- Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Egweil 1068 Erchenfried. 1119 Hartwig u. Helmbrecht. 1145 Peringer 1149 Arnolt. 1189 Albert. 1191 Arnold u. Sigehard. 1211 Heinricb. 1264 Heinr., Richter in Ingolstadt. 1297 Agnes, Witwe, dann Klarissin in München. Lehner 154. Heid. 366 u. ö. Mon. B 49, 22: R 4, 642.
- Quelle Dr. M. Bacherler 1923: Egweil (Eichstätt) urk. Hei 57 (a. 863) Egiuuila, Gund. P IX 247 Egiwile, MB n.4,5 (a.1068) Egewile, 13 (a. 1180) Egewil, 20 (a. 1186) in Egewilen 21 (a. 1188) Egewile, 23 (a. 1199) Eghiwile n. 71 (a. 1264) in Minori Egwil), Kleinegweil 71 (a. 1264) Egewil, 312 (a. 1302) Egweil, Foe II 1, 803 stellt den Namen zu ahd. ekka Ecke, Winkei, Bergkamm, also etwa Landsitz ahd. wila) am Höhenzug, Winkel; da die Orte auf -weil zumeist mit Pers.-N. zusammengesetzt sind, ansprechender Ku 63 Landsitz des Ego (*Eginwil).
- Die deutsche Besiedlung der Diözese Eichstätt auf Grund der Ortsnamen: Hier sei der einzige -weil-Ort des Bistums angereiht: Egweil Pfk. S. Martini, Egiuuila; Gund 1057-1075 Egiwile, ma egwail, nach Foe II 1, 803 zu ahd. ekka Ecke. Winkel; ndd. egge Bergkamm (der Ort liegt auf der Höhe südlich der Schutter) und ahd. hwila = Rastort, Haus gehörig; die Dialektform eg - spricht indes nicht für Rückführung auf ekka, eher dürfte ein Pn, vielleicht Egio (10), zugrunde liegen; für das Grundwort - weil ist wohl an lat. villa zu denken; freilich ist in dem an einer Römerstraße gelegenen Orte keine römische Siedlung aufgedeckt worden, immerhin werden Einzelfunde aus der Römerzeit genannt (vgl. Winkelmann Kataloge der west- und süddeutschen Altertumssammlungen, Bd. VI: Eichstätt, Sammlung des Historischen Vereines, Frankfurt a. M. 1926 S. 81) ; der Name kann daher wohl auf eine römische Siedlung hinweisen, anderseits begünstigt das Kirchenpatrozinium S. Martin ( + um 400 als Bischof von Tours) die Vermutung, in Egweil die "villa", den Meierhof eines Frankenkönigs aus merovingischer Zeit, zu sehen, den ein "Egio" leitete.
- Flurnamen Bei den Krautgärten; Angerwiese; Mauretfeld; Schellenberg; Villa = Meyer-Hof, Bauren-Hof, Land-Gut; Villula = kleiner Meyerhof; Pfannenstiel;
- sprich öwe; Equile = Roßstall; dazu passt ... der Spottname Totengräber wohl von custodia + Corripio
- Quelle Wikipedia: Funde steinzeitlicher Geräte weisen auf eine frühe Besiedlung der Flur. An die römisch-keltische Besiedlung dieses Raumes erinnern heute noch der in der Kirchenmauer eingelassene römische Grabstein und aufgefundene Eisenschlacken aus der keltischen Epoche.
- HONB Landkreis Eichstätt 2017 Seite 59:
... gelegenen Ort keine römische Siedlung ausgegraben worden, doch sind Einzelfunde aus E. bekannt, darunter ein römischer Grabstein 44). Die wenigen, relativ späten Belege für eine Endung auf -en zeigen die "eingedeutschte" Dativform, -win dürfte, soweit nicht verschrieben, aus einem kontrahierten "-wilen entstanden sein. Bei -vivil [1053-1078] kann ungenaue Schreibung angenommen werden. Um eine solche handelt es sich möglicherweise auch bei -widen [1129-1142], doch ist auch eine Umdeutung zu widen, widem(e) Brautgabe, Dotierung einer Kirche u. a. 45) denkbar. Die Form -wilre in der Urk. von 1177 könnte verschrieben oder zu ahd. wilari, wilar, mhd. wiler Weiler 46) umgedeutet sein. Die ab Ende des 13. Jhs. in den Belegen sichtbare Diphthongierung des Stammvokals erfolgt regulär. Die bair. Ma. vokalisiert das auslautende 1 und der Diphthong ei wird verdumpft und monophthongiert 47), wobei eine Angleichung an die Aussprache des BW erfolgt. BW ist mit Kaufmann der ahd. PNAgo48 im Genetiv auf -in (-Agin, *Egin). Das i der Genetivendung in bewirkt den Umlaut des anlautenden Vokals, wird zu e abgeschwächt und fällt im Lauf des 12. Jhs. aus. Das n der Endung vor dem GW-Anlaut ist offenbar schon im 9. Jh. geschwunden. Bei dem in der Quelle von 1053-1078 u. a. vorkommenden scheinbaren BW-Auslaut -u handelt es sich um eine graphische Variante der Anlautschreibung des GW, der -a-Auslaut im Beleg 1177, von ortsfremder Hand geschrieben, dürfte irrtümlich eingesetzt worden sein. Eine Herleitung des BW von ahd. ekka Ecke, Winkel, niederdt. egge "Bergkamm", wie sie Förstemann 49 vornimmt, ist nach der Quellenlage nicht angezeigt. In der Ma. wird der BW-Auslaut -g synkopiert und der anlautende Vokal gerundet 50). Nach Bacher1er 51) könnte man, auch auf Grund des Martins-Kirchenpatroziniums, in Egweil die "illa", den Meierhof eines Frankenkönigs aus merovingischer Zeit, ... den ein Egio leitete, sehen. Dies würde ebenso wie der Ansatz des ahd. Personennamens als BW bedeuten, dass die vollständige Benennung des Ortes, wie sie in den Quellen nachweisbar ist, wohl erst in nachrömischer Zeit erfolgt ist. Dabei kann ein (spät-)römischer Aegidius ("Aegidü- "Aegi- nach Ausfall des intervokalischen d52 "Egi-) als Namengeber nicht völlig ausgeschlossen werden.
1 Tr. Regensburg, Nr. 32. - 2 Ebd., Nr. 39; Reg. Eichst., Nr. 57. - 3 Reg. Eichst., Nr. 237 (5). - 4 DA Eichst. Pont. Gund., fol. 60; Reg. Eichst., Nr. 251 (122.). - s Tr. Freising, Nr. 1471 a. - 6 MB XLIX, Nr. 5 S. 22. - 7 Tr. Freising, Nr. 1698. - 8 Ebd., Nr. 1507. - 9 Tr. Regensburg, Nr. 789. - 10 Reg. Eichst., Nr. 366. - il Tr. Weihenstephan, Nr. 126. - 12 Reg. Eichst., Nr. 383. - 13 Tr. Biburg, Nr. 53. - 14 MG DD X/3, Nr. 672 S. 188. - 15 Reg. Eichst., Nr. 455. - 16 StAN Domkap. Eichst. Urk. 2; MB XLIX, Nr. 20.- 17 Reg. Eichst., Nr. 484. - 18 StAN Hst. Eichst. Urk. 17; StAAm Kl. Kastl Urk. 10: Egewile. - 19 Urk. Kaisheim, Nr. 25; zur Datierung vgl. Urb. Pappenheim, S. 13 ff. - 20 Urb. Pappenheim, S. 89 und 92. - 21 Urk. Kaisheim, Nr. 35. - 22 Ebd., Nr. 38; vgl. Reg. Eichst., Nr. 581. - 23 Reg. Eichst., Nr. 589. - 24 Ebd, Nr. 704. - 25 Ebd., Nr. 708. - 26 BayHStA Kl. Neuburg a. d. Donau Urk. 4 (mom). - 27 BayHStA Kl. München-Anger Urk. 36.- 2s Reg. Eichst., Nr. 1251. - 29 Ebd., Nr. 1346. - 30 Ebd., Nr. 1607. - 31 StAN Hst. Eichst. Lit. 333, fol. 19'. - 32 BayHStA Kl. Neuburg a. d. Donau Urk. 60 (mom). - 33 MB L, Nr. 564. - 34 K1A St. Walburg Salbuch 1360, p. 58. - 35 StAN Hst. Eichst. Urk. 529. - 36 StAN Hst. Eichst. Lehenb. 3, fol. 4'. - 37 StAN Hst. Eichst. Lit. 16, fol. 243'. - 38 StAN Hst. Eichst. Lit. 343, fol. 114. - 39 Bundschuh I, Sp. 704. - 40 Georges II, Sp. 3488 f. - 41 Vgl. Kellner, Römer, S. 53. - 42 Vgl. Reitzenstein, LBO, S. 301, s. v. Weilheim; nach Bacherler (Besiedlung I, S. 78) könnte villa bzw. wila auch die merowingerzeitliche Bezeichnung für einen Meierhof sein. - 43 Lexer III, Sp. 886. - 44 Bacherler, Besiedlung 1, S. 77 f.; Hager, R., Der römische Grabstein in Egweil, in: Hist. Blätter 32, 1983, Nr. 3, zit. in Eichstätter Raum 2, S. 185. - 45 Lexer III, Sp. 821 f. - 46 Starck/Wells, Ahd. Wb., S. 728; Lexer III, Sp. 888. - 47 Vgl. Schädel, S. 49 f. - 48 Kaufmann, Erg., S. 21; vgl. Förstemann 1, Sp. 15. - 49 Förstemann 11/1, Sp. 803; Kaufmann, Erg., S. 21, weist auf diesen Irrtum hin. - 50 Vgl. Paul/Moser/Schröbler/Grosse, Mhd. Gr., § 29, Anm. 7. - 51 Bacherler, Besiedlung 1, S. 78. - 52 Vgl. Paul/ Klein/Solms/Wegera, Mhd. Gr., § L 78.