Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

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  • Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Kipfenberg Priefer fand 1602 die Kapelle im Schlosse dem hl. Richard geweiht in gutem Stande. Konrad Kropf von K. Gem. Petrissa von Stein zu Niedersulzbürg. 1277-1301, dann dem Bischof von Eichstätt verkauft. Heinrich Kropf, Kanonikus in Eichstätt bei U. L. F. 1296-1317; auch Pfarrer von Pfofeld. R 5, 55. 350. Otto v. K. 1335. R 7, 102.
    Kipfenberg im Besitze von Frau Täschner in Berlin 1913-1925 durch den bekannten Burgenbauer Bodo Ebhardt neu aufgebaut und 1925 bezogen.
  • Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt von Dr. Michael Bacherler (1924): Kipfenberg (Eichstätt) urk. MB n. 295 (a.1301). Kiphenberch, Kyphenberch (beides auch n. 296 [a. 1301]), 297 u. 298 (a. 1301) Kiphenberg 300 (a. 1301 Kipfenberg, 311 (a. 1302) Kypfenberg, vgl. ahd. cipha mhd. kipfe humerulus Runge, Stemmleiste am Wagen (nach der Form des Berges) oder ahd. *kuphiaq mhd. kupfe Kopfbedeckung (Haube); der kipfartige Berg, Haubenberg, Ku 175 Berg mit Kuppe.
  • Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: Kipfenberg Mkt. mit Schloß, Pfk. BMV (bis 1301 Fil. von Gelbelsee), 1301 Kiphenberch, zu ahd. cipha. mhd. kipfe Runge, Stemmleiste am Wagen (von der Form des Berges so benannt).
  • BLfD 03/2014 - Römer ante portas
  • Fastnachtsmuseum (sprich foosanocht) wohl von nivoso + nato -siehe Wörterbuch
  • Flurnamen: Michelsberg mit Abschnittswall; Meisenhüll; Cristhal; FrauenSchlag; ZieglersLeithe;
  • Spottname: Die Geißhenker, wohl von gausapatus + negotiator. ( gausapatus = m. Fries = Wollstoff bekleidet
    Ringsum in deutschen Landen war tiefster Friede und auf den Burgwegen und festen Stadtmauern wuchs allerorts üppigstes Gras. Da lebte einer zu Kipfenberg im Altmühltale, dem tat es in der Seele leid, daß das schöne, hohe Grün auf den Stadtmauern unbenützt verwelken sollte. Er war seines Handwerks ein Schneider, hatte bei seinem Häuslein einen kleinen Stall und darin eine magere Geiß. Ei dachte er, wenn nur meine Graubärtin das gute Futter hätte; wie würde es ihr munden! Als findiger Mann hatte er bald einen Plan. Am nächsten Morgen, als noch der frische Tau auf den Grashalmen stand und die bequemen Nachbarn schlaftrunken aus den Fenstern lugten, legte er eine Leiter an der Stadtmauer an, und stieg hinauf. Seine Geiß hatte er unten an einen langen Strick angebunden. Als er sich droben nochmals vergewissert hatte, wie prächtig das Gras stand, spannte er den Strick an und zog, aus Leibeskräften, um seine Geiß, auf dem nächsten Wege zu sich heraufzubringen. Die Geiß sträubte sich anfangs, als sie den Boden unter den Füßen verlor und eine so merkwürdige Himmelfahrt machen sollte. Bald hing ihr die Zunge aus dem Maule heraus. Das Schneiderlein, welches dies für ein gutes Zeichen hielt, rief hocherfreut: Ei, ei, sieh nur, wie klug das Tier ist! Wenn solch ein Aas das Futter schmeckt, streckt es schon von weitem feinen Lecker aus! Der Mann hatte seinen Stallinwohner richtig tituliert, denn als die Geiß oben auf der Mauer ankam, war sie tot.
    Mit dem Spitznamen Geißhenker sind auch die Bewohner von Bruck bei Erlangen bedacht. Ziemlich verbreitet sind auch die Uznamen Esel-, Bummel-, Mollen- und Farrenhenker. Die Weißenstädter im Fichtelgebirge werden z.B. Bummelhenker gescholten.
    Hinweis Wohl von gaza + negotiator
  • Stoffsammlung: cibo = Tiere füttern; vador = jemanden durch Bürgschaftsleistung verpflichten; Cippus = Grabsäul, Stock für die Gefangenen, spitziger Pfahl, Weeg-Säul, Hand auf der Straß den Weg zu zeigen; Pavimento = pflastern; Peragratio = das Reisen; Perantiquus = sehr alt; munitio = Befestigung; cybaea = Lastschiff; pernavigo = durchschiffen; Handel treiben = negotiari; cybaeus = bauchig; petere = sich wenden an; laedo = beschädigen; repeda = zurück gehen; Lateralia = Satteltaschen, Reittaschen; anfertigen = fabricari; faber = Arbeiter;
  • Quelle EK 12.04.2016Link Geschichte mit offenen Fragen
    Mit dem Datum 16. Mai 1266, dem der Markt Kipfenberg heuer seine 750-Jahr-Feier zu verdanken hat, begann sicher nicht die Geschichte der Burg und die des Marktfleckens. Ein völlig bedeutungsloses Ereignis - der Verkauf eines Fischgewässers - nennt in dem Kaufvertrag einen "Rüdiger" aus Kipfenberg als einen der vielen Zeugen. Genau an diesem Tag ist der Ortsname "Kipfenberg" erstmals schriftlich erwähnt worden. Und auch zu dem Namen des Zeugen Rüdiger hatte Rieder Interessantes parat. Natürlich hieß dieser Zeuge zu jener Zeit nicht Rüdiger, sondern Rudegus, wie in der Urkunde steht. Der aufmerksame Zuhörer erfuhr: Mit dem Rudegus hat es auch etwas Besonderes auf sich. Über dem Namen befindet sich ein Schriftzeichen in Form eines Hakens, das als Abkürzung für die Silbe "er" im Mittelalter stand. Und damit steht fest, so der Kreisheimatpfleger, es handelt sich um einen Rudegerus. Dieser war ein ministerialer Beamter, ein Ritter, dem militärische Funktionen übertragen waren.
    Bekannt ist, dass der Name Kipfenberg schon in Siegeln des 13. Jahrhunderts auftaucht. "Vor etwa zehn Jahren wollte ich es ganz genau wissen, was es mit Kipfenberg auf sich hat", ließ Rieder, der mit ganzem Herzen in der Historie seiner Heimatgemeinde verwurzelt ist, die gespannten Zuhörer wissen. Der Namensteil "Berg" erkläre sich leicht. Was aber habe es mit "Kipf" auf sich, fragte Rieder. "Ist Kipf die Bezeichnung einer Felsformation, vielleicht in Form eines Kipferls? Geht Kipf auf den alten Begriff ein Kipf Brot zurück? Oder geht der Namensteil auf eine Runge, ein Widerlager eines Leiterwagens zurück oder gar auf einen Begriff aus der Wagnerei" Eine schlüssige Antwort konnte der promovierte Archäologe natürlich nicht geben. Fest steht aber, das Wappen der heutigen Marktgemeinde mit dem Kipfstock in seinem Zentrum führten schon die Ritter aus dem Geschlecht der Kropf von Flüglingen, die auf Burg Kipfenberg bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts residierten.
    1301 verkaufte bekanntlich Konrad Kropf "Burg und Opidum" an den Fürstbischof von Eichstätt. Ein cleverer Schachzug, wie Rieder ausführlich darlegte. "Aber ein Opidum, eine befestigte Stadt, das wäre schön", so Rieder. Er ist überzeugt, eine Stadt im heutigen Sinn war Kipfenberg damals nicht. Im Umfeld der Burg lebten wohl einige Handwerker und Bauern. Darauf deuten auch die Ausgrabungen bei der Sparkasse hin, die eine Brandschicht aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und darauf eine befestigte Mauer aus dem 14. Jahrhundert nachweisen. Rieders Vortrag zeigte viele Forschungslücken auf. Es sei schwierig bis unmöglich festzustellen, was sich tatsächlicher im Detail ereignet hat. Für Historiker biete sich ein Terrain, das noch intensiv untersucht werden muss. In 50 Jahren zur 800-Jahr-Feier werde das Bild vielleicht schon viel genauer sein. "Für mich ist es immer eine große Freude, in die Geschichte hineinschauen zu dürfen", schloss Rieder seinen mit eindrucksvollen Bildern und Dokumenten ausgestatteten Vortrag.
    "Wir hier in Kipfenberg erinnern uns unserer Geschichte. Vor allem aber ist das 750-jährige Jubiläum für uns ein Anlass zur Freude und zum Feiern", sagte Bürgermeister Christian Wagner. Das große ehrenamtliche Engagement für die Gemeinde und ihre Menschen zeuge von dem besonderen Geist Kipfenbergs. Wagner dankte allen, die zum Gelingen der Festveranstaltung beigetragen haben. "Das kann man gar nicht genug würdigen, was du, lieber Charles, für den Markt Kipfenberg als Kreisheimatpfleger und Chronist alles tust", lobte Wagner. Für einen festlichen musikalischen Rahmen beim Vortrag waren der Männergesangverein "Liederkranz 1881" und die Jagdhornbläsergruppe der Sänger verantwortlich. Von Matthias Metzel
  • Heimat - Kultur - Geschichte
    Das UNESCO Weltkulturerbe LIMES: Exkursion und Vortragsreihe entlang des Limes im Altmühl-Jura

    Im Rahmen des Projektes "Identitätsoffensive Altmühl-Jura" des Regionalmanagements von Altmühl-Jura steht die Heimatgeschichte der Region im Mittelpunkt verschiedener Aktivitäten. Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) in München lädt die Regionalmanagement-Initiative Altmühl-Jura zu einer außergewöhnlichen Vortragsreihe und Exkursion zum Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes in unserer Region ein.

    Die Referenten, die eine hohe Expertise in der Forschung zum größten Bodendenkmal in Europa aufweisen, werden in drei Vorträgen und einer Exkursion über aktuelle Erkenntnisse zum Leben der Menschen vor und hinter dem Limes erzählen.

    Den Auftakt der Vortragsreihe macht Dr. Markus Gschwind, Koordinator Archäologische Welterbestätten, BLfD: 10. November 2016 um 18:30 Uhr auf der Burg Kipfenberg, 85110 Kipfenberg unter dem Titel: "Nur 550 km. Der Obergermanisch-Raetische Limes und die Grenzsicherung des Römischen Reiches".

    Weitere Vorträge: ...
  • cip = Pfahl, vallo = schützen, cippus = Spitzpfahl