Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Rosskipperer

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BWB/BR 27.02.15: der Rosskipperer - das ist in Altbeiern der Pferdehändler
    - a ross ist das dialektwort für ein pferd - und kipperer - darin steckt letztlich eine mittelalterliche berufsbezeichnung - der kipper war im mittelalter derjenige der mit einer waage münzen wiegt - wenn die waage kippt - ist das wiegen eben abgeschlossen - deswegen heisst der kipper - die münzen hat man früher wirklich gewogen - nach gewicht - weil etwa in der mark - eine mark silber drinn sein sollte - daher auch alte münzbezeichnungen wie pfund - ist eigentlich ein gewicht - und diese leute hatten ziemlich den ruf das sie betrogen zu haben - zum eigenen vorteil wo des nur ging - deswegen kommt das wort kippern zu der bedeutung betrügerlisch handeln schlechthin - jetzt auf dem land heute ist derjenige der diesen ruf hat eindeutig der viehhändler - deswegen in der mundart -der kipper der viehhändler und der rooskipper der pferdehändler aus altbaian -
  • gefunden: Der Viehhandel liegt in den Händen von Kipperern und Juden ...
  • Wohl eher Ross dürfte von calcitrosus = gern hinten ausschlagend stammen + mancipare = verkaufen Der Preis wurde ja früher durch ein kompliziertes Spiel mit Finger und Händen ausgehandelt. Stichwort Usancen ... Eine weitere, jahrhundertealte Tradition spielt sich heute noch auf bäuerlichen Viehmärkten ab. Ein abgeschlossener Viehhandel wird nach wie vor als unverrückbar mit einem Handschlag besiegelt. decipere = täuschen quasi roossteischa