Stoffsammlung, zitiert gerne und reichlich den germanischen Sprachforscher Förstemann = Foe:
Die -ing-Orte des Bistums Eichstätt, 1930.
Textauszug: Das Bistum Eichstätt weist deutlich drei Hauptgebiete mit alten, von Pn = (germ. Personennamen/Sippenführer) herrührenden -ing=Namen auf, nämlich das Wörnitzgebiet im Südwesten, den Rand des Donaulandes im Südosten, das Flußsystem der unteren Altmühl im Osten. Im Osten rückt nach dem Bild der -ing=Orte der bayerische Stamm von der Kelheimergegend aus die Altmühl und ihre Zuflüsse entlang vor und besiedelte bei dieser Landnahme die -ing=Orte. Bei der Enge des Altmühltales sind es nicht viele: Affecking, Gundlfing, Essing, Deising; mit Töging betreten wir das Gebiet der Diözese Eichstätt und hier liegen im Altmühltal selbst Töging jetzt Pfk. S. Barthol. Apost. (Kirchweihe c. 1060; bis 1602 Filiale von Kottingwörth),1080 Tegeningen, zu Pn Tagino (Foe 1392) - Grögling W. mit K. S. Joannis et Pauli, 1108 Chregelingen, zu Pn *Cregilo, Crakilo (Foe 1375) - Leising W. mit K. S. Michaelis, 12. Jh. Liuzingen, ma. leiseng, zu Pn Liuzo (Foe 1033) - Kinding Mkt., Pfk. nativ. BMV, 900 Chunimuntinga, ma. kindeng, zu Pn Cunimund (Foe 1382) - Ilbling Flk. S. Briccii, 1129 Ilbingen ma. übleng, zu Pn Ilbo (Foe I 948) - Böhming bis 1426 Pfk., S. Joann. B., 1186 Bemingen, ma. bemeng, zu Pn Pammo (Foe I 1193) - Gungolding Pfk. ass. BMV, 895 Gundoltingen, ma. gunglding, zu Pn Gundolt (Foe I 710) - Walting Pfk. S. Joan. Ev., 1162 Gvalmentingen, ma. walteng, zu Pn Walamund (Foe I 1519) - Inching Flk. S. Martini, 1055 Inchingen, ma. incheng, zu Pn Incho(Foe I 960) - Esslingen W., 1489 Essling, ma. essleng, zu Pn Essilo (Foe I 220) - Treuchtlingen St. Pfk. S. Lamberti (Kapelle BMV), 1095 Truhtilingen, ma. treichtleng, zu Pn Truhtilo (Foe I 428).
Wissing, Pfk. BMV, 1131 Wissingen, ma. wisseng, zu Pn Wizzo (Foe I 1627) ... das gilt dann auch für Weißenburgmehr im Detail ...
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Dr. M. Bacherler, HSB 38/1923, Die Siedlungsnamen des Bistums Eichstätt Vorbemerkung.
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Man unterscheidet einfache Ortsnamen wie (Berg, Felden, Hausen, Höfen) und zusammengesetzte (wie Böhm-feld, Erkertshofen); bei letzteren wird der zweite Teil (wie -feld, -hofen), von dem bei der Erklärung auszugehen ist, "Grundwort" genannt, der erste "Bestimmungswort", da er den im Grundwort liegenden Begriff näher bestimmt (was für ein -feld, hofen?). Viele Siedlungsnamen sind mit Personennamen gebildet (wie Burkhardshof). Die Personen-N. selbst sind oft wieder zusammengesetzt aus Stammwort (Burk-) und Suffix (-hard). "Um Wiederholungen im Druck zu vermeiden und doch dem Leser das Verständnis der einzelnen Pers.-14. zu ermöglichen, soweit deren Etymologie erkennbar ist, seien hier die am häufigsten wiederkehrenden Suffixe (2. Teil) in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt, wobei zu erwägen ist, daß in den Namen selbst die Bedeutung der Suffixe oft schon völlig verblaßt ist: - bad Kampf, - bald, bold, bolt kühn, tapfer, - bert, brecht, bret berühmt, glänzend, - bod Gebieter, Herr, - frid Friede, Schutz, - ger Lanze (Krieger), = gar kampfbereit, - hard kräftig, tüchtig, - har, her zum Heer, Volk gehörig, - ing patronymisches Suffix (Drusing - Sohn des Druso), - liub lieb, - man Mann, - mar berühmt, - mod Mut, - mand Schutz, Schützer, - ram, raban Rabe, -rich reich, mächtig, - wald, ald, olt zu got. valdan walten, - wig Kampf, - win Freund, - ulf, olf Wolf. - Ueber Siedlungsgeschichte ist aus dem hier in Betracht kommenden Gebiet in den letzten Jahren erschienen. Andreas Dörr, Aus der Siedlungsgeschichte von Gunzenhausen u. Umgeb., Gunzenhausen 1920 (Progr. d. Realschule), der S. 20/21 hinsichtlich des Alters der Siedelungen folgende drei Entstehungsperioden annimmt: 1. Epoche weist Namen mit -aha, -oh, -au, (-lach) -ach, -hard auf (Völkerwanderung); der 2. Periode (Merowinger- u. Karolingerzeit) gehören Namen an, die den Übergang zur festen Ansiedlung und vollen Seßhaftigkeit des Volkes enthalten, die Namen. -dorf, -feld, -hausen, -heim, -bach, -berg); der Zeit seit Einführung des Christentums bis zum 13. Jahrhund. werden die mit dem Christentum (wie -zell, -münster, -kirchen) und die mit dem Burgenbau zusammenhängenden Namen zugewiesen, sowie die meisten auf -roth. Sicher in die älteste Zeit der germanischen Ortsgründungen weisen ferner die Sippensiedlungen auf -ingen, die zumeist in den fruchtbaren Flußtälern u. an den damals vorhandenen Straßen liegen, wie denn die Wege der Besiedlung zuerst in die Flußtäler, von da in die Seitentäler und dann erst auf die Berge führen.
Abkürzungen: Beck = Christoph Beck, die Ortsnamen des Pegnitztales und des Gräfenberg - Erlangener Landes; Nürnberg 1909. Foe = Foerstemann-Jellinghaus, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 1 Personennamen, 2. Aufl. Bonn 1900; Bd. II Ortsnamen, 3. Aufl., 1. Hälfte Bonn 1913, 2. Hälfte Bonn 1916. Gund. P IX 247 = Gundekarianum ln Pertz Mon. Germ. hist. Bd. IX S. 247:(Folioausgabe) (anno 1057-75). Hartmann - Jos. Hartmann, Orte- und Flurnamen um Ingolstadt, Sammmelbl. d. hist. Ver. f. Ingolstadt 29. Heft (1905); zitiert ist nach Nummern. Hei - Franz Heidingsfelder; Die Regesten: der Bischöfe von Eichstätt, Innsbruck seit 1915 (Veröff, d. Ges. f. Fränk. Gesch., 6. Reihe); zitiert ist nach Nummern. Ku = Karl Kugler, Erklärung von tausend Ortsnamen der Altmühlalp und ihres Umkreises, Eichstätt 1873; zitiert ist nach Nummern. Lefflad = Lefflad, Regesten der Bischöfe von Eichstätt, Eichstätt 1871. MB = Monumenta Boica; der Band ist mit römischen Ziffern bezeichnet; alle Stellen, an denen keine Bandnummer angegeben ist, beziehen sich auf Bd. XLIX Neue Folge III (München 1910). RB = Regesta Boica. , Su = J. G. Suttner, Schematismus der Geistlichkeit des Bistums Eichstätt für das Jahr 1480, Eichstätt 1870. Die übrige Literatur ist an den betr. Stellen hinreichend kenntlich gemacht. ags. - angelsächsisch, got. = gotisch, ahd. = althochdeutsch, mhd. = mittelhochdeutsch, alts., as. - altsächsisch, oberd. = oberdeutsch, anord., altn..= altnordisch, urk. - urkundlich, NB! ä, ö, ü, ü der Urkunden ist in dieser Arbeit wiedergegeben durch ae, oü, ue uö.