Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

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  • Quelle: ---www.archaeobiocenter.uni-muenchen.de/forschung/bajuwaren/index.html
  • Gefunden: Deformierter Schädel der Grablege Altenerding
    Auf den Gräberfeldern des 4. bis 6. Jahrhunderts tauchen immer wieder Frauen mit absichtlich deformierten Schädeln auf. Diese Sitte, kleinen Kindern den Kopf mit geschnürten Bandagen in eine längliche Form zu bringen, wird für das Frühmittelalter mit dem Einfall der Hunnen in Verbindung gebracht. Auch in bajuwarischen Friedhöfen findet sich diese Praxis. Und so stellt sich die Frage nach der Zusammensetzung und geographischen Herkunft dieser frühen germanischen Verbände. Bajuwaren Forschung in Museen ist ein Projekt, in dem neueste naturwissenschaftliche Methoden mit traditioneller archäologischer Arbeit in Museen und Archiven kombiniert werden, um die historischen Grundlagen der Bajuwaren und der Frauen mit den deformierten Schädeln zu erforschen.
    Zur erstmaligen systematischen Bearbeitung des Themas der weiblichen Mobilität im Frühmittelalter haben sich die für den ehemals bajuwarischen Kulturraum maßgeblichen Museen und Sammlungen zusammengetan. Die Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie und die Archäologische Staatssammlung in München sowie das historische Museum Regensburg stellen ihr umfangreiches archäologisches und anthropologisches Material der Forschung im Museum zur Verfügung. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Kooperation mit universitären Forschungsinstituten, welche die modernsten Analysemethoden bieten können. Mehodisch werden hier morphologisch-anthropologische, isotopenchemische und molekularbiologische Verfahren kombiniert. Die Daten werden in den anthropologischen Instituten in München und Mainz erhoben werden. Avancierte Computersimulationen verbinden sie zusammen mit den archäologisch-kulturhistorischen Daten zu einem demographischen Modell der frühmittelalterlichen Bajuwaren.
  • Was bitte haben denn fiktive Bajuwaren dort zu suchen?
  • "Die Anfänge der Bajuwaren - aktueller Forschungsstand aus archäologischer Sicht", Dr. Hubert Fehr, Kipfenberg
    Am 22.11. fand der letzte Vortrag im Römer und Bajuwaren Museum auf der Burg Kipfenberg statt. Nach den einleitenden Worten durch Herrn Dr. Karl Heinz Rieder, folgte der hoch interessante Vortrag des Referenten Dr. Hubert Fehr vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
    Herr Dr. Hubert Fehr nahm die Altmühl-Jura Bürgerinnen und Bürger mit in die Zeit der Anfänge der Bajuwaren und zeigte den aktuellen Forschungsstand aus archäologischer Sicht auf. "Im Hinblick darauf, wie die Anfänge der Bajuwaren zu erklären sind, gibt es keinen Konsens" so Dr. Fehr. Im Laufe der Zeit entwickelten die Wissenschaftlicher ganz unterschiedliche Modelle zur Erklärung der Herkunft der Bajuwaren. Einige Wissenschaftler beziehen sich dabei auf eine archäologische Fundgruppe in Form von Keramik des Typs "Friedenhaim-Preštovice", die in Südböhmen ihren Ursprung hat und im Grab des Kriegers von Kemathen (eindrucksvoll inszeniertes Exponat im Römer und Bajuwaren Museum) gefunden wurde. Ein Indiz für manche Archäologen, dass die Herkunft der Bajuwaren in Böhmen liegen müsse. Daneben gibt es wiederum Modelle, die sich auf die Etymologie des Begriffs Bajuwaren beziehen und wieder andere auf die Ethnogenese. Für all diese Modelle, die sich im Laufe der wissenschaftlichen Diskussion entwickelt haben, gibt es sowohl Argumente die dafür doch gleichwohl dagegensprechen. Dies ist auch der Grund dafür, dass es kein Modell gibt, das allgemein akzeptiert wird, erklärt Dr. Fehr. Doch hierin bestehe gerade eine Chance, die sich den Archäologen eröffnet, da hierdurch neue und andere unerwartete Dinge erkannt werden können.