Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Beund, Point

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle Die Mundart der Hallertau; Prof. Dr. L. Zehetner: Mhd biunde 'Beunde' (Weideplatz) ist als Appellativum verschwunden, aber in Orts- und Familiennamen finden wir es noch, meist verschriftsprachlicht als 'Point', so in 'Eberspoint' (bei All), mdal /ewas'buind/ oder /-'bund/; oder 'Sixt in der Point' /da sigsda da boid/ - im Westen bzw. im Osten des Gebiets gelegen, daher ui - oi . - Wir sehen in den Formen aber zugleich zwei Arten der Vereinfachung der Gruppe -iund-: entweder Verlust des diphthongischen Charakters: /bund/; oder Verlust des Nasals, sogar auch der Nasalierung des Vokals: /boid/. - Familien - oder Hofnamen, die mit mhd *biund(n)er anzusetzen wären, erscheinen als 'Point(n)er' , realisiert als /boidna, boida/ (letzteres z.B. Hausname in Moosham bei Msb). In L findet sich der Familienname 'Paintner': /beidna/, dessen Stammvokal sich in der L üblichen Form /läisn/ an die Seite stellt (s.o. 22.2.3.4, nur eben nasaliert).
  • Prof. Dr. J. Schnetz: Flurnamenkunde. München 1952. Nachdruck: 3. unveränderte Auflage. München 1997. ... Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein, einem Literaturverzeichnis zur oberdeutschen Namenkunde von Dr. Reinhard Bauer und einem umfassenden Register. Herausgegeben vom Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e.V.: Am häufigsten aber ist die Beund ahd. biunt; der Name kommt in ganz Deutschland massenhaft in den verschiedensten ma. Formen vor: Peunt, Point, Bein(d), Baind(t), Paint, Bui(n)t, Bunt, Bund, Pint, Böndt, Buant, Bunk, Both, Bein, Pein, nd. sogar Wind, Verklf. Beundle, Büntle,. SN Bündlach, -let, Gebund, Gebind (im Allgäu heißt der Gras- und Obstgarten beim Hause "die Beund"); der Eigentümer einer Beund heißt Beuntner, Peintner, Pointner, Pünter, Pintner.
  • Oberdeutsches Flurnamenbuch Dr. Buck 1931: Beund, ahd. biunt, biunda, kleineres, ursprünglich stets eingefriedetes Grundstück, auf dem in der Regel Kraut, Hanf, Flachs etc. angebaut wird, mundartlich die Boint, Baint, Bunt, Bund, im Allgäu Bunk, in Franken Both mit ausgefallenem n. Vgl. Söllboth (alt Sellbunt), Diemboth (a. 1375 Dienbund), bayerisch Paint, Point. Dazu Zubund, Beibund. ...
  • Quelle UDI SB10: Woher kommt der Ausdruck 'Point'?
    Aus Margetshöchheim erreichte uns die Frage nach der Bedeutung des Ausdrucks Point, der dort wie auch in vielen anderen Orten in dem Straßennamen Point(straße) vorkommt. Point oder auch Beunde geht auf mhd. biunt(e), biunde zurück und bedeutet ursprünglich 'umzäunte Hauswiese' oder 'umzauntes Wiesen- oder Weideland'. Der Ausdruck kommt heute vor allem noch mundartlich in Straßen- oder Flurnamen vor. In Mellrichstadt gibt es zB den Stadtteil Bünd, der am Ortsrand liegt und hinter dem die Acker und Felder beginnen. Andere Lautungen für Point sind auch Bänd oder Baind.
    Lit.: Kluge /Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin/New York 2002, S. 117. Grimm: Deutsches Wörterbuch. Bd 1, München 1984, S. 1747f
    Von Dr Monika Fritz-Scheuplein
  • Wohl eher von römisch bona = Hab und Gut + donatio = Gabe, (Ehren-)Geschenk; boni = die guten Bürger + donare = schenken; niteo = wohlgenährt; Bona Dea = die gute Göttin, Göttin der Fruchtbarkeit und Keuschheit (Tempelfest am 1. Mai)
  • Lusern (RPO). Der letzte Zufluchtsort der Zimbern liegt hinter vielen Bergen an einem grünen Hang. In dem kleinen Dörfchen Lusern, 1333 Meter über dem Meeresspiegel, sagen die Leute "'s baibe" zur Ehefrau und "di diarn" zum Mädchen. Sie sprechen einen alten deutschen Dialekt - mitten in Italien.