Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Weißenburg Altebürg bei Weissenburg südwestlich der Wülzburg. Weissenburger Heimatbuch. 1921 S. 4. Nach Dr. Winkelmann nur eine vorgeschichtliche Befestigung. Der Königshof lag im Tale in der Reihe des römischen Kastells von dessen weißen Mauern er seinen Namen hat. In ihm saßen die Inhaber der kaiserlichen Reichspflege. Als solche bekannt Berthold Amtmann 1241. R 2, 321. Konrad Amtmann 1280. R 4, 117. Ulrich Schenk von Geyern der "Altamann" gen. seine Söhne Ulrich und Konrad 1324. R 6,124. Sein Bruder Hermann, Pfarrer zu Nördlingen 1329. R 6, 289. Gertrud Amann, Nonne zu Bergen 1353. R 8, 272. Familie Amann erhält um diese Zeit die Laufenburg. Aus anderen Familien haben ihren Sitz in Weissenburg: Mathilde und Seifried Minner, Amtmann 1243-1254. R 747. 754, Ulrich Bonnacker 1363 R 9,89. Hans Stosser 1385. R 10,162.
  • dto: Weißenburg Hiezu teilt Herr Dr. Winkelmann mit: Anscheinend Sitz der Grafen des Sualafeldes. MB. 31 363. Schenkung des Kaisers Heinrich wodurch er der Eichstätter Kirche den Wildbann im Gaue Rodmarsberg und im Sulzgau in der Grafschaft des Grafen Heinrich von Sinzingen übergibt. Dabei werden die Grenzen des Sualafeld des Nordgaues beschrieben.
  • Im Weißenburger Flurnamenbuch von Ulf Beier von 1995 findet sich unter dem Punkt Siedlungsgeschichte: ... Im heutigen Stadtgebiet von Weißenburg gibt es keine vorgermanischen Flur- oder Ortsnamen (z.B. Namen keltischen oder lateinischen Ursprungs) und auch keine slavischen Namen. Die heute gebräuchlichen Namen Jura (lat.), Limes (lat.) und (Schwäbische) Rezat (indogerm) haben sich erst im 19./20. Jahrhundert eingebürgert. ... Auch bei schwer deutbaren Namen gibt es keinen Hinweis auf vordeutsche Wurzeln. Daraus kann zu Recht abgeleitet werden, daß der Raum Weißenburg nach dem Abzug der Römer im 3. Jh. n. Chr. längere Zeit Durchzugsgebiet ohne Siedlungskontinuität war, so daß nicht einmal Namensrelikte erhalten geblieben sind.
  • In der Festschrift zur 1100 Jahrfeier aus dem Jahre 1967 findet sich ... Wenn auch die Geschichte des Weichbildes unserer Stadt bis in die Römerzeit zurückreicht, so tritt der Ort Weißenburg im Jahre 867 als "Uuizinburc" das erste Mal urkundlich auf, als König Ludwig der Deutsche, Sohn Ludwigs des Frommen und Enkel Karls des Großen, einige zur königlichen Siedlung gehörige Güter dem Kloster Metten schenkt.
  • Prof. Dr. W.A. Freiherr von Reitzenstein ... Weißenburg: Ort in Mittelfranken Weissenburg in Bayern hat einen Namen aus der Römerzeit und einen mittelalterlichen Namen. Im Mittelalter wurde eine Burg erbaut, die Vizinburg aus weißem Stein, und viz bedeutet weiß.
  • Für das Bestimmungswort (ahd.) Uizin- kommt entweder der PN (ahd.) Wiza im Gen. Wizin, in der Bedeutung "Steinbefestigung des Wizo", in Frage, oder wie in anderen Fällen (vgl. Rottenburg am Neckar, wegen der roten Ziegel), eine sprachliche Anspielung auf die helle Farbe der Steine des Kastells (2, 406). 2.) Ders, Lex. bayer. ON 1991 A. Greule
  • Link Die Germanisten sagen nun natürlich ... als die Römer alle vertrieben waren und die KW-Franken das menschenleere Land eroberten, sahen Sie schon aus der Ferne eine strahlend weiße Burg, die nicht verrußt, verbrannt oder zerstört war ... und so nannten sie die gottverlassene Gegend Weißenburg.
  • Link Der Name der Stadt hat sich aber .... ob ihrer römischen Herkunft wohl eher aus ... vicus = Dorf, Gaß in einer Stadt, Häuserreihe und burgensis = Bürger, entwickelt haben. Siehe dazu auch Türkengasse
  • Wikipedia: Das Wort Burgus ist oft in lateinischen Texten der Spätantike nachzuweisen: z. B. am Ende des vierten Jahrhunderts bei Flavius Vegetius Renatus in seiner epitoma rei militaris (Abriss des Militärwesens) und in den um das Jahr 418 entstandenen historiae contra paganos (Geschichten gegen die Heiden) des spanischen Klerikers Orosius. Beim Burgus von Mittelstrimmig ist die Benennung durch eine Bauinschrift aus dem Jahr 270 bezeugt.
    Das von den Römern aus dem Germanischen entlehnte Wort ist im militärischen römischen Sprachgebrauch jedoch bereits seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts nachweisbar.