Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Mörnsheim Burgruine. 1138 Reimbot und Arebo v. M. Heid. 350. Castellani 1246 dominus Rot und dom. C., R 2, 374. H., Ministerial des Bischofs von Eichstätt 1278. R 4, 59. Das castrum M. 1281 an Eichstätt verkauft. R 4,165. Konrad v. M. 1293. R 4,547. Reimbot und Ulrich, Brüder v. M. 1248-1301. MB. 49, 50. 109. 304. Agnes v. M. 1282. Ibid. 117. Siegfried v. Otting, Burghüter 1301. R 5,14. Ulrich v. M. und Hedwig 1315-23. R 5,305.6,121. Seifried v. M. 1320. R 6, 3. Witwe Hedwig v. M. zu Mündlingen, Söhne Ulrich und Hans 1325. R 6,169. Ruprecht Zantner zu M. 1345. R 8, 39. Englhard v. Wirsberg, Vogt zu M. 1363. R 9, 75. Heinrich v. M. 1387. R 10, 291. Konrad, s. Bruder zu Aurach, Elisabeth, dessen Hausfrau 1364-1415. Buchner, Inv. 404,, 450. Peter M. zu Aurach 1405-41 R 13, 8. Gattin Kunigund Schütz. Buchner, Inventare 444. 460. Hans M. z. Aurach 1452-94. Buchner Inv: 414. 467. Wilhelm M. zu Aurach 1499. Inv. 486. Über die Ruine s. Lehner 159. H. V. Mfr. 1863 S. 21-38 (das Geschlecht bis 1579). 1602 Schloßkapelle St. Afra (Priefer). Schloßbau durch Bischof Johann von Eich (+1464). Vitae Pont. 18.
  • Die starke Veste war Sitz eines fürstbischöflichen Amtspflegers und trotzte im Dreißigjährigen Krieg den Schweden, die 1634 vergeblich das Bollwerk berannten. Der im Wappen vor dem Tor stehende Knappe wurde zeitweise auch als Mohr dargestellt, um auf den Ortsnamen ("Mohren"heim) anzuspielen.
  • Wohl von murus = Mauer, wetten römische! Muratus = ummauert, gemauert; murus = Mauer, Schirm, Schutz; Moenia = Ringmauer; Moenianus = der an der Stadtmauer wohnet; Moenitus = mit Mauern umgeben
  • Quelle Dr. Bacherler 1923: Mörnsheim Eichstätt) urk. Hei 113 (a. 918) Morinesheim, 146 (a. 1002) Morinesheim, MB 50 (a. 1248) Morinsheim, 63 (a. 1255) Moernsheim, 109 (a. 1280 Mornsheim, Morreshein vgl n. 37 (a. 1222) Morensheimarius, zum Heim des Morin, Maurin. (lat. Maurus); nicht mit Kugler 86, Heim im Moore.
  • HSB Altendorf (Eichstätt) urk. MB n. 343 (a. 1304) Altendorf, das ursprüngliche Mörnsheim, das nach Gründung des heutigen "zum alten Dorf" genannt wurde.
  • Flurnamen: Blauberg, Krautgarten
  • Siehe auch -heim-Orte
  • F. X. Buchner, Bistum Eichstätt 1938

    Mörnsheim. Dekanat Eichstätt-Land.

    c. 754 Mühlheim im Besitze des hl. Sola, von ihm an das Kloster Fulda geschenkt. H. 7. Bestätigung durch Kaiser Ludwig
    c. 830. Lang, Reg. des Rezatkreises 8.
    918 Mörnsheim urkundlich genannt. H. 113.
    1138-1579 Die Herren von Mörnsheim urkundlich tätig. ES. 39, 28.
    1228 Bischof Heinrich I. läßt einen Turm in Mörnsheim bauen. H. 657. Bischof Konrad umgibt den Ort c. 1300 mit einer Mauer.
    1281 Die Vogtei über die fuldaischen Güter in Mühlheim an das Hochstift Eichstätt. H. 933.
    1294 Beginn der series parochorum. Kirche BMV.
    1316 Bischof Philipp verpfändet die Burg an den Ritter Seifried von Mörnsheim mit Vorbehalt des Patronates. ES. 18, 5f. Bischof Marquard löst die Burg wieder zurück.
    1323 Ablaßbrief für die Schloßkapelle S. Afra. 1602 ist sie ohne Einrichtung und ohne Vermögen. 1627 noch in Benutzung (PBl. 1908 S. 62). 1760 abgetragen. Kstd. Bezirk Eichstätt 218.
    1354 Kaiser Karl IV. verleiht dem Bischof das Halsgericht in Mörnsheim, 4 Jahrmärkte und einen Wochenmarkt. Eichstätter Heimgarten 1927 Nr. 26.

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    1401 Kirchweihe in Altendorf (2 Altäre) und Mörnsheim (3 Altäre). Priefer. PBl. 9, 175.
    1464 In einer Jahrtagstiftung der Schullehrer genannt. Eder, Mörnsheim in "Eichstätter Heimgarten" 1927 Nr. 30.
    1558 Bischof Eberhard gestattet, da8 die Heilingwiesen wechselweis an Reiche und Arme im Beisein des Pflegers und Kastners als oberste Heilingpfleger verliehen werden. Priefer.
    1585 Beginn der Matrikeln.
    1592 Reichalmosenstiftung durch Bischof Kaspar von Seckendorf mit 40 fl, die Pflegerin 30 fl, Pfarrer und Bürger 115 fl.Davon sollen an Quaternber 7 Personen je 54 fl. erhalten. Buchner, lnventare 118. Urk. bei Priefer.
    Um diese Zeit Ursprung der Wallfahrt nach Altendorf. Die Miracula BMV. in Altendorf aus dem 18. Jahrhundert mit 55 numerierten Guttaten, von denen nur Nr. 28 das Datum 1730 hat, erzählen darüber: Vor dem Schwedenkrieg hat zu Altendorf auf einem Hügel, worauf Holz und Dörner gestanden, ein Schafhirt von Schindeln und Brettern eine Kapelle gemacht, aus Weiden ein Wiegele geflochten, U. L. F. Bildle darein gelegt und in der Kapelle zur Verehrung ausgesetzt, welches oft nach Mörnsheim getragen worden, aber allezeit zur Nacht wieder in sein voriges Ort kommen, worauf eine steinerne Figur, hernach eine aus Stein aufgeführte Kapelle gebaut worden. Sebastian Fetsch, Bauer zu Ried bei Neuburg, hat seinen Sohn Johann, der 9 Jahre blind gewesen, hiehergeführt, der nach verrichtetem Gebet sehend geworden. Sein Ahnherr habe den Schafhirten gar wohl gekannt. 1640 hat Heinrich Konrad von Eyb, Pfleger zu Mörnsbeim, eine Votivtafel renovieren lassen, die ein vom Aussatz geheilter Graf von Pappenheim gestiftet hatte. Vitus Koch in seinem "geistlichen Marienburg" erzählt 1641, daß eine Frau von Solenhofen hier von der Pest geheilt worden sei.
    1601 Altendorf bereits "berühmte Wallfahrt" mit eigener Gottesdienstordnung; in Mühlheim bezieht der Markgraf von Ansbach Groß- und Kleinaehent, die Kirche (SS. Cyriacus, Largus und Smaragdus) vernachlässigt. Schule vorhanden in Mörnsheim.
    1604 Stadtpfarrer Johann Widemann von Beilngries, geboren in Mörnsheim, vermacht zum dortigen Almosen 150 fl.
    1604 Pfarrer Ämilius stellt den neuen Pfarrstadel her, wovon 2/3 der Fürstbischof, 1/3 der Pfarrer zahlt.
    Nach 1610 Pfarrer Sutor will den neuen Pfarrhof mit Überschlag zu 215 fl bauen und 1/3 zahlen, auch Hand - und Spanndienste übernehmen, wenn der Bischof 2/3 zahlt.
    1630 Sept. 15 Konsekration von 2 Altären in Mörnsheim. PBl. 9, 212. Urk. 825 im 0A.
    1650 "Das Altärlein von geschnitzten Bildern zu Mühlheim in die Kirche zu Mörnsheim versetzt, die Glocken nach Altendorf; für den Nebenaltar in Mühlheim renoviert "das Bild der 12 Apostel samt Bildnis U. L. F. in einem Bettstättlein obdormitionis BV.
    1658 Ein landesfürstlicher Auftrag verkündet für Christenlehrversäumnisse Bestrafung der Eltern, das 1.Mal 30 Kr., das 2. Mal 15 fl, das 3. Mal Landesverweisung (!).
    1659 Salve Regina an allen Samstagen und Frauenfestvorabenden zu Lasten des Almosens gestiftet und konfirmiert.
    1660 Gemeinde Mörnsheim gelobt, das Fest des hl. Sebastian mit einer jährlichen Prozession nach Altendorf zu feiern.
    1665 Fürstbischof Marquard will "die uralte Kapelle und Wallfahrt in Altendorf renovieren lassen und merklich erweitern und gibt dazu

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    400 f1 und ein Sammlungspatent. Die Sammlung fiel schlecht aus und die Sache ward verschoben.
    1668 Beim markgräflichen Amte Solnhofen um Reparatur der Mühlheimer Kirche nachgesucht; die Kirche des Inventars entleert, nur die 4 Mauern stehen, Dach abgefault. Seit dem Schwedenkrieg öd liegend. Friedhofmauer eingefallen. Von Guttätern 220 fl gesammelt; die markgräfliche Regierung untersucht noch 1687.
    1676 Der Pfarrhof abgebrannt samt den darin aufbewahrten Paramenten von Altendorf, der Pfarrer dabei erstickt. Meister Jakob Engel entwirft Pläne für den Neubau, der als "pretios" bezeichnet wird. Der Hofrat will dem Fürstbischof, der "an sich baupflichtig", als Patron und Großdezimator bei jetzt beschwerlicher Zeit die Last nicht aufhalsen und schlägt vor, die jetzige Wohnung des Pfarrers zuzurichten auf Kosten des Nachlasses des verstorbenen Pfarrers, den Bauschilling des jetzigen dazuzunehmen, dafür ihm den Hauszins (weil in Miete) und alle Steuern zu erlassen. Der Fürstbischof ordnet aber am 1. 7.1677 den Neubau an: "Soll das Bauholz gratis verabfolgt werden und 300 fl von den Amtsgeldern ohne künftige Wiedererstattung!
    1680 Schulhausbau, wovon der Fürstbischof die Hälfte der Kosten trägt. HVM. 1863 S. 24. Sax, Hochstift Eichstätt 254.
    1709 Mai 16 Anstellung des ersten Benefiziaten in Altendorf
    1709/1710 Bau der Kapelle und des Benefiziatenhauses in Altendorf; dazu gibt der Fürstbischof laut Baurechnung 1993 fl. Maurermeister oder Palier Lazarus Schenk. Nach der Abrechnung von 1711 veransgabt 2569 fl. Bei der Kirche außer der Erweiterung und Erhöhung neuer Dachstuhl, 10 große Kreuzstöcke, 3 steinerne Türgerüste, Stukkierung durch Jakob Egg, Freskomalereien, 24 neue Kirchenstühle, Erweiterung der Friedhofmauer. Leitung: Hofbaumeister Engl von Eichstätt.
    1711 März 8 Verpflichtungen des Benefiziaten von Altendorf, vom Generalvikar festgesetzt (statt einer Stiftsurkunde): 1. Bezug 100 f1 von der geistlichen Gefällstiftung, 50 f1 vom Pfarrer von Mörnsheim (infolge Entlastung desselben), später noch vom fürstbischöflichen Kastenamt 20 Metzen Korn und 12 Klafter Holz aus den fürstbischöflichen Wäldern, später auf 8 fl fixiert. Für Bewirtung von Aushilfsgeistlichen an Festtagen das AltarOpfer. [1772 erhält er für einen Frauentag 7-8 fl. für Wein, früher 46 Maß für die 3 Hauptfeste, dazu 15 Pfund Opferschmalz, 1778 noch eine Addition von 25 fl.] 2. Verpflichtungen: a) wöchentlich 2 Messen pro fundatoribus beneficiorum vacantium apud Seminarium; b) "die Wallfahrt zu eyffem, Beichte zu hören, die Wallfahrter zu speisen und zu kommunizieren; c) an den Samstagen den Umgang haben im Friedhof und beten pro defunctis, den Rosenkranz halten an Fest- und Sonntagen, Salz, Wasser und anderes weihen, ohne Urlaub aber des Pfarrers niemand providieren außerhalb der Kirche, wohl aber die Kranken besuchen und auf Begehren ihre Beicht hören; d) an den Frauentagen predigen oder anstatt seiner der Pfarrer von Mörnsheim, von welchem er independent ist, auch hat ein zeitlicher Pfarrer in Mörnsheim daselbst nichts zu befehlen oder anzuordnen; e) ist der Gottesdienst in Altendorf an Feier- und Sonntagen (im Sommer um 6 Uhr, im Winter um 7 Uhr) so anzuordnen, daß die Pfarrkinder die Predigten und Kinderlehre in Mörnsheim besuchen können und soll keinem erlaubt sein, von selber Pfarrei sich exempt zu machen.
    1711 Gemeinde Mörnsheim-Altendorf gibt dem Benefiziat einen Gemeindefleck zu einem Kraut- oder Wurzgarten mit der Auflage einer jährlichen Messe an S. Anton von Padua ("locatione, non emptione").

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    1711-1715 Die S. Annabruderschaft in der Pfarrkirche eingeführt und der Hauptbruderschaft zu Plan in Böhmen angeschlossen. Ablaß von 1713.
    1719 Errichtung einer Filiale der Marianischen Männerkongregation.
    c.1720 Kapelle in Haunsfeld auf Kosten der Gemeinde gebaut, 1779 vergrößerter Neubau.
    1729 Der Pfarrstadel "mit bischöflichem Wappen" am Einfallen; Voranschlag 356 fl incl. Waschhaus und Stalldecke; 1732 Kosten halbiert zwischen Bauschilling des Pfarrers und Generalheiling; 1736 vom fürstbischöflichen Kastenamt für Reparatur 180 f1, zum Stadelbau 200 fl bezahlt. 1740 Bauschilling von 6 auf 8 fl erhöht.
    Von 1732 an auch Schule in Altendorf genannt.
    1735 Neuer Glockenstuhl, wozu die Gemeinde Mörnsheim das Holz unentgeltlich liefert und fährt. Überschlag 35 f1. Sonst trägt die Baulast die Heilingfaktorei; Dezimator 2/3 der Fürstbischof, 1/3 Pfarrer. Ebenso zu Lichtenberg, Hoch- und Unterholz und Eßling; in Haunsfeld 2/3 der Pfarrer, 1/3 Fürstbischof; in Mühlheim Kloster Solnhofen bzw. Markgraf von Ansbach.
    1760 Das alte Schloß , um Unglück zu verhüten, samt der Afrakapelle demoliert.
    1761 Ewiglichtstiftung mit 400 fl durch Klara Schwarz, Schwester des Pfarrers, "Tag und Nacht zu brennen".
    1765 Vermächtnis zur Kleidung des S. Annabildcs.
    1766 Streit um die Baulast am Benefiziatenhaus in Altendorf. Da der Inhaber keinen Baukanon bezahlte, weigerte sich die Heiligenverwaltung, ebenso die Dezimatoren, da keine Pfarrkirche. Eigene Fundation nicht vorhanden. "Zu präsumienen, der damals regierende Fürstbischof als Fundator dieses Benefiziums habe das onus fabricae auf die Mörnsheimer und Altendorfer Heilingfaktorei verlegen wollen (Pfarrer Schwarz). Die Ausgaben 1767 auf das geistliche Oefällamt übernommen, kleine Fälle vom Heiling. lm unteren Stock des Hauses wohnt der Mesner.
    1768 Nach Angaben des Baudirektors Pedetti die Kirchenfenster in Mörnsheim abzuändern; das markgräfliche Amt Solnhofen verweigert jeden Beitrag, ebenso das Kastenamt Mörnsheim.
    1778 Mesner von Altendorf Josef Beck hat den ganzen Winter 107 f1 gesammelt zu Baureparaturen an Kirche und Benefiziatenhaus.
    1789 Schullokal im Rathaus, daher Gemeinde baupflichtig.
    1793 Neuer Tabernakel in Altendorf aus Opfertalern angeschafft.
    1821 Aussteuerstiftung errichtet. Scherer 161.
    1824 Willibald Zinsmeister von Mörnsheim, Prälat von Deggingen, läßt um 600 fl die 3 Altäre, Kanzel und Orgel in Mörnsheim durch Maler Rößl von Eichstätt neu fassen.
    1830 Pfarrstadelbau durch den Herzog von Leuchtenberg; die Gemeinde sollte die Fuhren leisten, weigerte sich aber.
    1830 und 1849 Baupflicht an der Pfarrkirche primär Kirchenstiftung, sekundär Dezimator; am Pfarrhaus groß und klein das Ärar; Pfarrer gibt 8 fl Baukanon; in Mühlheim das Ärar; in Altendorf Kirche und Benefizlatenhaus das Ärar.
    1839 Dem Benefiziaten in Altendorf zur Pflicht gemacht, in Mörnsheim an den Marienfesten Aushilfe im Beichtstuhl zu leisten und die Frühmesse zu lesen unter Berufung auf die 50 fl Zuschuß durch den Pfarrer.
    1855 Er weiterung der Pfarrkirche von 57 auf 90 Schuh Länge, Vergrößerung der Fenster und neue Südwand.
    1862 Nov. 13 Oberhirtliche Erweiterung der Verpflichtungen des Benefiziums in Altendorf: 1. Frühmesse in Mörnsheim an jenen Tagen, da in Altendorf Pfarrgottesdienst; 2. wegen der 50 fl an 13 benannten Tagen Beichtstuhlaushilfe in Mörnsheim.

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    1863 Neuer Hochaltar für Mörnsheim durch Wohltäter von Maler und Vergolder Gerhäuser zu 656 fl. Glasgemälde von Kellner-Nürnberg um 300 fl.
    1864-1866 Renovation der Kirche in Altendorf aus Sammlungen (938 fl), 130 fl vom Ärar für Tünchung und Ölanstriche.
    1868 Erweiterung des Friedhofs in Mörnsheim; ebenso 1886.
    1872 Antrag auf Umwandlung des Benefiziums in Altendorf in eine Kooperatur wegen Widerspruch der Gemeinde Altendorf fallen gelassen. Bedenken zusammengefaßt in Generalvikar Suttners Referat.
    1874 Glocken für Mörnsheim von Georg Pfeifer-Eichstätt.
    1878 Anlage des neuen Kirchenweges in Mörnsheim durch Abtrennung von Hofraum und Garten "des Pfarrers gegen Entschädigung.
    1892 Aufbesserung des Benefiziums von Altendorf aus der Gefällstiftung für Übernahme des Religionsunterrichtes an einer Mörnsheimer Schule.
    1899 Neue Orgel in Altendorf von Bittner-Eichstätt mit 6 Registern aus freiwilligen Beiträgen.
    1905 Neubau des Pfarrhauses auf Kosten des Ärars einschließlich der Hand- und Spanndienste zu 43 000 M. Renovation der Kirche in Mühlheim und der Kapelle in Haunsfeld s. P81. 1912 S. 79.
    1908 ln Altendorf dem Mesneranbau des Benefiziatenhauses ein Stockwerk auf Kosten des Ärars aufgesetzt zu 4700 M.
    1919 Feldkapelle des Brauers Henle-Mörnsheim, 1884 benediziert, transferiert und neugebaut im Eigentum der Gemeinde.
    1920 Einrichtung des elektrischen Lichtes im Pfarrhaus ad onus successorum mit Staatsauschuß.
    1921 Restauration der Pfarrkirche durch Architekt Kurz-Augsburg und Ambos-Berching aus Sammelgeldern.
    1922 Neue Orgel von Steinmeyer-Ottingen mit 14 Registern durch Wohltäter.
    1925 Neue 4 Glocken für Mörnsheim und eine für Altendorf von Hahn-Landshut durch Wohltäter und Gemeinde.
    1926 Renovation der Seitenaltäre in Altendorf durch Wiedl-Nürnberg;
    1927 Renovation der Kirche und ihrer Fresken durch Maler Kronwitter-Günzburg und Nagel-Munchen.

    l. Allgemeine Pfarrbesdireibung. Text nicht übernommen.

    Mörnsheim Seite 181

    Anmerkungen:
    1. BA., AG. u. LG. Eichstätt.
    2. Pol. Gden: a) Mörnsheim mit Hartbugg, Hummelberg, Kronenwirtsberg u. Mörnsheimer Schloß; b) Altendorf mit Markt-,Gräbl-, Kohl-, Oberhammermühle Lichtenberg. Maxberg u. Wildbad; c) Mühlheim mit Apfelthal, Finster- u. Grundlmühle; d) Haunsfeld (zur pol. Gde. Haunsfeld gehört auch Ried, Pf. Dollnstein).
    3. Von Haunsfeld ehörten vor 1876 7 Häuser zur Pf. Dollnstein.
    4. Die Prot. von Mörnsheirn, Hummelberg. Apfelthal u. Maxberg besuchen die K. u. Sch. in Solnhofen.
    5. Wege: gut.

    2. Pfarrsitz. Mörnsheim, M. mit 724 E.; Kr. MF.; FA. Eichstätt; PAg. aO. (über Treuchtlingen); T., BSt. Solnhofen 4km u. Dollnstein 7km; Arzt mit Hausapoth. a0.; KrkH. in Eichstätt 23 km oder Pappenheim 10km.

    3. Pfarrkirche. Patr. S. Anna; erb. Ende des 13. Jahrh., erw. 1855; Schiff 26X7,5; Presbyterium romanisch; kons. 1401. Alt. port.: 1. BMV.. 2. S. Anna, 3. S.- ikolaus. Orgel mit l4 Reg. von Steinmeyer-Öttingen 1922. K. ren. 1921. K. u. Spitzturm mit Ziegeldach. 4 Glocken von Johann Hahn-Landshut 1925. Baupflicht an PfK.- u. Turm: KSt.; Baupfl. des Staates fixiert in einen jährl. Baukanon zu 28,44 RM. Friedhof bei der K.; Leichenhaus erb. 1928 von der MarktGde.; bauliche Unterhaltung von der MarktGde.

    4. Pfarrgottesdienst. Regelm.; Ausnahmen s. bei Altendorf u. Mühlheim. Konkurs an S. Anna; Aushilfe durch Dollnstein u. Schönfeld. Pflichtaushilfe in Dollnstein am 29. 6., in Ensfeld am So. nach 24. 6., in Schönfeld am So. nach 1. 9. Bes. Andachten: Oktaven an Fronl., Allers. u. S. Sebastian; SaAbendrosenkr.; Fastenand. an Mi. u. Fr.; 10 st. Gebet an Quinquag.; tgl. Maiand.; Herz-JFr. Proz.: in der K.: zur Auferstehung; um die K.: an Lichtmneß; im 0.: an Fronl. u. -So., am S.Annafest u. So. nach Mariä Verkündigung; an S. Sebastian u. S. Markus nach Altendorf, an BittT. nach Altendorf, Mühlheim u. Ensfeld; Flurumgang an Christi Himmelfahrt in Mörnsheim, So. darauf in Mühlheim. StiftGD. seit 1924: 1 Jahrtag u. 8 QM. ex reduct.

    5. Bruderschaften. a) S. Anna, err. 1735, ern. 1851. HptF.: So. nach 26.7. mit Proz. im Markte. Ohne Vermögen (10121 PM.). b) Mariä Verkündigung, Filiale zur Eichstätter Marianischen Männerkongregation, err. 1719, 150 Mitgl. HptF. mit NachmProz. im Markte. Konvent 1. Monatsso. bzw. an Marienfesten. Ohne Vermögen.

    6. Kirchendlener.a) Chorregent u. Organist: Lehrer gg. 400 RM. Fixum, Stipendien u. Stolarien. b) Mesner: Ortsbewohner g. Nutzung von 0,583 ha Wiesen, 18 RM. Fixum, 3,38 hl Korn vom Staate, 20,34 RM. von der Ode. fürs Läuten mit 3 Ster Brennholz (freiw.), 86 Läutgarben, Stipendien u. Stolarien; freie Wohnung im alten Schulhause, welches der Gde. gehört. c) Kirchenchor: gemischt, freiwillig, ohne Besoldung.

    7. Kirchenvermögen. 1. PfKSt.: a) Kapitalien: 2296 RM.. 375 RM. AuslR.; b) Grundbesitz: 0,411 ha Acker, 3,042 ha Wiesen.

    Mörnsheim Seite 182

    2. Kirchenbauf. Mörnsheim: Kapitalien: 402 RM., 200 RM. AuslR. 3. FilialKSt. Mühlheim: a) Kapitalien: 3058 RM., 162,50 RM. AuslR.; b) Grundbesitz: 7,601 ha Äcker, 1,792 ha Ödung. 4. Kirchenbauf. Mühlheim: Kapitalien: 2690 RM., 262,50 RM. AuslR. 5. FilialKSt. Altendorf: Kapitalien: 287 RM., 137,50 RM. AuslR. Ohne Grundbesitz.

    8. Flllalkirchen, Kapellen und religiöse Denkmäler.
    a) Filialk. SS. Cyriacus, Largus u. Smaragdus in Mühlheim: mit Ss.; Chor vorromanisch; K. Anfang des 18. Jahrh. erw.; Schiff 9,70x6,50; cons. dub. Alt. port.: 1. Hochaltar, 2. heil. Kreuz, 3. BMV. (ohne port. Orgel mit 6 Reg. c. 1750. Tünchung der K. 1931. K. mit Ziegeldach; Dachreiter mit Weißblech, rot gestrichen. 2 Glocken von Wendelin Vielwerth-lngolstadt 1922. Baupfl.G FilialKSt. Mühlheim. Friedhof bei der K., Unterhaltspfl. Gde. Eigene KSt. u. eigene KVerw., vollzählig in der PfKVerw. vertreten.
    PfGD.: an Patroz. u. So. nach Christi Himmelfahrt (Flurumgang); WM.; 2 StiftM. Begräbnisrecht, Taufen u. Trauungen herkömmlich. Organist u. Kantor: Ortslehrer gg. Stipendien u. Stolarien. Mesner: Ortsbewohner gg. Nutzung von 0,33 ha Äcker, 0,223 ha Wiesen, von der Gde. 33,48 RM., Stolarien u. Stipendien.
    b) Filial- u. Wallfahrtsk. BMV. in Altendorf: mit Ss. u. eigener Kuratie; erw. 1710; Schiff 17,80x7,80; Stil barock; kons. 1401. Alt. fix.: 1. BMV., 2. Dormitio BMV., 3. S. Anton v. Pad. Orgel mit 7 Reg. von Jos. Bittner-Eichstätt 1899. Altäre ren. 1926. K. mit Ziegeldach; Dachreiter u. Kuppel mit Weißblech, grün gestrichen. 2 Glocken von Joh. Hahn-Landshut 1925. Baupfl.: KSt. Altendorf, sek. Staatsärar. Friedhof bei der K. im Eigentum der Ortschaften Altendorf u. Haunsfeld; Baup?.: Ärar. Eigene KSt. KVerw. vertreten in der PfKVerw.
    PfGD. durch Pf.: an So. des Mariendreißigers, an 2. Feiertagen, So. nach der FronlOktav, Mariä Verkündigung, -Geburt, Himmelfahrt, -Unbefl. Empfängnis, So. nach S. Sebastian; sonst FrühM.; 3 StiftM. Tauf-, Trauungs- u. Begräbnisrecht. Organist u. Kantor der PfK. gg. Bezug der Stolarien. Mesner: Wohnung im BenefHaus mit eigenem Eingang; Besoldung: 50 RM. von der KSt. Altendorf, Stipendien u. Stolarien, Wurzgarten 0,014 ha, Wiesen 0,136 ha (Acker u. Wiese der PfK. Mörnsheim gehörig).
    c) Dorfkapelle BMV. in Haunsfeld: 1 alt. port. vom kostb. Blut Jesu Christi, bened. 4. 7. 1937; Eigentum der Gde.
    d) Religiöse Denkmäler: 11 Feldkap., 10 Feldkreuze, alles Privateigentum.

    9. Pfründeverhaltnlsse.
    a) Pfarrpfr., lib. coll. Widdum: 4,80ha Äcker, 5,627 ha Wiesen, 0,198 ha Odung. Kapitalien: 1646,95 RM., 737,50 RM. AuslR. Einki: 869 RM.; La.: 172 RM. Pfründegeb.: erb. 1908; 6 Z., 3 K., WK. im Keller, HL., Wl..., el. Bel.; Stadel; Gemüsegarten 0,018 ha. Große Baul.: Staatsärar; kleine Baupfl.: KSt. Mörnsheim; Baukanon des Pf.: 13,80 RM.
    b) Kuratbenefizium in Altendorf, err. 1711, 1ib. coll. Ohne Widdum. Kapitalien: 131 RM., 137,50 RM. AuslR. Eink.: 117,40 RM.; La.: 10,50 RM. Verp?ichtung: FrühM. an So. u. Feiertagen in Altendorf bzw. Mörnsheim, Aushilfe im Beichtstuhl, RelUnterricht in einer Sch. zu Mörnsheim. Pfründegeb.: erb. 1709, geräumi , passend; 6 2., 1 K., el. Bel., WK. im Hause, HL; Wurzgarten 0,017 . Baupfl.: die große das Staatsärar, die kleine die KSt. Altendorf.

    10. Schulen.
    a) ln Mörnsheim 4 Sch. mit 3 m. u. l w. L. Eingeschult: Gden. Altendorf u. Haunsfeld mit deren Weilern u. Einöden. b) Sch. Mühlheim mit l m. L. Eingeschult: die zur Gde. gehörenden Orte. Die prot. Kinder von Apfelthal besuchen die Sch. in Solnhofen.

    11. Karitative Einrichtung. Drittordensschw. für KrkPfl. Wohnung im alten Schulhause mit 1 Z. u. I Wohnküche im Eigentum der Gde.