Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Gant

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle Adam Härdl: "Auf der Gant sein oder auf die Gant kommen" ist weiter ein sehr alter bairischer Dialektausdruck, der mit Besitz und Geld zu tun hat. Bei den Versteigerungen der alten Römer rief der Auktionator unter die Menge der Kaufwilligen immer wieder seine gleichbleibende Frage: "In quantum?" = Für wieviel? (wollt ihr steigern?). Durch den oftmaligen Gebrauch fiel von der Frage allmählich das "in" weg, und es blieb nur "quantum?" übrig. Da sich bei allen lateinischen Wörtern auch die Endung "-um" abnützte, hat sich schon im Mhd. nur "Gant" erhalten das bei uns die Bedeutung offene Gant = öffentliche Versteigerung annahm; das anlautende vulgärlateinische "qu" wird im Ahd. zu "co" oder zu "g". So wird Quantum in Oberdeutschland zu "Gant" = Zwangsversteigerung und geht in den zwanziger und anfangs der dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts häufig im Munde der ländlichen bayrischen Bevölkerung um, weil damals viele Bauern sich gezwungen sahen, Teile ihres Grundbesitzes auf der Gant feilzubieten, um ihre Schuldzinsen bezahlen zu können.
  • Quelle BR 04.11.11: 'Auf'd Gant kemma' heißt es in Altbayern, wenn etwas zur Versteigerung kommt.
    - ein hof wird zertrümmert - kimmt ois auf d'gant - er wird versteigert - die gant das ist ein altes lehnwort aus dem italienischen - in canto = italienisch versteigerung - ist aber im bayerischen schon ziemlich alt - schon im mittelalter - also auf d'gant kemma - versteigert werden - aus ganz altbayern.