Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Weanalechl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 15.06.09: 'Weanerlechl' sagt man in der Oberpfalz zu einem Gerstenkorn am Auge. Der Begriff besteht aus zwei Teilen: 'Lechl' ist ein kleines Loch, und wird hier benutzt, weil man wohl die Vorstellung hat, dass ein Gerstenkorn in einem Loch entsteht. Die andere Silbe 'Weaner' oder 'Werre' oder 'Wern' bedeutet an sich schon Gerstenkorn und hängt von der Herkunft mit dem hochdeutschen Wort Warze zusammen.
  • Quelle Ostfr. Wörterbuch 05/2009: Wegseicher. Aussprache: Weechsaacher
    Bedeutung: Gerstenkorn am Augenlied. Satzbeispiel: Ich grejch scho widder an Weechsaacher "Ich bekomme schon wieder ein Gerstenkorn"
    Herkunft: Zur Kindererziehung gehörten früher auch Drohungen mit Krankheiten, die man sich durch ein verbotenes Verhalten zuziehen kann. Wenn ein Kind z.B. gern Grimassen schnitt, drohte man damit, daß das Gesicht so "stehenbleiben" würde. Das Wasserlassen an einem Weg oder in einen Bach gehörte auch zu solchen Untugenden und wurde von der Natur durch das Entstehen eines Gerstenkorns am Auge bestraft. Je nach der Verfehlung, die die Erkrankung auslöste, nannte man die Geschwulst Wegseicher oder Bachbrunnzer.
  • Wohl eher von Ader = vena + Lenocinamentum = Reitzung + oculi = Augen