südostecke der Diözese; im Donaugebiet bei Ingolstadt. Hier hat das Bistum noch Anteil am Donauland, das zwischen Ingolstadt und Kelheim zahlreiche ing-Orte dicht beieinander aufweist, wie Eining, Lobsing, Pföring, Marching, Ettling, Dolling, Theising, Pleiling, Pettling, Demling, Kösching, Dünzing, Menning, Mehring. Daran schließen sich folgende 4 zur Diözese Eichstätt gehörige ing-0rte, die alle Dörfer von stattlicher Größe und Pfarrorte (darunter 3 alte) sind: Mailing (Pfk. S. Martini), Lenting (S. Nicolai), Etting (S. Michaelis), und Gerolfing (S. Ruperti). Vom Donaulauf aus gerechnet bilden die ing-Orte die erste Gruppe; dort wo die -ing (mit Etting) aufhören, beginnen (mit Gaimersheim) die heim-Orte, wie auch im Wörnitzgebiet am Ende der ing-Orte (nordwärts) die heim-Orte sich häufen; für die ing-Siedler bot also das Haupttal hinreichend Raum, während die heim-Orte bereits weiter an den Rand der Donauebene und in die Täler der Zuflüsse rückten.
  • 85049 Ingolstadt-Gerolfing = Mai(er)käfer. Wohl von major vir, memoria virtutis = die Erinnerung an die tapfere Haltung; ceva = Gattung kleiner Kühe; moenia = Ringmauer, Stadtmauer; Moeror = Traurigkeit; Magaria = Meierhof; Majoratus = Vorzugsrecht des älstesten der Familie; majorensis = vogtbar, mündig; majores = Großeltern; calefacere = erwärmen; fervefacere = glühend machen; metallum = Erz; Ferriminera = Eisenerz; eminere = emporragen
  • Flurnamen: Galgenberg, Hinterer Krautgarten; Graswegfeld
  • Wohl von inquilinus = eingewanderter Bürger; incolae = Einwohner, ingenuitas = frei geboren
  • Spottname: Gerolfinger Maikäfer.
    Daß Maikäfer eine Uhr ersetzen können, das glaubst du nicht. Und doch ist's so! Ein Reisender mit einer Kraxe voll sieben Sachen kam einmal in das Dorf Gerolfing bei Ingolstadt und kehrte beim Wirt ein, um zu übernachten. Er ließ sich Speise und Trank schmecken und als es Zeit zum Zubettegehen war, ließ er den Wirt zu sich herkommen und erklärte ihm leise, es sei ihm im augenblicklich das Geld ausgegangen; er wolle dem Wirt aber seine Kraxe mit all den Sachen als Pfand hinterlassen und da könne er sich dieser wohl zufrieden geben. Was darinnen sei fragte der Wirt, der alle Hände voll zu tun hatte, so im Vorübergehen. Uhren erwiderte der Hausierer. Der Wirt möge nur hier horchen, wie flott sie gingen. Tatsächlich war in der Kraxe ein Leden und Gekrabbel wie von Räderwerk in einem großen Uhrenhaus. Der Wirt gab sich also Zufrieden, und der Gast kroch in sein Bett. Am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe aber machte sich der Fremde auf und davon und er kam weder am nächsten noch am übernächsten Tag, um seine verpfändete Kraxe einzulösen. Als der Wirt endlich aus Mißtrauen neugierig ward und am dritten Tage nachsah, hatte das Leben in der Uhrkraxe ganz aufgehört und seinen verblüfften Augen zeigte sich nichts als eine Menge toter Maikäfer in einer Schachtel. Darum der Neck; er gilt heute noch.
    scaphae maior = Fähre