Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85128 Wolkertshofen Schindacker
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  • Originaltext: Luderhäuslacker 299 ist der Acker an der Schindhütte, in der der Fallmeister die verendeten Tiere zerwirkt, der Luderacker 278 liegt am Schindanger, wo die verendeteten Tiere verscharrt wurden, ebendort auch der Schindacker 279 bei der Schindhütte, und der Schindacker 302
  • scindula: Holzbrettchen, Schindeln
  • Traditionell wurden Schindeln ausschließlich von Hand gespalten, was ihnen den Namen gab: spalten heißt im lateinischen 'scindere', wovon sich 'scindula' - die Schindel - ableitet
  • Das Wort Schelm kommt von ahd. 'schelmo', was soviel wie Aas, Kadaver oder Leichnam bedeutet. Im übertragenem Sinn wurde dieses Wort im Mittelalter als Berufsbezeichnung auf Schinder, Abdecker, oder Henker angewandt, also auf Personen, die tagtäglich mit toten Tieren oder Menschenleichen in Berührung kamen
  • Ziemlich tief auf der Stufenleiter der Verfemten befand sich der Abdecker Schinder, Wasenmeister wegen seines Umgangs mit toten Tieren. Seine Aufgabe war die ordnungsgemäße Entsorgung gefallener Tiere, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Es war dies sicher eine abscheuliche, übelriechende Tätigkeit, die abseits der menschlichen Besiedlung durchgeführt werden mußte. Obwohl an der gesellschaftlichen Notwendigkeit der Tätigkeit des Hundeschlägers und des Abdeckers kein Zweifel bestand, standen sie doch allerorten außerhalb der Gesellschaftsordnung.
  • Hinweis Die schiere Größe des Areals lässt die beiden vorstehenden Stichpunkte eigentlich als nicht relevant erscheinen, sondern als einfache Fehlinterpretation, niemand dachte an die Römer.
  • Querverweis, siehe dazu auch Link Schind unter Ortsnamen