Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Gugaxn

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • Quelle BR 16.10.2012: 'Gugaxn' sagt man in Unterfranken zu 'Flieder'.
    - gugaxn darin steckt eigentlich der dialektname des vogels kuckuck - gugax oder guggu - und warum - weil nämlich flieder im frühjahr blüht - etwa zur gleichen zeit als der kuckuck zu schreinen beginnt - darum hat auch flieder in einigen deutschen dialekten seinen namen vom guggug her - so auch gugaxen für flieder in unterfranken
  • Wohl von eher coccineus = scharlachfarben + schießende Farb = color fugax; der professorale Flieder ist in Wirklichkeit eigentlich der sogenannte Hoola, der Holunder = ein Färbemittel. Der stark duftende "Flieder" wurde erst nach den Römer in Bayern eingeführt.
  • Eine mundartliche Besonderheit stellt die in Zeil am Main gebräuchliche Wendung "Gugachsn" für Flieder dar. Doch dieses Wort ist nicht allein nur auf Zeil beschränkt. Diese eigenartige Bezeichnung kommt im fränkischen Raum noch einigemale vor. Unter insgesamt 1500 Belegen gibt es sie allerdings nur in folgenden Orten: Gunzenhausen, Zell am Main, Dittelbrunn, Sommerach, Escherndorf, Nordheim, Zeil, Ziegelanger und Steinbach. Der Ausdruck Gugachsn ist also relativ selten. Woher er sich ableitet, ist nur zu vermuten. Es gibt einige Orte, wo man für Flieder auch Kuckucksblume sagt. Andererseits tritt in Franken vereinzelt die Bezeichnung Gugachsn für Kuckuck in Erscheinung. Es scheint also einen engen Zusammenhang zwischen Kuckuck und Flieder zu geben. Am häufigsten und am verbreitetsten wird im fränkischen Raum jedoch das Wort Holler gebraucht, wie das Schaubild deutlich macht.