Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

LogoÖ ha brrr
  • Geländer - sprich Glaanda - kommt wohl nicht von einem Geländer wie Treppengeländer, Stiegengeländer usw.
  • In 91788 Pappenheim gibts eine Geländerwiese; Fallegarten; Schachen; In 91575 Lanzendorf gibts ein "Geländer" In 91757 Treuchtlingen an der Eulenhofstr. gibts auch ein Geländer
  • Geleenderwiese 85072 Landershofen, nicht lokalierbar
  • Ein Link Geländer gibts auch östl. 91154 Belmbrach IG
  • Ein Link Gelend gibts auch östlich 96450 Beiersdorf bei Coburg
  • Glaanda kommt wohl von Gaza Lanatae = ein Gut für Schafszucht, Lana = Wolle, bei den alten Römern.
  • HONB LKE Seite 84
    81. Geländer [G/6], Gde. Workerszell, E., 6 Einw., 1 Wgb., kath. Pf. Rupertsbuch, ev.l. Pf. Eichstätt; seit 1.5.1978 mit Workerszell zur Gde. Schernfeld und mit der Gde. Schernfeld zur VG Eichstätt; Stand 1987: E., 9 Einw., 1 Wgb. 1782 Fohlen-Gelanlader, außen "Gelander-Graben", innen "Fohlenstadel" eingezeichnetl. - 1796 FüllenGeländer 2. - 1800 Glanter, ein mit einem Geländer eingemachter großer Eichstättischer Waldplatz [...], worin ein herrschaftlicher Füllenstadel ist 3. - [Um 1800] Gelander 4. - 1808 Zum Landgericht Eichst. gehört u. a. Gelander im Wald, Einöde, 1 Haus, 1 Fam. 5. - [1806-1817] Fohlengelander 6. - 1836 Zur Pf. Rupertsbuch gehört u. a. Waldgeländer, 1 Haus, 3 Seelenz. - 1833-1838 Einöde Geländer im (vorm) Walds. - 1882 zu 1875 Waldgeländer (Forsthaus)9. - 1906 Geländer10. - 1924 Geländer, Forsthaus und Waldschänken.
    Ma.: glanda.
    Der ON leitet sich her von nhd. Geländer 12 ( mhd. lander (st. Neutr./sw. Fern.) Stangenzaun 13 mit dem Kollektiv-Präfix ge-14). Der erste Beleg scheint verschrieben, der Beleg von 1800 zeigt die verschriftlichte Ma.-Form. Das in den frühen Belegen auftretende zusätzliche BW "Fohlen-" bzw. "Füllen-"15 bezeichnet den Zweck des mit Stangen umzäunten Ortes als Gestüt 16. Das spätere BW "Wald-" sowie der Zusatz "im" bzw. "vorm Wald" benennen die Lage am Schernfelder Forst, die Pferdezucht spielte offenbar keine Rolle mehr. Das einzige Gebäude des Ortes wurde zum Forsthaus umfunktioniert, in dem später auch Gastronomie betrieben wurde. 1971/72 entstand ein neues Gasthaus neben dem alten Gebäude 17.
    1 StAN Eichst. Pläne 28. - 2 StAN Eichst. Pläne 62. - 3 Bundschuh II, Sp. 326. - 4 StAN Eichst. Pläne 29. - 5 Neuburger Taschenbuch 1808, S. 118. - 6 StAN Rentamt Eichst., Nr. 648 (jetzt StAN Außenstelle Lichtenau, Finanzamt Eichstätt, Nr. 648). - 7 Popp, S. 139. - 8 StAN Kataster Workerszell, Nr. 4, Bd. 1. fol. 11 und Bd. 2, fol. 347' ff. - 9 Bistumsmatrikel 1882 zu 1875, S. 121. - 10 Kreishandbuch 1906, S. 229. - 11 Bacherler, Siedlungsnamen, S. 26. - 12 DWB V, Sp. 2856 f. - 13 Lexer I, Sp. 1820. - ta Vgl. Kluge/Mitzka, S. 244; auch Bacherler, Siedlungsnamen, S. 26, erklärt den ON so. - 15 DWB III, Sp. 1869, und IV, Sp. 510. - 16 Vgl. Hirschmann, HAB Eichstätt, S. 201. - 17 Vgl. Eichstätter Raum 2, S.197.