Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.
Raum für den Krieger aus Kemathen
EK 18.12.24 Festakt zum Jubiläum "25 Jahre Römer- und Bajuwarenmuseum,auf Burg Kipfenberg
Von Hans-Peter Gabler
Kipfenberg - Seit dem 15. Dezember 1999 ist das Römer- und Bajuwarenmuseum in Kipfenberg beheimatet. Es ist "einleuchtender Ort, der die Vergangenheit lebendig hält und spannende Wissensvermittlung und anschauliches Erleben hautnah verbindet", heißt es in der Eigenwerbung. Das 25jährige Bestehen ist nun mit einem Festakt im dekorierten Saal des Museums gefeiert worden.
Das Museum ist in den ehemaligen Stallungen der Burg untergebracht. Ein archäologischer Sensationsfund eines Kriegerskeletts 1996 in einem Germanengrab im Kipfenberger Ortsteil Kernathen war der Grundstock für die Gründung. Damals an der Ausgrabung beteiligt war der heutige wissenschaftliche Leiter des Hauses Karl Heinz Rieder. Die Gründung 1999 war "das Ergebnis einer Vision und des unermüdlichen Einsatzes von Menschen, die überzeugt waren, dass die Geschichte der Region bewahrt und weitergegeben werden muss", stellte Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wagner heraus. Er sprach von einem Vierteljahrhundert "voller Engagement, Forschung und kultureller Bereicherung". Seit Jahrhunderten schlage auf der Burg "leise das Herz des römischen Imperiums und der germanischen Vergangenheit". Das Weltkulturerbe werde durch kontinuierliche, museale Arbeit in vielen Facetten erlebbar.
Dass auf der Burg ein Museum entstehen sollte, war nicht überall gern gesehen, erläuterte Rieder in einem ausführlichen Vortrag. Er berichtete über den harten und aufwendigen Weg und beschrieb auch, wie er sich bereits als 18-Jähriger mit Ausgrabungen beschäftigte und damals als Mitarbeiter des damaligen Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege den spektakulären Fund machte. Gegner des Museums hielten sogar mit einer Bombendrohung dagegen, die aber schnell entkräftet wurde. Später mussten sich die Befürworter eines Bürgerbegehrens erwehren, sagte er. Lokale Kräfte, an vorderster Stelle der damalige Verwalter der Burg Kipfenberg und Marktrat Günter Schwartz und der Burgherr Peter Hans Schuck hatten mit ihm sowie dem damaligen Bürgermeister Christian Weiß eine fundortnahe Präsentation angestrebt. Es wurden ein Trägerverein und ein Förderverein gegründet. Der damalige Landrat Konrad Regler hatte in einer Aktion mögliche Geldgeber in Eichstätt versammelt und für Zustimmung geworben. Schwartz übernahm die anfallenden Arbeiten. Seine Tochter Juliane wurde die erste Leiterin des Musuums. Sie führte es 18 Jahre lang als Wirtschaftsbetrieb.
Im Jahr 2005 erhielt das Museum den Status "Welterbe für den Obergermanisch-Raetischen Limes". Es entstand die Idee für das erlebnispädagogische Programm "Römer auf Zeit". Landrat Alexander Anetsberger, der zudem Vorsitzender des Naturparks Altmühltal ist, freute sich dass mit diesem Museum ein Teil der Geschichte aufbereitet wurde und diese nun frischer dastehe als je zuvor. EK