- Unter beilngries.de findet sich: Der Name "Bilingriez", wie Beilngries bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung am 1. November 1007 genannt wurde, deutet auf eine Siedlung in der Nähe der Altmühl hin. "Bilo" ist dabei ein Personenname, "Grieß" bedeutet sandiges Flußgeröll. Damit war Bilingriez der Siedlungsplatz der Sippe eines Bilo im oder am "Gries".
- Prof. Dr. em Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein, ein Germanist: Eine Urkunde von 1007 nennt ... locum Bilingriez dictum in pago Nordgaue (einen Ort, "Billingriez" genannt im Nordgau). Weitere Belege sind 1053 Pilingriez, 1129 Beylngries, 1188 Pilengriez, 1208 Bilngriez, 1632 Peilngriß 1799 Beylngries ... Grundwort des Namens ist althochdeutsch grioz "Kies, Sand", Bestimmungswort der Personenname Bilo. Der ursprüngliche Flurname bezeichnet wohl eine Stelle, wo feines Geröll angeschwemmt wurde, die wiederum einem Bilo zu eigen war.
- Ausriss einer Zuschrift: Was mich an Ihren Ausführungen besonders interessiert, ist natürlich der Ursprung. Die Germanistik hat sich ja im Dritten Reich an vielen Stellen nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber in unserer Gegend waren die Träger der Deutsch- und Germanentümelei ja vor allem die Akademiker wie Ärzte und Richter, weniger die Wissenschaftler. 1841 hat ein Beilngrieser Stadtpfarrer den Ortsnamen Beilngries von Bilin, einem germanischen Gott, abgeleitet. Auch sehr gewagt. Geht nahtlos über zur "Wodansburg", von der viele Neuheiden heute wieder ganz begeistert sind. In ihrer Datenbank steht sie als vermutlich germanisch. Ich fürchte, bei der Namensfindung hat seinerzeit wohl vor allem Richard Wagner Pate gestanden.
- Franz Buchner, Burgen und Burgställe des Eichstätter Bistums: Beilngries Den Sitz, eines adeligen Geschlechtes bezeugen: 1122 Adelbrecht; Chunrad und Brun von Pilingriez, 1129 Adelbrechts Sohn Adelbrecht. Heid. 311 327 334. Braun und Adalbero 1144 Heid. 366. Uadalrich liber und sein Sohn Konrad, die im Kloster Plankstetten eintreten 1143. Heid. 363. Ulrich und Albert 1191. Wolfram 1208. Gotfried 1253. Mon. B. 49, 27. 58. 1384-94 Dietrich Schenk von Fülgelsberg zu Beilngries. R 10, 143. 195. 11, 25. Balth. Muracher zu Egersberg verkauft sein Gut zu B. ausgenommen die Behausung, den Burgstall außerhalb der Mauer zu Hirschberg an den Bischof 1414. R 12 172. Jörg Muracher z. B. wird, weil er sich mit den Frauendorfern zu Arnsberg verbündete, 1416 geächtet, seine Güter beschlagnahmt. R 12, 216. Heinrich Swepfermann zu B. 1430. R 13, 193. 1441 verkauft Walburga Mersdorferin ihren eigenen Turm an der Pfarrkirche gelegen und zu ihrem Hause gehörig an die Heilingpfleger der Pfarrkirche in dem Markte. Buchner, Inventare S. 9. Aus dieser Urkunde zog Dürr in seiner Chronik von Beilngries den Schluß, daß der Pfarrkirchenturm früher Schloßturm war, eine Meinung, die Kundstd. Bay., Bez. Beilngries S. 14 bestritten wird. Vielleicht läge ein Ausgleich darin, daß eben die anstoßende Kapelle Schloßkapelle war und wie anderwärts erst später Marktkirche wurde.
- Quelle Dr. M. Bacherler 1923: Beilngries urk. Foe II 1, 452 (a. 1007) Bilingries, (a. 1053) Pilingriez, MB n.344 (a. 1304) Peylengriez; die alte Kirche östlich der Stadt hieß und heißt Pühelkirchen, Kirche auf dem Hügel: auf dem Hügel lag, wie die Ausgrabungen zeigen, eine alte Siedlung; der Name dieser alten Siedlung (Bil d. i. am steilansteigenden Berg) ging vielleicht auf die spätere (Stadt-)Siedlung, die im Gries, Sand, Kies des Tales liegt über; deshalb wird Bilingriez verstanden als "Bil im (am) Gries" (Bühl, steilansteigender Berg am Gries), wozu sich Bildungen wie Rothamsee, Reuth am Wald u.a. (die freilich zumeist jung sind) vergleichen ließen; vgl. vielleicht auch anord. bila sich in zwei Teile teilen, spalten, also "am doppelten Kiesgeröll" der Sulz und Altmühl; Foe II 304 vergleicht Pers.-N. Bilo, zum Gries, Ufersand, Kiesgeröll des Bilo; Ku 216 hält die übrigens häufige urk. Form für verstümmelt u. deutet ausgehend von dial. Bauerngries als "Bau im Gries"; aber so häufige Verstümmelung von geläufigerem Bauerngries in ungewöhnliches Bilingriez ist ganz unwahrscheinlich, dagegen ist Verwandlung eines nicht mehr verstandenen Bilingries in mundartliches Bayin- Bauern- leichter begreiflich.
- Spottnamen: Die Zwiebeltreter
Das Ries ist nicht bloß eine Schmalz= und Korngrube, sondern auch ein sehr ergiebiges Gemüseland. Jedes Dorf hat seinen Kraut= oder Gemüsegarten. Die Gemeinde Laub (am Ostrande des Rieses) war früher einmal wegen ihres Zwiebelbaues berühmt. Die Leute dort verstanden es, die Würzknollen in einer Menge, Größe und von einem Geschmacke zu ziehen, daß sie sich darauf etwas einbilden konnten. Als Regel galt dort: Wenn die Zwiebeln so groß wie Henneneier sind, müssen sie umgetreten werden, damit sie leichster einziehen. Dementsprechend konnte man zu einer bestimmten Zeit im Hochsommer fast die ganze Bevölkerung Laubs alt und jung, in den Zwiebelfeldern "herumsappen" (umherschreiten) sehen, (um die Zwiebelröhren umzutreten), damit die Zwiebeln eher zeitig würden. Die reiche Ernte ward später auf den Markt nach den Städten Nördlingen und Dinkelsbühl gebracht. Von ihrer gärtnerischen Beschäftigung und der außerordentlichen Größe ihrer Zwiebeln erhielten die Lauber die Necknamen "Zwiebeltreter, Zwiebler oder Zwiebelköpf."
Der vorstehende Neckname wird auch auf die Bamberger die Einwohner der Hauptstadt im Gartenlande Bayerns, und die Beilngrieser im Jura angewendet.
Die Zwiebeltreter wohl eher von civilis = bürgerlich + territorium = Territorium/Gebiet; trado = übergeben; tradere = ausliefern; civitatula = Städtchen
- Das germanische Beil-im-Gries stammt daher wohl eher von cubile = Lager oder nobile = adelig oder bubile = Kuhstall + aggeris = Damm/Deich. Der Arzberg trug möglicherweise eine arcella = kleine römische Burg. bilinguis = zweisprachig; lingula = Landzunge (zwischen Sulz und Altmühl)
- Bei den drei Figuren; im Öhl; Am Galgenbrunnen; Krautgarten; Gaisberg; am Anger; Im Schlott; im Ried; am Sand; Geisberg; HaslFeld; ReindlFeld; ZellerÄcker; Zehentbreite; Vogelhert; Am Galgenbrunnen; Am Arzberg; beim Fallmeister; im Grund; im Waller; Birkenthal; Schellenberg; Bräuhaus; am Sand; Thiergarten;
- Quelle KZ 2014/49: Bei der Lichträgerin auf dem Friedhof. Beilngries gehört zu den ganz alten Pfarreien im Bistum Eichstätt. Bereits in der Zeit vor Willibald gruppierten sich Reihengräber um ein hölzernes Gottehaus, wie die archäologische Grabung "Im Oehl" zeigte. Ab dem Mittelalter bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, war die zu Ehren der Märtyrerin Luzia, die im 3. Jahrhundert in Syrakus auf Sizilien gelebt hat, geweihte Pfarrkirsche Zentrum der Pfarrei. Bis zur Gregorianischen Kalenderreform war ihr kirchlicher Gedenktag der 13. Dezember, der kürzeste Tag des Jahres. Am Luziatag wurden im Mittelalter auch die Kinder beschenkt - die Gabenbescherung am 24. Dezember wurde erst am dem 16. Jahrhundert üblich.
Olibanum = Weihrauch