Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Wüdgeuch

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 14.01.13: Ein "Wüdgeuch" ist in der Oberpfalz ein Gespenst oder Kinderschreck.
    - die urbedeutung von wüd goich - das ist die wilde jagd - und mittelhochdeutsch wildes gejaggede oder gejeide - wird dann in der oberpfälzer mundart lautgesetzlich zu wüd goich - das oi erklärt sich so - wie etwa mittelhochdeutsch maggäde zu moidl - für mädchen in der oberpfalz - also wüd goich - ursprünglich die ganze wilde jagd - heut eingeschränkt für einen kinderschreck - für ein gespenst -
  • Wikipedia schreibt: Goetie ist eine Bezeichnung für magische Praktiken, die als unnatürlich, verboten oder teuflisch angesehen und der Theurgie gegenübergestellt werden. Der Begriff ist insbesondere im Zusammenhang mit der Schrift Ars Goetia bekannt.
  • Die Mundart der Hallertau Prof. Dr. Zehetner: Nachtgejaide (gejagede, "Wilde Jagd"); Das Wort /nohd-gioad/ existiert nur mehr in der Erinnerung der äG, teilweise auch der mG. Da es seiner Herkunft nach nicht mehr verstanden wird - 'Jagd' heißt / iagd / -, konnte es entstellt werden: Das Grundwort wurde z.T. bis zur Zweisilbigkeit zerdehnt, die dann durch den Einschub eines Hiat-r fixiert erscheint; ferner ersetzte man die ungewohnte Lautfolge [gi] durch geläufiges / gl /. Spärliche Belege sind für alle drei Spielarten beizubringen: /nohd-gioad, - gioarad, - gloarad/. Als Bedeutung wurde von den Gwpp angegeben: "ruhelose Seelen aus dem Fegefeuer, die in stürmischen Nächten geistern müssen" oder einfach "Wintersturm", (s.a. 6.2 und 31.2.3.2).
  • Wohl eher von vitium = schlechte Eigenschaft + Goetia = Verzauberung; cohorresco = erschrecken; mulier = junge Frau = Moidl; Die Wilde Jagd der alten Germanen, wurde wohl von einem Germanisierungsbeauftragten nach Bayern geholt.