Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums HSB 34: Altdorf bei Nürnberg. Ehemaliges Pflegeschloß jetzt Amtsgerichtsgebäude. Die Reichshofmark A 1360 an den Burggrafen von Nürnberg, 1395-1504 bei der Kurpfalz, dann die Stadt Nürnberg Lehner 26f. Bayerland 1894 S. 498.
  • Dr. M. Bacherler HSB 38: Altdorf (Nürnberg) (s. Bayerland 1894 S.500), wie Altdorf (Greding) zum alten Dorf.
  • HSB 45: Teilgebiet IV: Der Nordosten des Bistums (Sulzbach, Hersbruck, Altdorf),
  • Das Gebiet um Altdorf bei Nürnberg umschließt die Kirchspiele von Altdorf, Altenthann, Rasch, Oberferrieden, Hausheim, Berg, Litzlohe, Sindelbach, Gnadenberg, Stöckelsberg, Eismannsberg und Traunfeld. - Dieser Raum birgt folgende Ortschaften:
    1. Siedlungsbezeichnungen.
    On auf -ing:
    Peunting W., Pf. Rasch, 1326 Peuntingen, ma. peinting, zu ahd. piunta umhegtes ("bewundenes") Land. - Riebling W., Pf. Berg, 1360 Ribelingen, zu einem Pn, *Ribilo (Richbold) oder Rupilo (Rupprecht), ebenso hieß der jetzige Rübleinshof bei Burgthann 1300 Ribelingen, im 16. Jh. Rieblingshof.
    On auf -heim:
    Adelheim W., 1360 Ottelheim, ma. odlham, zu Pn Adalo, Adelo (519). - Pühlheim D., ma. bülham, zu puhil Bühl, Hügel. - Ludersheim D., 1129 Luödirisheim, ma. loudersham, zu Pn Hludher (582); diese 3 Orte liegen in der Pf. Altdorf. - Hausheim Pfk. SS. Petri et Pauli, im Tale, 1362 Hausheim, ma. hausham, zu mhd. hûs Haus, Herrenhaus. - Richtheim D., Pf. Berg, zu oberpf. richt = ahd. riuti gerodete Stelle.
    On auf -hausen:
    Richthausen D., Pf. Altdorf, 1360 Reuthausen, d. i. zu den Häusern an der Rodung. - Hagenhausen Kd., Pf. Gnadenberg, im Tal, Gund. Hagenhusen, ma. honghausn, zu Pn Hago (716); hier war das Adelsgeschlecht der "Hegen" ansässig.
    On auf -hofen:
    Ernhofen W. (auf der Höhe); Pf. Altdorf, so 1360, zu Pn Ero, Aro (453, 135). - Penzenhofen Kd., Pf. Altdorf, 1129 Penzehouen, ma. benzahuf, zu Pn Penzo (246). - Pattenhofen D., Pf. Altenthann, 1129 so, ma. battahuf, zu Pn Patto (226).- Meilenhofen W. im Tal, Pf. Berg, zu Pn Milo (1123). - Kadenshofen D. (auf dem Berg), Pf. Berg, 11. Jh. Chamandshof, 12. Jh. Kaetdinchouen (Form - inghofen wie Lentinchova [ Lenting], Belinchofen [ Peichenhofen ]), 16. Jh. Kodenshofen, Kodensberg, zu Pn * Chamand (vgl. Camundus Foe I 357) oder * Cadmund von Stamm Cath (360). - Wappeltshofen W. auf dem Berg, Pf. Traumfeld, 1289 Wipolzhofen 1397 Weypolzhofen, ma. wabbeltshuf, zu Pn Wigbold (1579); i zu ei; ei im Dialekt zu hellem a. - Trautmannshofen Kd. auf dem Berg; Pf. Litzlohe, 1166 Trewtenshouen, ma. traue(r)tshuf, zu Pn Trûtin, Trûtmam (426). - Eispetshofen W. auf dem Berg, Pf. Litzlohe, 14. Jh: Eisprechtshof, zu Pn Isbrecht (971). - Ballertshofen W. auf dem Berg, Pf. Traunfeld, 1159 Balderateshofen, ma. ballertshuf, zu Pn Balderat (240). - Mettenhofen W. auf dem Berg, Pf. Traunfeld, ma. metterhuf, zu Pn Matto (1109). - Reicheltshofen W. auf dem Berg, Pf. Stöckelsberg, zu Pn Richolt (1270). -*Jungmannshofen abgeg. zwischen Hausheim und Altdorf, urk. 1274 (Hist. Ver. Oberpfalz 5, 88. MB 36, 343), zu Pn Jungman (983). - *Winhardshoven 1306 (RB 5, 102), abgeg. bei Rohrenstatt (Sindelbach), zu Pn Winhard (1614).
    -dorf: Altdorf StPfk. S. Laurentii, ma. altorf, d. i. das alte Dorf. - Ezelsdorf D., Pf. Oberferrieden, im Tal, 1289 Eczdelstorff, zu Pn Azzil, Etzel (221).
    -statt: Rohrenstatt im Tal, Ober- (W. mit Flk. S. Colomanni), Mittel- (D.), Unter- (D.), 1293. Rornstatt, ma. rounstod, zu ahd. rôr Schilfrohr. - * Nardolstat, Nardolstal, abgeg. zwischen Sindelbach und Ammelhof, gen. 1325 test. Castel. und MB 24, 561 (ao. 1412); zu Pn Nardolt (1153).
    -burg: Haimburg D., Pf. Sindelbach, 1279 Heimberch, viell. zu hain Hain, abgegrenzter Buschwald.
    -fels: Prackenfels W., Pf. Altdorf, 1378 Prakkenfels, zu ahd. pracho, mhd. brake Jagdhund (als Wappentier; die Herren von Rasch, die 1362 die Burg besaßen, führten einen Bracken im Wappen).
    -stein: Häuselstein W., Pf. Gnadenberg, 1397 Heselstein, ma. häuslsta, vgl. den Pn Hasil, Hesel (787).
    2. Lagebezeichnungen. Lage am Wasser:
    Morsbach W., Pf. Altdorf, ma. mouschba, zu ahd. mos Sumpf. - Röthenbach W., Pf. Altdorf, ma. rejdnboh, z. Ei. rot. - Steinbach W., Pf. Oberferrieden, ma. sta(n)ba; das vom Steinbacher Dorfweiher ausgehende Bächlein ist kein Kiesel führender Bach, er kann also nicht mach dieser Eigenart benannt sein; vermutlich bezeichnet hier Steinbach den "Bach, der am Schlößchen (= stein) der Herren von Bergthann vorbeifließt"; die Ortschaft ist dann erst in der Ritterzeit entstanden. - Kettenbach W., Pf. Berg, ma. ki(t)nbo (vgl. ma. sti(t)n = stetten), zu kett (f. u. n.) Druckwasserquelle. - Loderbach Kd., Pf. Berg, 1320 Loterpeck, zu mhd. loter = Schmutz, Schmutzwasser. - Dörlbach D., Pf. Rasch, 1510 Dorelbach, ma. dirlbo, nach Beck 72 der durch Dornicht fließende Bach (dorel: fichtel, aber der Ausfall von -n- bleibt ungeklärt); da der Ort in einer schmalen, romantischen Schlucht liegt und die ma. Form dirlbo lautet, vgl. vielmehr tor, türe im Sinne von "Durchgang": Dörlbach = "der durch eine enge Schlucht fließende Bach". - Schwarzenbach D., Pf. Rasch, ma. schwatzabo, zu Ei. schwarz, benannt nach der "schwärze", der schmutzigen Lehmpfütze, aus der das Bächlein kommt. - Ölsbach Kd., Unter-, Ober-, 1159 Alspach, ma. elspa, vgl. ahd. halza, mhd. else Elsebeer, Elritze. - Raschbach W., Pf. Altdorf, 1360 Raspach, ma. roschba, da ein schmaler Waldstreifen den Bach, an dessen Ursprung, der Ort liegt, begleitet, vgl. ahd. hraspa Gebüsch (raschbach Haplologie, aus raspach-bach): der durchs raspach, Gebüsch, fließende Bach. - Sindelbach Pfk. S. Jac. mai., 1129 Soündelbach, ma. sindlbo; da der Bach zwischen zwei steilen Höhenzügen fließt, vgl. Foe II 2, 946 sunth = "Steilheit" und ebendort den Bergnamen Süntel und den Bachnamen Suntelbeke (ein Bach am Sonnenhügel).
    -brunn u. a.:
    Weissenbrunn D., Pf. Altdorf, z. Ei. weiss. - *Vierbrunn abgeg. bei Traunfeld, genannt 1289 RB 4, 395, z. Zahlwort vier. - Au W., Pf. Altdorf, zu ahd. owe Wiesenland. - Deinschwang Kd., Pf. Traunfeld, 1344 Teynswanch, ma. deischwa(n)g, zu Pn Daini, Dagini (392). -Litzlohe, Pf. S. Oswaldi, 1093-97 Lucilna, 1183-95 Luzilnahe, ma. litzlouh, d. i. zur kleinen (lützel) Ache, Quelle. -
    -rieden (Sumpfstelle, Wiesenmoor): Ferrieden Ober-(Pfk. BMV), Unter-, 1179 Varriden, ma. ferrojn, vgl. mhd. var Richtung des Weges (zur Sumpfstelle, zum Wiesenmoor am Fahrweg). - Rieden Unter- (im Tal), Ober-, D., ma. rojn. Zu den Namen der Wasserlage ist auch Rasch zu rechnen, Pfk. S. Michaelis, 1145 Raske, ma. rasch (mit langem a); der Deutung von Christ. Beck als "Röhricht" (zu ahd. rasch, oberd. rausch Binse) widerspricht die urk. und die mundartliche Form, beide auch einer Ableitung von mhd. rûsch Wasserfall; der Ort liegt an einer auffallend rasch fließenden Stelle der Schwarzach und verdankt diesem Umstand seinen Namen; dieser stellt eine -sqa- Ableitung von germanisch ras- "eilen" dar, das in altnord. ras "Lauf", mittelniederdeutsch ras "heftige Strömung" und ahd. rasc "schnell, rasch" vorliegt, und bedeutet "an der schnellen Strömung, an der Stromschnelle".
    Höhenlage: On auf -berg:
    Grünsberg D., Pf. Altdorf, 1278 Grundesperch, ma. grinsberch, zu Pn Grund. - Hegnenberg D., Pf. Altdorf, 1360 Hegenberg, ma. hamberg, vgl. ahd. hagan Dornbusch, Ei. haganin, heginin von Dornbüschen umhegt. - Wallersberg W., Pf. Altenthann, zu Pn Wallari (1518). - Rührersberg W., Pf. Berg, 1510 Rügersberg, zu Pn Rüger-Rüdeger; vielleicht identisch mit "Ruhrenhofen" von RB 3, 284 (ao. 1267), zu Pn. *Ruoro (vgl. femin. Ruora 1285). - Gspanberg W., Pf. Rasch, 1360 Weczynsperg, zu Pn Wezin (1530); seit ca. 1700 Span- und Sponberg, ma. gschbansberk, zum Fam.N. Gspahn, der in der Gegend noch heute lebendig ist. - Gnadenberg Pfk. S. Brigittae, so benannt seit Gründung des Klosters vom Brigittenorden (1436), früher "Eichelberg", geheißen, vgl. Eichelberg urk. 1426 RB 13, 69, zum Baumnamen Eiche. - Stoeckelsberg Pfk. SS. Sim. et Judae, 14. Jh. Sternweinsperg, 1325 Sterkelberg, 1534 Steckelsberg, ma. stak(e)lsbach (im Altdorfer Gebiet dakelsbach), zu Pn vom Stamme Stark (Foe I 1361 Starkman, *Starcwin, *Stercwin, *Starkil). - Eismannsberg Pfk. S. Andreae Ap., (Pf. seit 1582, vorher Filiale von Gnadenberg), 14. Jh. Eisenhartsberg, ma. maischberg, zu Pn Isanhart, Eisenhart (971). -Bisenberg D., Pf. Sindelbach, 1356 Bischofsberg, d. i. zum Berg des Bischofs. *Trossberg abgeg. Burg bei Litzlohe, urk. 1326 MB 36,648, zu mhd. trôst Trost, Schutz (zum Ausfall des t vor b in der Kompositionsfuge vgl. Gröger, die ahd. u. as. Kompositionsfuge, Zürich 1911 S.193). - Berg Pfk, S. Viti, 1287 Berge, am Berge gelegen (während alle übrigen -berg auf dem Berge liegen).
    - leite ( Berghang): Wellitz1euten, Ober-, Unter-, W., Pf. Altdorf, 1360 zu den oberen Wielandesleiten, ma. wellertsleitn, zu ahd. hlita Berghang und Pn Wieland. - *Aichleuten abgeg. bei Oberölsbach, 1433 (MB 13, 268), zum Baumnamen Eiche.
    - tal: Langenthal D., Pf. Sindelbach, 1433 in dem langen Tal. -* Warthal abgeg. Hof bei Traunfeld, genannt 1289. (RB 4, 395), vgl. viell. ahd. warc Wolf, Verdammter, Verbannter. - Grub D., Pf. Rasch, ma. z'gruh, auf einem an Eisensandstein reichen Berge gelegen, daher = an der Erzgrube. = Graben W., Pf. Litzlohe, in der Senke zwischen zwei Bergen gelegen.
    Waldlage:
    Altenthann Pfk. S. Petri (seit 1610 Pf.), ma. aldndo(n), d. i. zur alten Ortschaft "Thann", in der Nähe Burgthann D., 1264 Tanne (= am Tannenwald). - Reichenholz W., Pf. Gnadenberg, wohl zu Pn Richo. - Haslach W., Pf. Berg, 760 Haselach, ma. hosla, zu ahd. hasala = Haselstaude und Sammelbegriff -ach. - Wall Ober- (W.), Unter(D.), Pf. Berg, 1494 Walden, d. i. an den Waldungen (vgl. Velden, Hausen). - *Zant abgeg. in der Pf. Traunfeld, 9 Familien beherbergend, 1672 öd (Pfarrbeschr. von Traunfeld, Ord.Archiv Eichstätt), zant Zaun, Hegwald.
    varia: Winkelhaid D., Pf. Altdorf, ma. winklhad, zu ahd. winkil eine (von Wäldern, Bergen oder Flüssen) eingeschlossene Gegend und haid Heide. - Westhand W., Pf. Rasch, ma. westhad, d. i. Haid westlich vom Pfarrort.
    3. Kulturnamen. Rodungsnamen:
    Wünricht W., Pf. Stöckelsberg, 560m hoch gelegen, 1270 Windereuth, 1510 Windricht, ma. wünrjed, vielleicht zu Pn Windo (Wende). - Dippersricht W., Pf. Traunfeld, 572m, 12. Jh. Iterpurgariut, 1253 Diepolczreut, 1289 Dyprechtsreut, ma. dejperschrjed, zu Pn Dietbold, Dietbrecht (Iterpurga). = Unterricht W., Pf. Sindelbach, auch "Hönighof" genannt (zu Fam.N. Hönig); Oberried W., Pf. Litzlohe, auch Oberricht, d. i. untere bzw. obere Rodung. - * Furhenreut, abgeg. zwischen Oberölsbach und Altdorf, genannt 1335 RB 7, 123, zu forha Föhre. - Burkartshof E., Pf. Sindelbach, ma. Burgertshuf, hieß im 14. Jh. Purchartsrint, zu Pn Burkhard. -* Heimischswant, genannt 1360 RB 9, 7, abgeg. bei Altdorf-Stadt, zu Pn Heimin (731). -
    Sonstige Kulturnamen:
    Traunfeld Pfk. S. Willibaldi; Gund. Troumvelt, ma. traf(e)ld, in der Nähe großer Wälder gelegen, vgl. mhd. troube Buschholz. - Mit Vorbehalt seien hier eingereiht die oft mit den Wenden in Beziehung gebrachten On Winn W., Pf. Altdorf, und Winn D. im Tal, Pf. Litzlohe, zu denen ev. ahd. winja "Weideplatz" zu vergleichen ist. - Ein Gewerbename ist wohl *Palgern abgeg. am großen Weißenbrunner Wald bei Altdorf, genannt 1360 (RB 9, 7), ma. bolchetn, vgl. mhd. balc Balg, abgezogene Tierhaut, * balger Wirker, Schinder.
    On auf -hof:
    In der Pf. Altdorf Lachnershof, auch Lochmannshof, zu Fam.N. Lochner, Lochmann; Störzelhof, auch Stürzlhof 1510 Sturtzlingshof, ma. störzelshuf, zu Pn Sturtzling; Weinhof ma. waihof, am Weinberg gelegen. - In der Pf. Altenthann Gibitzenhof, 1600 Gibhartshof, ma. gibitznhuf, zu Pn Gebhart; Hahnhof, 1431 Hannhof, ma. hanhufn (!), zu Pn Hano; Mauschelhof, 16. Jh. Mautelsshoff, Mautzelsshoff, zu Pn * Mautel, * Maudolt (vgl. Maudio 1116), Rübleinshof s. oben bei den On auf -ing; Schafhof, ma. schoufhuf, d. i. Hof mit Schäferei. - In der Pf. Oberferrieden Gugelhof zu gugel = Kuppe eines rundlichen Hügels; Heinleinshof zu Fam.N. Heinlein. - In der Pf. Berg, Beckenhof ma. beggahuf, zu Fam.N. Beck(er); Wiesenhof zu Fam.N. Wiese. - In der Pf. Hausheim Voggenhof, Ober-, Unter-(Weiler!), ma. voggahuf, zu Pn. Fokko. - In der Pf. Traunfeld Aglasterhöfe, 1556 Aglasterhof, vgl. ahd. aglastra Elster (= Elsternhof); Frankenhof, 14. Jhr. Frenkenhof, zu Pn Franko; * Kalbshof abgeg. bei Traunfeld, Kaufbrief von 1314 Chalbeshofe, zu Pn Kalb. - In der Pf. Sindelbach -Hönighof und Burkartshof s. bei den Rodungsnamen auf -reuth; Gebertshof zu Pn Gebhard,; Irleshof zu Fam.N. Irl(er). - In der Pf. Litzlohe Bräunertshof zu Fam.N. Bräunert (aus Brunwart), Buschhof (Weiler!) zu ahd. busc Busch, kleines Gehölz; Hartenhof (Weiler!) zu Pn Hardo. - Vgl. ferner Ziegelhütte, Pf. Altdorf und Pfeiferhütten, Pf. Oberferrieden, zu Fam.N. Pfeifer.
    Pfarrorte sind heute im Gebiet um Altdorf-Stadt:
    1. Hausheim (Peter und Paul), der Patronat ist bis 1350 im Besitze einer Nürnberger Familie (RB 8,197); die Pfarrer sind seit 1428 bekannt; Adelspfarei.
    2. Altdorf (Lorenz), ehemals Filiale von Rasch.
    3. Gnadenberg (Brigitta), erst nach dem Schwedenkrieg Pfarrort; vorher war Hagenhausen (Kirchweihe ca. 1060; BMV) Pf., wovon seit 1319 Pfarrer bekannt sind.
    4. Stöckelsberg (Simon und Juda), der Patronat ist 1323 beim Kloster Kastl, Pfarrer sind seit 1361 bekannt; Adelspfarrei.
    5. Eismannsberg (Andreas), 1480 noch nicht Pfk.
    6. Berg (Vitus), Pfarrer seit 1129 genannt.
    7. Sindelbach (Jacob), bis 1367 Pf. der Herren von Heimburg.
    8. Litzlohe (Oswald), 810 nach St. Emeram gehörig; Kirchweihe ca. 1183, Pfarrer seit 1262 bekannt.
    9. Altenthann (Peter oder Vitus), ehemals Filiale von Rasch.
    10. Rasch (Michael), ehemalige Filialen: Altdorf, Altenthann, Leinburg, Feucht, Mögeldorf, Kornburg; 1386 wurden diese Fil. zu Pfarreien erhoben und der Universität Heidelberg zugewiesen.
    11. Traunfeld (Willibald), Kirchweihe ca. 1060, bischöfl. Pf., Pfarrer seit 1335 bekannt.
    12. Oberferrieden (BMV), als bischöfl. Pf. 1179 genannt.
    Als die ältesten Pfarreien und damit als Urpfarreien sind anzusprechen Litzlohe, Rasch und Oberferrieden, drei Namen der Wasserlage. Alte Pfarreien sind ferner Berg, Hagenhausen und Traunfeld; vielleicht waren auch Sindelbach, Hausheim und Stöckelsberg um 1200 bereits Pfarrorte. Alte Pfarrkirchen beherbergen also 2 Siedlungsbezeichnungen, 6 Lagenamen und 1 Kulturname, ein Zeichen der großen Bedeutung der Lagenamen in diesem spätbesiedelten Gebiet. - Marienkirchen stehen in Oberferrieden und Hagenhausen, Apostelkirchen in Sindelbach. (Jacobus), Hausheim (Peter und Paul) und Stöckelsberg (Simon und Juda); S. Michael ist der Patron der Pfk. von Rasch, S. Vitus,von Berg, S. Oswald (+642) von Litzlohe, der Bistumsgründer S. Willibald von Traunfeld. - In den Ortsnamen um Altdorf sind die Lagebezeichnungen (44) ebenfalls am häufigsten; ihnen schließen sich die Siedlungsbezeichnungen (30) an; in weitem Abstand folgen die
    Kulturnamen (11).
    Unter den Siedlungsbezeichnungen erscheinen 3 On auf -ing: 2 Riebling, das von einem Pn hergeleitet wird, und das auf den Gattungsnamen "piunta" zurückgehende Peunting, ein "unechter" - ing-Name der Rodungszeit. Alle -ing-Orte dieses Gebietes sind klein und unbedeutend. - Von den 5-heim-Orten besitzt Hausheim vielleicht eine alte Pfarrei; 2 Namen sind mit Pn gebildet (Adel- und Ludersheim), 3 mit Gattungsnamen (Pühl-, Haus- und Richtheim, letzteres Rodungsname). - Bei den 2 -hausen ist das mit Pn gebildete Hagenhausen alter Pfarrort, das mit Gattungsnamen zusammen gesetzte Richthausen Rodungsname. -dorf begegnet in Altund Ezelsdorf, die beide im Tale liegen, -statt im D. Rohrenstatt und im abgeg. *Nardolstat. - Die 13 On auf -hofen enthalten alle einen Pn als Bestimmungswort; über die Hälfte (7 Weiler und 2 Wüstungen) bilden ganz kleine Siedlungen, keines ist Pfarrdorf; 8 liegen auf dem Berge. Die -hofen sind demnach vorwiegend kleine Orte und auf dem Berge gelegen. - Namen der Ritterzeit sind nur 3 vorhanden: D. Heimburg, W. Prackenfels und W. Häuselstein, von denen keiner größere Bedeutung erlangte; 2 sind sicher nicht mit Pn gebildet. - Die ältesten urkundlichen Belege der Siedlungsbezeichnungen dieses Gebietes stammen aus den 11. Jahrh. (1 -hausen, 1 -hofen) und aus dem 12. (1 -heim und 4 -hofen); die On der Ritterzeit sind hier urk. erst im 13. Jh. erwähnt. Zwergsiedlungen sind von den 30 Orten mit Siedlungsbezeichnungen 16, nämlich alle 3 -ing, 9 -hofen (von 13), 1 -heim (von 5), 1 -statt (von 2) und je ein -fels und -stein.
    Bei den Lagebezeichnungen geben 18 Namen die Lage am Wasser an. Es endigt 1 -ach (Litzlohe, Urpfarrei!), 10 -bach (darunter 5 Weiler und viell. 1 alte Pf.), 2 -brunn (1 D., 1 abgeg. ) 1 -wang (Kd.), 1 -au (W.), 2 -rieden (da von 1 Urpf.) und Urpfarrei Rasch. Unter den Namen der Wasserlage befinden sich also die 3 Urpfarreien des Gebietes und vielleicht noch eine alte Pfarrei, ein Beweis dafür, daß diese Orte zur Zeit der Christianisierung bereits große Bedeutung hatten. Die ältesten urk. Erwähnungen fallen in das 11. (1) und 12. Jh. (4). Einen Pn weist einzig Deinschwang auf: die Bildung mit Pn tritt hier also sehr zurück. Ganz kleine Siedlungen sind 7 (5 von 10-bach und 2 von den übrigen). - Von den 18 Namen der Höhenlage endigen 12 auf - berg (5 mit Pn, 6 ohne. Pn, 1 ohne Bestimmungwort). Heute besitzen 3 - berg Pfk., alter Pfarrort ist sicher das am Berg gelegene "Berg" und vielleicht noch Stöckelsberg; Wüstungen befinden sich 2 darunter, Weiler 3. An anderen Höhenangaben erscheinen 2 -leiten (1 W., 1 abgeg.), 2 -tal (1 D., 1 abgeg.), ferner D. Grub und W. Graben; im ganzen befinden sich unter den 18 Orten mit Namen der Höhenlage 9 ganz kleine Siedlungen, sicher eine, vielleicht 2 alte Pfarreien, (Berg, Stöckelsberg); 7 Namen enthalten einen Pn als Bestimmungswort; die urk. Nennung setzt hier bei dieser Gruppe erst im 13. Jh. ein; die Orte der Höhenlage stehen demnach in jeder Hinsicht hinter denen der Wasserlage: - Nicht häufig sind die Waldnamen (6): 1 abgeg., 2 W., 2 D. und 1 Spätpfarrei; die Hälfte sind also sehr kleine Orte, alter Pfarrort befindet sich keiner darunter. Der älteste urk. Beleg stammt bereits aus dem Jahre 760 (Haslach). - Zu den Lagenamen gehören auch die 2 On auf -haid (1 W.; 1 D.).
    Von den 11 Kulturnamen sind 7 Rodungsnamen abgeg. *Heimischwant und 6 -richt, durchweg sehr kleine Orte; mit Pn, sind * Heimischwant und 3 -richt gebildet. - Bei den sonstigen Kulturnamen begegnet 1-feld (alte Pf. Traunfeld) und 2 Winn ohne Bestimmungswort; *Palgern scheint ein Gewerbename zu sein. - Gänzlich fehlen in diesem Gebiet -kirchen und -zell; klösterliche Rodungstätigkeit machte sich demnach in der Karolingerzeit hier nicht geltend; erst im späten Mittelalter taucht der Name "Gnadenberg" auf.
    Im Tale liegen Altdorf, Hagenhausen, Unterrieden, Adelheim, Raschbach, Weißenbrunn, Röthenbach, Wellitzleuten, Schwarzenbach, Dörlbach, Rasch, Traunfeld, Rohrenstatt, Deinschwang, Langenthal, Sindlbach, Ölsbach, Meilenhofen, Berg, Riebling, Richtheim, Loderbach, Hausheim, Kettenbach, Litzlohe, Winn, Etzelsdorf, Steinbach, Au, Ludersheim, Winkelhaid, Richthausen, Penzenhofen, Altenthann, Pattenhofen, Burgthann.
    Auf dem Berge liegen (nördlich) Winn, Ernhofen, Hegnenberg, Pühlheim, Oberrieden, Dippersricht, Wappeltshofen, Eismannsberg, Stöckelsberg, Reicheltshofen, Häuselstein, Wünricht, Mettenhofen, Ballertshofen, Bischberg, Gnadenberg, Gebertshofen, Wall, Kadenzhofen, Haslach, Reichenholz, Grub, Buch (am Berg), Gspanberg, Rührersberg, Peunting (am Berg), Westhaid, Prackenfels, Wallersberg, Grünsberg.
    Im Tale liegen weit mehr größere Orte als auf dem Berge, im Tale liegen auch weit mehr Pfd. als auf dem Berge.-Charakteristisch für das Tal sind hier unter den Siedlungsbezeichnungen -dorf, -hausen, -heim und -hofen, unter den Lagebezeichnungen -bach und -wang. Auf dem Berge trifft man in größerer Anzahl -hofen, -berg und Waldnamen an. Nach Lage und Bedeutung gehören hier zur älteren Schicht der Orte von den Siedlungsnamen die Orte auf -hausen, -heim, -dorf, Riebling, Rohrenstatt; daran schließen sich die zahlreichen -hofen, die teils im Tal, teils auf dem Berge liegen und die häufigste Namensform darstellen. Von den Lagenamen gehören hieher die Orte auf -ach, -wang und -feld. Ihnen kommen am nächsten die -bach und -berg sowie Pühlheim. Die Gründung dieser Orte der älteren Schicht setzt kaum vor 600 ein und reicht mit den -bach und -berg in die erste Rodeperiode hinein; sie liegt also im 7.-9. Jh. - Der 2. Rodeperiode nähert sich die jüngere Schicht, die Namen der Ritterzeit, die Rodungsnamen und die Waldnamen auf dem Berg (9./11. Jh.).
  • HSB 46/47: Altdorf StPfk. S. Laurentii, ma. altorf, d. i. das alte Dorf.
  • HSB 46/47: Pfarrorte sind heute im Gebiet um Altdorf-Stadt:
    1. Hausheim (Peter und Paul), der Patronat ist bis 1350 im Besitze einer Nürnberger Familie (RB 8,197); die Pfarrer sind seit 1428 bekannt; Adelspfarei.
    2. Altdorf (Lorenz), ehemals Filiale von Rasch.
    3. Gnadenberg (Brigitta), erst nach dem Schwedenkrieg Pfarrort; vorher war Hagenhausen (Kirchweihe ca. 1060; BMV) Pf., wovon seit 1319 Pfarrer bekannt sind.
    4. Stöckelsberg (Simon und Juda), der Patronat ist 1323 beim Kloster Kastl, Pfarrer sind seit 1361 bekannt; Adelspfarrei.
    5. Eismannsberg (Andreas), 1480 noch nicht Pfk.
    6. Berg (Vitus), Pfarrer seit 1129 genannt.
    7. Sindelbach (Jacob), bis 1367 Pf. der Herren von Heimburg.
    8. Litzlohe (Oswald), 810 nach St. Emeram gehörig; Kirchweihe ca. 1183, Pfarrer seit 1262 bekannt.
    9. Altenthann (Peter oder Vitus), ehemals Filiale von Rasch.
    10. Rasch (Michael), ehemalige Filialen: Altdorf, Altenthann, Leinburg, Feucht, Mögeldorf, Kornburg; 1386 wurden diese Fil. zu Pfarreien erhoben und der Universität Heidelberg zugewiesen.
    11. Traunfeld (Willibald), Kirchweihe ca. 1060, bischöfl. Pf., Pfarrer seit 1335 bekannt.
    12. Oberferrieden (BMV), als bischöfl. Pf. 1179 genannt.
  • HSB 50: An der Spitze der -dorf steht "Altdorf", ein Name, der im Bistum Eichstätt dreimal begegnet: die alte Pfarrei Altdorf b. Titting, die Spätpfarrei Altdorf-Stadt b. Nürnberg und Kd. (BMV) Altendorf b. Mörnsheim [das vielleicht das alte Mörnsheim war;
  • Strassenname: In der Türkei = von turicremus = von Weihrauch brennend.
  • Wohl eher von alator = Nährer, Ernährer und Dorf von Quatuorviri = die Obrigkeit bei den alten Römern aus vier Männern bestehend, die Vierer, die Vier-Herren. Quatuorviratus = die Würde solcher vier Männer. Quelle JB. Altes Dorf / Neues Dorf = germanistische Einfalt; Alodium = frey-eigenes Erb-Guth; allodium, Allod = freies Eigengut (im Gegensatz zum Lehen = beneficium);