Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

obsonat

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle Ostfr. Wörterbuch 11/2012
    obsonat Aussprache: absenáat, absanood
    Bedeutung: sehr penibel sein Satzbeispiel: Der is fei arch obsonat, den kannst nix ausredn
    Herkunft: Fremdwort aus lateinisch obstinat(us) "starrsinnig, widerspenstig".
  • UDI SB18: Woher kommt der Ausdruck absonaat? Diese Frage wurde mir während eines Schulbesuches in Haßfurt gestellt. Obstinat tritt neben den Lexemen genäschig, schnäkisch, schnippisch, geier und heikel als Antwort auf die Frage "Wie sagen Sie, wenn das Vieh beim Fressen wählerisch ist?" nur in wenigen Orten in Unterfranken auf, nämlich in Münnerstadt, Maßbach und Fechenbach, belegt beispielsweise als absdinod In zwei weiteren Orten wird das inlautende - t - assimiliert, wie eben auch in absonaat, nämlich in Wintersbach und in Mönchberg, hier ist jeweils absenad belegt. Zu Grunde liegt die Form obstinat, für das die einschlägigen Dialektwörterbücher die Bedeutungen 'eigensinnig wunderlich, eigen' anführen. Im Duden (6. Aufl. 2007, S. 1226) wird die Bedeutung 'starrsinnig, unbelehrbar' angegeben, während im Südhessischen Wörterbuch (1965ff., S. 1052) die Bedeutungen "eigensinnig, empfindlich", aber auch "wählerisch im Essen" genannt werden. Das Thüringische Wörterbuch (1966ff., S. 938f) gibt als Bedeutung für das Lexem widerspenstig, hartnäckig mit dem Zusatz 'veraltend' an, aber auch "wählerisch beim Essen" und peinlich genau auf Sauberkeit achtend. Es handelt sich um eine Entlehnung aus dem lat. obstinatus, mit der Bedeutung beharrlich, fest entschlossen. Für Haßfurt liegt kein Beleg für obstinat vor, hier gaben die Probanden heikelig an. Literatur: Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Hrsg. vom wissenschaftlichen Rat der Dudenredaktion, 6. Aufl., Mannheim 2007, S. 1226. Südhessisches Wörterbuch (1965ff). Begründet von Friedrich Maurer. Nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Rudolf Mulch und [ab Bd. 4] von Roland Mulch, Marburg. Thüringisches Wörterbuch (1966ff.). Auf Grund der von Victor Michels und Herman Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter der Leitung von Karl Spangenberg 1966-1990 (Bd IV-VI), von Wolfgang Lösch seit 1991. Berlin. Von Maike Madera
  • Wohl genau so; obsono = dreinreden; obsonator = Einkäufer für die Küche