- Für die deutsche Besiedlung des Raumes zwischen Altmühl und Hinterer Schwarzach ergibt sich aus den Ortsnamen folgendes Bild:
Die älteste Gruppe stellen die -ing-Orte dar; sie sind alle im Tale gelegen und zwar in den größeren Flußtälern und an bevorzugten Stellen; sie sind alle bedeutendere Orte und Pfarrsitze; diese Namensform kennzeichnet den Weg der Landnahme der von der Donau her die Altmühl und ihre Zuflüsse entlang vordringenden Bayern. Diese Besitznahme der größeren Flußtäler darf in das 6. Jahrhundert gesetzt werden, da die Bayern um die Wende des 5./6. Jhrh. in das Donauland einwanderten.
Die zweite Epoche umschließt die weitere Füllung der Haupttäler, die Besiedlung der kleinen`Bachtäler- und den Aufstieg in die guten Lagen der Hochfläche.
Hieher gehören von den Siedlungsnamen jene auf -statt und -hausen, sodann -dorf und -hofen, von den Lagebezeichnungen die On der Wasserlage -ach, -wang, und -bach - (7.-9. Jhrh.). Die dritte Gruppe nimmt die schlechtesten Lagen des Tales in Anbau und erweitert das Siedlungsland auf der Hochfläche; es ist die Rodungszeit vom 9.-12. Jahrh. In diese Epoche fallen die Lage- und Kulturnamen auf dem Berg und am Wald, die kirchlichen Namen -zell, die Namen der Ritterzeit (außer Weißenburg) und die Rodungsnamen der späten Rodungsperiode.
- dto. Nr. 52
Daraus ergeben sich im großen und ganzen folgende Siedlungsgruppen und Siedlungsepochen: I: Besiedlung der Hauptflußtäler; von der Landnahme bis zum Anfang des 7. Jahrhunderts.
On auf -ing, -heim mit Pn, altes -burg.
II. Weitere Besiedlung der Täler und Anstieg auf die Höhe.
Ausbauzeit; 7. und 8. Jahrhundert:
-hausen, -statt (mit Pn), -heim ohne Pn.
Namen der Wasserlage auf -ach, -rieden, -wöhr, -wang, altes -furt
-hofen und -feld beginnen in dieser Epoche und setzen sich in der folgenden fort:
III. Besiedlung vor allem der Hochfläche und weniger guter Talräume;
1. Rodezeit; Ende des 8. bis gegen Anfang des 11. Jährhunderts:
-dorf, -kirchen, -zell
-heim (Holzheim, Forchheim u. ä.) -hausen (Richthausen, Thannhausen, Waldhausen, Dornhausen u. ä.)
-bach -brunn, -berg in (in der Mehrzahl, -tal
-buch, -lohe.
IV. Besiedlung der ungünstigeren Berg- und Waldlagen;
Ritterzeit und 2. Rodungsperiode; 10.-13. Jahrhundert:
-burg, -stein; -eck, -fels, -schloß
-au, -see (ohne Pn) -hüll
-berg (späte), -bühl, -tal (jüngere Schicht)
-hart, -holz, -thann, -lohe (späte)
Rodungsnamen - reuth, -schwand, -fang, -peunt
- Landnahme Eichstätt laut Mittelfränkischer Heimatbogen 12 - so um 1950 -
dieser Artikel dient wohl dem Eichstätter SHP, um die Germanen in der Stadt-Chronik zu rechtfertigen.Man hatte in den nächsten Geschichtsstunden von den Germanen gesprochen: Woher sie kamen, wie und wo sie lebten, von ihrem Götterglauben und auch von ihren großen Wanderungen. Ob sie dabei Straßen benützt hätten und ob man von diesen germanischen Straßen noch etwas sehen könne, wie diese Straßen beschaffen gewesen seien; all das wollten die Buben wissen. Mancher hatte dies und jenes gelesen. Doch keiner konnte sich ein richtiges Bild machen. "Die Geschichte, die ich heute erzählen will", begann der Lehrer, "könnte sich etwa 300 Jahre vor Christi Geburt zugetragen haben.
Eine germanische Sippe sucht Land
Lange schon wollten die Stammesältesten ihre Wohnsitze verlegen. Kundschafter hatten die Nachricht gebracht, daß nun endlich das Land am breiten, strömenden Wasser gegen Mittag von den Kelten geräumt sei.
Die ständig wachsende Zahl der Kinder hatte den Stamm in arge Bedrängnis gebracht. Die kargen Weiden gegen Sonnenuntergang waren von ausgedehnten, unfruchtbaren Sandflächen durchzogen. Sie hatten schon den Viehherden der Väter nicht mehr genügend Nahrung geben können.
Endlich war es möglich, die alte Heimat, in der seit Jahrhunderten die Sippen wohnten, zu verlassen und sich eine neue, bessere zu suchen. Nach Süden war die Sehnsucht aller Germanen gerichtet. Nach Süden brach man darum auf mit Männern, Frauen und Kindern, mit Knechten, Mägden und Unfreien, mit den großen Herden und allem beweglichen Gut.
Schwerfällige Karren mit plumpen Scheibenrädern wurden von Stieren gezogen. Die Wagen waren bepackt mit allem Hausrat, mit Geräten und Töpfen, mit Fellen und Waffen. Hoch oben saßen die Kinder. Junge Männer umschwärmten auf ungesattelten Pferden die Fahrzeuge. Vom letzten Wagen stieg eine dünne Rauchfahne empor. Sie verlor sich im dichten Blätterdach des Waldes. Hier hütete eine Alte das kostbare Feuer.
Der Zug kam nur langsam vorwärts. Bäche und sumpfige Talböden mußten mit Baumstämmen überbrückt, steile Hänge und allzudichte Wälder auf Umwegen umgangen werden. Tage- ja wochenlang wurde dazwischen gerastet, denn Pferde und Rinder brauchten Ruhe und Zeit zum Weiden.
Erst am späten Nachmittag bezog man das Lager für die kommende Nacht. Die Wagen fuhren in einem großen Kreis auf. So boten sie Schutz für Menschen und Vieh. Bald schlugen die Flammen der Lagerfeuer zum abendlichen Himmel. Die Jagdbeute schmorte an Spießen. Mit der sinken den Nacht wurde es in der Wagenburg still. Nur die Wächter machten von Zeit zu Zeit die Runde. So näherte sich die Sippe nach Monaten mühevollen Wanderns dem Tal der Altmühl. Hier fand sie alles, was sie gesucht hatte: Einen fischreichen Fluß, tiefe Wälder und fette Wiesen. Bald war in der neuen Heimat der Aufbau in vollem Gange.
Andere Sippen kamen vorübergezogen, um sich in der Nähe anzusiedeln oder nach Süden weiter zu wandern. Sie alle waren dem gleichen Weg gefolgt, hatten ihn verbessert und verbreitert. So war der Weg der Sippe zum Verkehrsweg des Stammes geworden. Auf ihm gelangte man schnell zu Fuß und zu Pferd, bald aber auch mit dem Wagen zu nahen und fernen Stammesbrüdern. Bald werden ihn fremde Händler benützen und damit den ersten Verkehr aufnehmen, der Stämme und Völker verbindet."
- dies alles gilt bereits als überholt!!!