Lateinische Sprachrelikte
im bayerischen Dialekt

Ortsnamen

17.10.16Ö ha brrr
  • Biriciana = Römerkastell Weißenburg

  • EK-Artikel https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Leben-am-Limes;art575,4364022
  • Zitat: Der Archäologe Frederik Sebastian Kirch stellt die römische Kastellsiedlung von Weißenburg vor ... es folgen Details ... Sein Ende fand Biriciana, wie so viele Orte am Limes, dann 254 n. Chr. durch feindliche Einfälle, die auch die Feuerzerstörung der Bauten mit sich brachten. Zitat-Ende.
  • Spracharchäologisch ist das vorstehend geschilderte "Ende" jedenfalls nicht nachvollziehbar. Die Römer lebten und leben in Weißenburg, auch nach dem Schicksalsjahr 254 nach Christus weiter .. bis in unsere modernen Tage. Im Weißenburger Vicus lag und liegt wohl auch die Innere und Außere Türkengasse. Namenspate ist hier spracharchäologisch gesehen m. E. ein römisches turicremus = von Weihrauch brennend. Darüber hinaus leitet sich ziemlich sicher auch der heutige Name der Stadt Weißenburg von diesem "vicus" ab, siehe dazu die Rubrik Ortsnamen auf boari.de
  • Türkengasse so das Stadtarchiv in WUG, ... Sehr geehrter Herr Stadler, für die Erklärung der beiden Türkengassen darf ich Sie auf das Buch "Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg" (Weißenburger Heimatbücher Band 2, 2. Aufl. 2000) verweisen. er Verfasser, Ulf Beier (er hat sich auch mit den Weißenburger Flurnamen ausführlich befasst), erklärt den Namen als Abwertung für die abgelegene, im Vergleich zu anderen Stadtquartieren wenig geschätzte Lage in der Altstadt (a. a. O., S. 13f. und 78). Das Fehlen ältere Belege vor dem 19. Jh. schließt m. E. eine andere Bedeutung aus. Mit freundlichen Grüßen Reiner Kammerl Zitat-Ende Boari-Kommentar: Herr R. Kammerl ist Stadtarchivar und Germanisierungsbeauftragter von Weißenburg und die Türkengassen gab es wohl schon als die "Türken" noch unter dem Begriff Osmanisches Reich firmierten. Siehe dazu boari de, Ortsnamen, Türkengasse. Eine Türkei gibt es aber auch im mittelfränkischen Altdorf bei Nürnberg, in Suffersheim und ....
  • Frage ich mich noch, was denn Bitte um das geschilderte Ende-Jahr Anno 254 nach Christus passiert sein soll? Die Antwort findet sich auf der Weißenburger Homepage ... und hier wird auch der im Vortrag wohl anonyme "Feind" benannt. Zitat: Die Anfänge der römischen Siedlung "Biriciana" werden nach neueren Forschungen in das erste Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts datiert. In der Zeit der römischen Besatzung bestand westlich der heutigen Altstadt eine bedeutende zivile Siedlung neben einem militärischen Stützpunkt. Ihr Ende kam nach Aufgabe der römischen Grenzlinie bzw. dem Germaneneinfall des Jahres 254.
  • Spracharchäologisch und archäologisch gesehen kamen die Germanen aber nie bis nach Weißenburg. Zur Außengrenze und damit zum "Weltkulturerbe" des römischen Imperiums, wurde der Limes wohl erst im Zusammenhang mit einem "Germanenmärchen". Dem fiktiven Land "Germania Magna", und dem König von Preussen und deutschen Kaiser Wilhelm II. 1888-1918, alias "Imperator Germanorum". Es ist dem "Imperator Germanorum" (2019!) bisher auch gelungen, einen bayerischen Ministerpräsidenten und gleich zwei bayerische Staatsminister vor seine Kutsche zu spannen und sich durch sein fiktives "Imperium Germanorum" (ausgerufen so ca. 1905) chauffieren zu lassen.
  • Ein eindeutig rassistisches bayerisches Problem ... die Bürgerinnen und Bürger (Kelten und Römer) des Stadt Weißenburg, werden - 2019 - auch von der bayerischen Staatsregierung - unter dem Herrn Ministerpräsidenten Dr. M. Söder CSU - und seinem KM-Staatsminister Prof. Dr. M. Piazolo (FW) - quasi gezwungen, sich als "Germanen zu betrachten Stand 26.10.19 Quelle ISB Seite 23 https://www.isb.bayern.de/download/16531/01_teil_1.pdf Zitat: Mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches im 5. Jahrhundert dringen Germanen in das Gebiet südlich der Donau ein: Alemannen, aber auch Franken und Thüringer . Östlich des Lechs bildet sich eine neue Völkerschaft, die Baiern. Germanisch ist nun die beherrschende Sprache. Die Dialekte von Franken, Alemannen und Bayern unterscheiden sich kaum. Zitat-Ende.
    Boari-Rechnung: 2019 - 400 (5. Jhd.) = 1619 Jahre, Germanen in Weißenburg ... germanische Funde ... Fehlanzeige.
  • Der für Wissenschaft in Bayern zuständige Staats-Minister Bernd Sibler CSU, und BLfD-Chef bestärkt die vorstehenden kaiserlichen Vorgaben und lässt 2019 dokumentieren ... https://www.stmwk.bayern.de/kunst-und-kultur/unesco-kulturerbe/welterbestaetten-in-bayern.html Textauszug Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-raetischer Limes Grenzen des Römischen Reiches: Obergermanisch-Raetischer Limes. Die einstige römische Grenze in Süd- und Südwestdeutschland wurde in verschiedenen Ausbaustufen zwischen 100 n. Chr. und 160 n. Chr errichtet. Zwischen Rhein und Donau reihten sich über 100 größere und kleinere Militärlager und über 900 Wachttürme entlang der insgesamt 550 km langen durchgehenden Grenzsperre. In der Provinz Obergermanien war sie als Holzpalisade bzw. Erdwall und Graben, in der Provinz Raetien als Steinmauer ausgeführt. Hier begegnete die entwickelte Kultur der römischen Antike dem "barbarischen" Germanien. Zusammen mit der Hadriansmauer und dem Antoninuswall in Großbritannien bildet er die grenzüberschreitende Welterbestätte "Grenzen des Römischen Imperiums". Zitat-Ende
  • Viele Heimatpfleger, meist "Germanisierungsbeauftragte", haben nun - ob der germanischen Fundleere in Eichstätt und Weißenburg - Wikipedia und die jeweiligen Ortschroniken entdeckt und nisten - nach den Vorgaben des Preussen-Kaisers ihre Germanen dort ein. Nachfolgend zwei Beispiele.
    Eichstätt: Oberbürgermeister A. Steppberger FW
    Chronik: "Es folgten die Kelten, dann die Römer und schließlich die Alamannen und Bajuwaren."
    Weißenburg: Oberbürgermeister Jürgen Schröppel SPD
    laut Vortrag ... Ihr Ende kam nach Aufgabe der römischen Grenzlinie bzw. dem Germaneneinfall des Jahres 254.
    Um 253: Römerkastell, Römerthermen und römische Siedlung werden von den Alemannen zerstört. Um 500: Drei Siedlungskerne der späteren Stadt werden nachgewiesen: ein alemannisch - merowingisches Dorf, ein fränkischer Königshof und eine Ansiedlung königlicher Dienstmannen.
  • Resümee: Alle Nazis waren Germanen, Heinrich Himmler (Ahnenerbe), Adolf Hitler (Führer) und der "Imperator Germanorum" müssen wohl sehr stolz sein, auf ihre "germanischen" Enkel, Urenkel und den aktuell allerseits und allerorts laufenden "Germanisierungsbemühungen".