- gefunden: Währiger Heimatbuch von 1923, Seite 82
Auch die Römerzeit ist über Währinger Boden - wobei ich ausdrücklich bemerke, daß ich dabei stets nur das Weichbild des Dorfes und nicht des Bezirkes Währing vor Augen habe - spurlos gegangen. Die Heeresstraße am Limes lief, vom Standlager am Hohen Markt kommend, über den Thürygrund 28). Hier sollen nach Berichten von Fuhrmann und Hormayr römische Funde gemacht worden sein . Die Fundstelle auf dem Brünnlfeld (Gegend des heutigen Brünnlbades) wurde bereits erwähnt. Kenner bemerkt hiezu, 29) daß ihm diese Funde, die auch Jakob Blüml 30) erwähnt, mündlich auch von anderen Seiten bestätigt wurden. Er hörte von einer dort aufgefundenen steineren Badewanne sprechen, etwas Näheres habe er aber nicht in Erfahrung bringen können . Die für das Frühmittelalter so kennzeichnende Lücke der allgemeinen Geschichte findet ihre naturgemäße Entsprechung in der Ortsgeschichte. Erst als das Gebiet nach dem Zurückdrängen der Awaren mit dem fränkischen Kulturkreis in Berührung trat und der Strom bayrischer Kolonisten die dem Feinde entrissenen Landstriche bevölkerte, beginnt es in dem Dunkel langsam zu tagen. Urkundliche Nachrichten setzen ein, zwar nicht für den Ort selbst, wohl aber für seine weitere Umgebung. Die bayrische Besiedelung scheint nicht so dünn gewesen zu sein, als man bisher anzunehmen geneigt war. Mitten im Wienerwald wird 836 der Ort Kirchbuch 31) genannt, 869 taucht Padun 32 ) auf (Baden), 903 Mödling 32) auf. Die Bildung der Siedlungsnamen auf patronymisches -ing ist im 9. Jahrhundert nach Prof. Dr. R. Much bereits im Erlöschen und die Bildung k-Suffixe weist Richard Müller dem 8. Jahrhundert zu. (Siehe einleitende Abhandlung über den Namen Währing!) Sollte also bereits damals unser Ort bestanden haben, dann müßte die Rodung des Waldes vorausgegangen sein.
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Als nach der Vertreibung der Ungarn die neuerliche Landnahme - diesmal in der Mehrheit durch fränkische Siedler - einsetzte, fand sie kümmerliche, aber trotdem lebensfähige Keime deutscher Kulturarbeit vor. ...
- Wikipedia 2016: Währing wurde erstmals etwa 1170 als Warich urkundlich genannt. Über die Herkunft des Namens gibt es nur Vermutungen. Möglicherweise ist er slawischen (var für warme Quelle) oder germanischen Ursprungs (werich für Tagwerk, d.h. ein Feld in einer Größe, wie es ein Mann an einem Tag bearbeiten kann), womöglich leitet er sich auch von Werigandus, dem ersten Abt des Klosters Michelbeuern, ab. Ein weiterer möglicher Ursprung des Namens könnte sich auf die slawische Landnahme zurückführen, gehen doch Döbling (Toplica = warmer Bach) und Währing (Varica = dunkler Bach) auf slawische Toponyme zurück.
- Wohl eher von inquilinus = eingewanderter Bürger, möglich wäre auch Ingenuitus = frei geboren;