Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

LogoÖ ha brrr
  • Quelle Dr. M. Bacherler 1923: Berching (Beilngries) urk. Hei 106 (a. 883) villa Pirihinga, (a. 900) Pirihchingara marcha, Gund. P IX 247 Biricchingen, Hei 106 (a. 912, spät. Kop.) [Bi]rihhinga, MB n. 46 (a. 1245) Pirchingen, 118 (a. 1282) Perchingen. Pirchingen; 224 (a. 1296) Pirichingen Lefflad 909 (a. 1305) Paerching, Periching, Sippensiedlung des Berico Berich (ahd. bero Bär); dial Bacham).
  • Wohl eher nicht von Berico bzw. dessen Sippschaft. Siehe Ing-Orte
  • Siehe auch Flurnamen Berching bzw.
  • Spottname: Berchinger Hechte.
    Beim alten, mauerumgürteten Jurastädtchen Berching dessen stille, sonnige Gassen so träumerisch in die Welt blicken, als wollten sie sich vergangener Jahrhunderte entsinnen, windet sich daß Flüßlein Sulz vorüber. Da elustierten sich vor Zeiten einmal an einem Sommertage etliche Bürger Berchings mit Fischefangen. Zweie fingen einen mächtigen Hecht. Die glücklichen Männer hatten wohl schon öfters Weißfische und Rotäuglein in den Händen gehabt, aber noch niemals einen solchen Riesen. Was soll das Ding? Sieh nur, wie 's schnappt! sagte der eine, als er den Hecht hochhielt. Ei, weißt du, vielleicht will es singen, weil es so breit das Maul aufreißt! wähnte der andere. Und so kam es, daß man den Fisch in einen großen Vogelkäfig steckte, damit er Luft habe zum Singen und Schnappen. Der Hecht machte natürlich verzweifelte Anstrengungen zum Atmen. Die Zuschauer nahmen dies irrtümlicherweise als günstige Vorbedeutung und riefen voll freudiger Erwartung: Er dichtet schon; gleich wird er anfangen! Das Gleichanfangen war aber von der Art, daß der Fisch zu leben aufhörte.