Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Wimpasing abgeg. undef. bei Huisheim
  • Quelle Prof. Dr. J. Schnetz/Prof. Dr. W. A. Freiherr von Reitzenstein, Flurnamenbuch Seite 34
    Orte, die den Winden zugänglich sind, heißen Windegg, Windgelle 1), Windhag, -schnur, -wurf, Vierwinden, Allwind (ä. ze allen winden); bes. beachte Wimpos, Wimpes, Wimpas aus Wintpoz, Zusammensetzung mit pozan "schlagen, stoßen", wovon der vielbehandelte ON Wimpassing kommt, s. darüber Schnetz ZONF III 108-117 und IV 191 f. Blase f. Stelle, wo der Wind bläst (Kübler I Nr. 102).
  • Quelle Schnetz/Reitzenstein Seite 85: Zu dem gleichen Zeitwort gehören die FlN. Wimpos = Wimpes, Wympyss, Windpaß und die Ableitung Winpezzel; von diesem hier aufscheinenden windbôz ist der im Gebiet des altbair. Stammes nicht selten begegnende ON. Wimpassing abgeleitet, s. Schnetz ZONF III 108 ff. und IV 191 fE: windbôz = Ort, wo der Wind anstößt.
  • Das Wimpassing-Problem, Schnetz, Josef. (1927) - In: Zeitschrift für Ortsnamenforschung vol. 3 (1927) p. 108-117

    Quelle h t tp://pom.bbaw.de/exist/servlet/JDG/scripts/browse.xql?id=JRE0311IV&year=1927#JBIB03490
    Das Wimpassing-Problem führt J. Schnetz ( 490) in sehr besonnener Weise zu einem gewissen Abschluß. Nach einer systematischen Übersicht über die bisherigen Theorien zeigt er, daß die meisten ober- und niederbayrischen W.-Orte in relativ spät besiedeltem Gebiet liegen, also erst einer jüngeren Siedlungsperiode angehören. Die zahlreichen, mit einem echten -ingen gebildeten Namen können nicht von einem Personennamen Windpoz abgeleitet sein, da dieser überhaupt nicht belegt ist. Und da auch für die Wendentheorie keine strikten Beweise erbracht sind, wird W. vielmehr von einem Flurnamen mit der Bedeutung »Windschlag« oder »Windstoß« abzuleiten sein, der auch für sich (ohne -ingen) nachweisbar ist.
  • Quelle Buck. Wim, ahd. wimi Brunnquell
  • Studenten von Prof. Dr. H. Scheuringer lernen: Es gibt aber auch Winden-Namen, die vom Wind kommen Bsp. Wimpassing Wind + possen (=schlagen)
    ht tp://www.univie.ac.at/iggerm/files/mitschriften/Namensforschung-2009W-Scheuringer.pdf
  • Wimpasing bei Dietfurt PLZ 92345 .... Dr. Bacherler: Wimpessing W., Pf. Staadorf, 1129 Wintpossingen, zu wind Wind und bäz der Schlag, Stoß (ein dem Winde besonders ausgesetzter Ort, wie ich mich persönlich überzeugte).
  • Dr. M. Bacherler HSB 38 1923: Wimpesing (n. Dietfurt i. O.) Hei 328 (a. 1129) Wintpossingen, 334 (a. 1129) Wintpessingen b. Popp Matr. d. Bist. Eichstätt 1836 auch "Krohehof, Krähenhof genannt; von dem in Bayern sehr häufigen Namen Wimpasing (vergl. Foe II 2, 1374, Wallner, Altbairische Siedlungsgesch., München 1924 S. 42 u. die beiderorts verzeichnete Lit.) wird der 1. Teil (nach Riezler)gewöhnlich zum Volksnamen Winid Wende gestellt, dem 2. Teil mhd. pôz, bôz Schlager, Stößer (von bozen schlagen, stoßen) wird die Bedeutung ,,geringer Knecht" beigelegt u. Wimpasing als Siedlung von "Wendenknechten, Wendenkrüppeln" betrachtet. J. Keim erläutert in d. Zschr. Die ostbairischen Grenzmarken 13 (1924) S. 117 f. Wimpassing als "bei den Wintpeizern, Windenpeinigern den Leuten, welche wendische Kriegsgefangene zu beaufsichtigen und zur Arbeit anzuhalten hatten (zu beizen jagen, peinigen). Foe verzeichnet I 1619 einen Eigennamen Wintpoz, II 2, 1374 neigt er zur Deutung (von Höfler) "windpossen, Orte, wo der Wind stößt, anpoßt" Da aber steinboz, linboz, haroboz Leute sind die den Stein klopfen, den Lein, den Flachs brechen, ist m. E. wintpoz der Windbrecher; Wintpozing der Ort, der den Wind bricht, der dem Wind besonders ausgesetzt ist, was bei der Berglage der 2 hier in Frage stehenden Orte zutrifft. Die Lage, auf rundlicher Bergkuppe läßt mich ferner an ein * boss zu dem geläufigeren bossel "Kugel"' denken (vgl. Bosselleich, Bosleich Kegelbahn [von bozen schlagen, stoßen, sowie den Flurnamen Buss Buckel); wintposs dann Windkugel; Windkogel, dem Wind ausgesetzte Bodenerhebung, Bergkuppe, wintpossingen zu d. Leuten der zum Ort am Wintposs, Windkogel, Windbuckel, an der dem Wind ausgesetzten Bergkuppe.
  • Alle Wimpasing-Orte sind auf Wikipedia zu finden.
  • Wimpasing kommt wohl eher von vimen = Weideruten, Flechtwerk + pascua = Weide. pasci = weiden; pingue = Fett; viminea crates = Flechtwerk; vimarius = Zeinenmacher; impasco = an einem Ort weiden oder das Vieh hüten. crates vimines = Flechtzaun; daher auch die Wimbauern (siehe Haus-und Hofnamen)
  • Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: * Wimpasing abgeg. bei Huisheim, urk. 1359 RB 8, 424, zu wint Wind und ahd. poz Schlag, bozen schlagen.