Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Fatschn

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • neu Quelle BWB/BR 09.06.2020. Eine Fatschn das ist in Nidabajan ein Verband ein Wickel. Fatschn ist letztlich ein italienisches Lehnwort kommt in mittelhochdeutscher Zeit so vor 800 Jahren und so aus italienisch fascia für Gebinde und wurde dann ins bayerische übernommen als a Fatschn. Typischerweise hat man früher die Kinder so eingewickelt und hatte dann a Fatschnkindl. Fatschn also in Nidabajan für das Umwickelte ... für einen Verband.
  • Fatschn = Binde, Wickel, Verband
  • Adam Härdl 1915-1992 schreibt: Dies ist das lateinische Wort fascia, -ae = die Binde, das schon bei Cicero, Ovid, Tacitus, Seneca und anderen vorkommt und bereits um 300 nach Christus ins Germanische übernommen wurde, wie uns die volle a-Endung des Indogermanischen lehrt. Gotisch heißt das Wort "faskia", ahd. ist es zu "fasci" und mhd. zu "fatsch" geworden. Das Wickelkind nannte man auch das Fatschnkind. Dazu haben wir vom lateinischen Verbum fasciare im bairischen Dialekt unser einfatschn = einwickeln: "Sie hat ihren wehen Fuaß eingfatscht." Von dem gleichen Wortstamm gibt es noch fascis, -is = das Bündel, das Rutenbündel oder den häufigen Plural fasces, -ium = das Rutenbündel, welches im alten Rom das symbolische Zeichen der Regierungsgewalt darstellte und als solches von den Liktoren den Konsuln vorangetragen wurde, wenn sich diese in der Öffentlichkeit zeigten. Dieses altrömische Rutenbündel fasces haben die Anhänger Mussolinis zum Symbol ihrer Partei gewählt; daher hat jene Bewegung heute den berüchtigten Namen "Faschismus".
  • https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/stadtgefluester/art180593,4284286