Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Musl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle Mittelbayerische Zeitung vom 29.03.2012, Mais führt nicht nach Bodenmais Sprachwissenschaftler Professor Ludwig Zehetner beantwortet ab sofort die Dialektfragen der MZ-Leser. Für bairisch "Mais" ist auszugehen vom Verb "maißen", ausgesprochen "moassn", belegt im Althochdeutschen als "maizan", im Gotischen als "maitan", jeweils in der Bedeutung 'hauen', (Bäume) fällen, (Äste) abhacken, zerkleinern. Der Wortstamm ist greifbar in hochsprachlich "Meißel, meißeln". "Moas" und "moassn" sind aus dem aktiven Sprachgebrauch fast verschwunden. Festgeschrieben erscheint "Moas" in den genannten Ortsnamen. Der Text eines bayerischen Volkslieds nennt, was alles zur Ausrüstung eines Holzknechts gehört; er braucht nämlich "Fuaßkrampl, Moaßhackl und an Sappi", also hakenförmige Nägel an den Schuhen, ein "Moaßhackl" (Axt) und ein "Sappin" (Ziehhacke).
  • Quelle BR 05.03.09: Der 'Musl' sagt man in Oberbayern zu einem bestimmten Rundholz. Die genaue Definition liefert das Bayerische Wörterbuch von 1837, herausgegeben von Johann Andreas Schmeller: Ein 'Musl' ist ein Sägebock aus Nadelholz, hat eine Länge von 13 Wiener Schuh und ist am dünnen Ende mindestens 8 Zoll dick. Anmerkung: 7 bis 8 'Musl' sollten aus einem Stamm rausgehen.
  • Wohl eher von "Römische Längenmaße" ... palmus = Handbreit = 1/4 pes; palma = flache Hand; palmaris = mit der breiten Hand abgemessen; lignum = Holz