Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Schdazzla

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • a "schdazzla" - so meine Mutter - Gott hab sie selig - ist der Anschnitt eines Brotes ... nicht das Ende
  • A Scherzl so der EK vom 21.08.2021 ist das Ende eines Brotes quasi die letzte Scheibe.
  • Für alle, die immer noch von Fragezeichen geplagt werden, hat Grit Nickel eine ausführlichere Erklärung. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und forscht zum Dialekt in Bayern: "Der Scherz oder - als Verkleinerungsform - das Scherz) oder Scherzerl bezeichnet das Randstück eines Brotlaibs oder eines Laibs Leberkäs, das als erstes abgeschnitten wird oder am Ende übrigbleibt." Vermutlich leite sich der Ausdruck vom italienischen Wort scorza ab, was die Rinde bezeichne.
    bleibt die Frage welche/r Italienerin/Italiener hat das Scherzl das Bayerische transferiert?
  • Die Begriff Brot und Kruste kommen wohl aus dem Keltischen. Deshalb liegt es Nahe, dass auch das Scherzl/Schdazzla aus dem keltischen kommt.
  • crústa = aráin, pióige, crust of bread, of pie.
  • scarbháil = Arán ag ~, bread forming a crust; sceall = ~ aráin, thin slice of bread; eascair = Break; scair = share;
  • Lat.libum = Fladen, Kuchen; Scissura Libum; rescindere abbrechen; Grundlage der römischen Gewichtseinheiten war die libra; libra = Waage; Scherzl dürfte spracharchäologisch aus Seterze + libum stammen.