- Wir in Bayern: Lust auf Heimat | BR Fernsehen 02.07.24 Hutzagaggl Kinderschreck Opf. germanisches Wort, Schriftsprache Gauckler
- Quelle bayrisch Germanien BWB/BR 14.11.14: a Houzagackl das ist in der Obbapfoiz ein Schreckgespenst für die Kinder
- sei brav sonst kommt der houzagackl und nimmt dich mit - houzagackl das ist die verballhornung des namens einer in der obabfoiz weit verbreiteten gestalt nämlich der guzagackl - guzagackl ist auch so eine schreckgespenst - kann auch der teufel sein - und diesen namen kann man erläutern - gackl das ist der männliche vorname jakob - übertragen auf männliche gestalten überhaupt - absolut typisch - also jot zu geh in der mundart - auch typisch - zum beispiel - jahr zu ghor - und jung zu gung - jakob eben zu gackl - und guzen - der guzergackl - das ist intesiv schauen - das ist zusammen gezogen aus gugezn - guckezen also guck - gucken - unt özen die beirische intensivendung - gugetzen zu guzen - intesiv schauen - der steht am fenster mit grossen augen und verschreckt die kinder - weil man aber eben den teufel nicht nehnnt - sonst kommt er gerennt - so möchte man den richtigen namen nicht aussprechen - und verballhornt ihn - stellt ihn ein bischen um - darum ist aus dem guzergackl in den unterschiedlichen gegenden ein gouzagackl - wouzagackl - oder eben ein houzagackl geworden - ein schreckgespenst für die kinder in der obabfoiz -
- Quelle BR 16.04.09: 'Huzern' sagt man in Oberbayern zu ratschen - 'man geht huzern', man geht mal eben ratschen. Das Wort stammt ursprünglich aus der Spinnstube, in der die jungen Frauen früher zusammenkamen, ihre Wollfäden gesponnen haben und dabei natürlich auch ausgiebig geratscht haben. Die Hin- und Herbewegung der Spindel war das 'huzern'. Aber wo junge Frauen sind, da kommen auch sehr schnell junge Männer dazu und ratschen mit. So wurde aus dem Wort 'huzern' für die Spindelbewegung schließlich nur noch die Bezeichnung für eine lebhafte Unterhaltung.
- Quelle BR 30.11.12: 'Huzageh' bedeutet in der Oberpfalz 'spazieren', 'flanieren' oder 'sich zum Zusammensein treffen'.
- gaij das ist das mundartwort für gehen - in der oberpfälzer aussprache gaij - in oberbeiern sagt man geh - und huza das ist ein oberpfälzer dialektwort genau für dieses soziale zusammenkommen - fürs ratschen und gemeinsam spass haben - es gibt in der oberpfalz in manchen dörfern sogar eigene huzastum - eine huzastube wo die ganze dorfbevölkerung zusamen kam um sich zu unterhalten und eben eine gaudi zu haben - die mädchen sassen am spinnradl und haben gesponnen - die buben machten ihnen schöne augen und man hatte halt a gaudi miteinander - huza - wo das herkommt ist ein bisschen umstrtitten - schmeller in seinem wörterbuch aus dem 19. jahrhundert meint - das hinge mit einem wort hunzen - für laufen zusammen - schriftdeutsch auch hurtig für schnell - da stehe allso das hinausgehen an die frische luft im mittelpunkt - andere meinen das ist verballhornt zu einem wort hockezen - das wäre eigentlich hocken mit der bayerischen intensivierungssilbe etzen - und man hockt ja in der huzastube schon ziemlich intensiv beieinander - würde vielleicht da auch gut passen - wo es auch her kommt - huzageij in der oberpfalz ein gemeinschaftliches zusammenkommen und auf den strassen und in der huzastum- das ratschen - a gaudi miteinander haben
- Quelle BR 18.03.2011 'A Woukl' ist in der Oberpfalz ein nächtlicher Kinderschreck. 'Wenns't ned brav bist und ins Bett gehst, kommt der Woukl'. 'Woukl' kann ein ganz finsterer Menschen oder ein Teufel sein. Warum der 'Woukl' so heißt? Abgeleitet wird 'Woukl' von einem anderen oberpfälzerischer Kinderschreck, dem 'Wou-Wou'. Der Name hängt hier mit dem Schreckenslaut zusammen, den diese Gestalt macht, wenn er herausspringt und die Kinder packt oder erschreckt. 'Wou!' schreit er.
- Siehe auch KKK: Hutza geh = zum Plausch zur Nachbarin gehen (oberfränkisch, im Raum Warmensteinach)
- Wohl von Utor, usus = mit jemanden Umgang haben. Lautmalerisch verstärkt -wie häufig- durch ein vorgesetztes "H" bzw. durch ein Homo = Mensch; lautia = öffentliche Bewirtung; arg(h)utiae = geistreiches Wesen; Arg(h)utatio = Geschwätz