Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Polanti, Bolander, Bolandi

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle UDI SB16: Bolander, Bolandi, "iich bi fei nedd dei Bolander".
    ... und schließlich die Bedeutungsangabe mit dem Versuch einer Herleitung: "der Diener, Lakai; vielleicht von dem verächtlichen Schimpfwort "Polack" oder zu mhd. polanisch = polnisch". Gleichzeitig verweist Peter Schels auf das 'Handwörterbuch von Bayerisch-Franken' (HWBF), wo zu lesen ist: "Spottname für die beim Bahnbau beschäftigten italienischen Saisonarbeiter, die als Polenta-Esser bezeichnet wurden."
    Da der Hinweis auf das HWBF auf einer neuen Seite steht, ist weder Geli noch der nächste Antwortende, "Fritz",darauf eingegangen. Fritz meint vielmehr: "Ich habe die von dir gefundene Herleitung ebenfalls in Betracht gezogen; ebenso aber die von 'Polente', also Polizist, Büttel, Scherge, Vollstecker, der Typ fürs schmutzige Geschäft." Warum ein Polizist "der Typ fürs schmutzige Geschäft" ist, bleibt offen. Wie das mit dem Polandi, der ja eher ein netter, hilfsbereiter, ausgenützter Mensch ist, zusammenhängen kann, lässt Fritz offen.
    Bei der Beziehung zu Polen macht das d bzw. t in der Wortform Polandi/Polanti Schwierigkeiten. Zwar ist auch im Deutschen die Form Poland als Ländername überliefert, aber kein vergleichbarer Volksname; auch das von Peter Schels erwähnte mittelhochdeutsche Adjektiv kennt keine Variante mit d. Somit bleibt die Herleitung von Polenta die wahrscheinlichste, und der Hinweis auf die armen italienischen Eisenbahnbauer im HWBF liefert den erforderlichen sach- und sozialgeschichtlichen Hintergrund. Auch die 'Franken-Wiki' (www...franken-Wikide) vermerkt: "Ich bin doch nedd dem sei Bolandi, ruft man in Nürnberg und Fürth empört, wenn man sich von einer anderen Person ausgenützt fühlt. Die sprachliche Herkunft ist nicht ganz geklärt, ein Erklärungsansatz vermutet, dass man früher die italienischen Saisonarbeiter verächtlich als 'Polenta-Esser' bezeichnete." (Zugriff 25.07.08)
    Das HWBF bucht die Lautformen Polänti und Polänter als Stichwörter sowie die Varianten bolandi und bolanda. Die Formen mit ä machen ebenfalls den Bezug zu Polenta wahrscheinlich. Zudem führt das HWBF folgende Kontextbelege an: Den sein Bolandi mach i grood! Du maast gwiß, ich mach dein Polanti, bullders doch selwer! Mei Ma braucht immer a weng an Pollander, nochert brengt er scho wos fertig.
    Das Wort wird von (Ost-)Franken für typisch fränkisch gehalten. Unter der Adresse 'www_laubenzedel.de' (Zugriff 25.07.08) finden wir "Ein einfaches fränkisches Wörterbuch" mit dem Untertitel: "Für alle die in Franken Urlaub machen wollen ein absolutes Muß !!!", das insgesamt 2662 PDF-Seiten enthält und somit für einen Urlaub wohl nicht optimal geeignet ist. Unter dem Stichwort Bolandi steht die Bedeutungsangabe "Untergebener".
    Dennoch gibt es das Wort auch im Bayerischen. Die oberbayerische Heimatschriftstellerin Lena Christ (1821-1920) lässt ihre Figuren dieses Wort verwende, und auch die Beilage "Gogolori" zum "Bayerischen Wörterbuch", das von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird, informiert über dieses Wort. Es hat den Anschein, dass Polanti, in welcher Lautform auch immer, bevorzugt der ersten gesamtbayerischen Bahnstrecke von Rosenheim über München nach Nürnberg und Würzburg verwendet worden ist und wird. Von Prof. Dr. Norbert Richard Wolf
  • gefunden: Der Auftritt römischer Machthaber in Begleitung von Beil und Rutenbündel tragenden Liktoren wurde besonders in eroberten Gebieten gepflegt, um durch das Vorzeigen dieser allseits bekannten Machtsymbole (insignia imperii) Eindruck zu machen. Die Zahl der einem Würdenträger vorausgehenden Liktoren signalisierte seinen Rang.
  • Wohl von polleo = stark sein, Einfluss haben + antea = vorhergehen, voraus gehen; antegredi = vorausgehen = now called Bodyguards; Die Sache ist auf gutem Weg = res bono loco; Pollentia = Macht; Politor = der die Äcker (und Wege?) säubert;