Lateinische Sprachrelikte
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Der vicus Munningen Bayern D, im Nördlinger Ries

  • Projekt: Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Archäologie der römischen Provinzen. Dissertationsarbeit Andreas Schaflizl
  • Das Kastell und der vicus von Munningen liegen am Nordostrand des Nördlinger Ries. Die Gründung des Lagers wird in spätdomitianischer Zeit vermutet. Nach bisheriger Ansicht wurde es bereits um 110 n. Chr. wieder aufgegeben und anschließend mit zivilen Gebäuden überbaut. Die letzten Funde datieren an das Ende des 2. Jahrhunderts. Es ist abzuklären ob damit, wie bisher angenommen, auch das Ende der Siedlung gefasst wird.Im Jahr 2009 wurden beim Bau einer Umgehungsstraße großflächige, wenn auch langge-streckte Bereiche des vicus außerhalb des Kastellareals ausgegraben und zusätzlich geo-physikalisch untersucht. Sie vermitteln erstmals einen Querschnitt durch die Zivilsiedlung: In Resten konnte die an das westliche Kastelltor führende römische Straße dokumentiert werden. Unweit südlich der Straße wurden die Kiefernständer eines großen Pfostenbaus aufgedeckt, der in das Jahr 112 n. Chr. (WK) datiert werden kann. Die Bodenverhältnisse boten hervorragende Erhaltungsbedingungen für organisches Material. Neben den üblichen Nahrungsresten wie Getreide, Nüsse und Früchte etc., fan-den sich auch Blätter des Buchsbaums. Dendrochronologisch liefern die über ein dutzend Brunnen Daten von 107 n.Chr bis 144 ± 8 n.Chr. Es wird abzuklären sein, wie sich Bautätig-keit und Truppenabzug korrelieren lassen. Nahe beim Kastell wurden zwei Steinge-bäude erfasst: ein gallorömischer Umgangs-tempel, und etwa 20m südlich davon ein mehrphasiges Steingebäude. Die Reste eines Schienenpanzers mit Nagellöchern, Köpf-chen von kleinen Sandsteinstatuen, Inschrif-tenfragmente und fast 250 Liter kalziniertes Knochenmaterial weisen auf eine öffentliche Funktion des Gebäudes hin. Bei den stark fragmentierten Inschriften lässt sich die Nennung eines Collegiums vermuten.Die Ergebnisse aus den jüngsten Grabun-gen erweitern das Bild der zivilen Siedlung in Munningen. Die Herkunft der als Brun-nenversteifung benutzten Fässer und Bau-hölzer bieten zusätzlich Einblicke in die Versorgungs- und Handelsstrukturen.
  • Quelle https://www.iaw.unibe.ch/e39439/e39441/e623288/e625152/e625163/ files625167/Abstract_Andreas_Schaflizl_ger.pdf
  • Flurnamen: Pfaffenäcker; Hinter den Gärten; Mönchsacker; Beim weißen Kreuz; Auf dem Burggraben; Nabet Gwend; Auf dem Angerla; Krautgarten; Egelsee; Stöckicht; Quant; Moenia = Ringmauer, Stadtmauer; ingenuitas