Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85072 Wasserzell Scharenfilz
    südlich
  • Originaltext: Aus diesem Berghang erhebt sich ein größerer Felsvorsprung. Darauf stand bis vor einigen Jahren eine aus Stein gehauene Büste. Diese hatte Ähnlichkeit mit einem Feldhern. Der Volksmund bezeichnete ihn als Napoleon. Es kann aber auch möglich sein, daß es sich um einen Fund aus der Römerzeit handelt. Grabstätte eines Feldherrn am Limes.
  • Dialekt: Schallerfelsen
  • lat. scalae = Leiter, Treppe
  • Quelle Buck: Filz m. Mit Büschen überwachsener Moorgrund
  • Quelle Schnetz: Ein kleines Moor mit filzartig verwachsener Moosdecke heißt bair.-schwäb. Filz.
  • Hinweis Beim ...filz handelt es sich sinngebend möglicherweise um einen römischen Filius, einen Sohn ...
  • Waldteil oberhalb Wasserzell.
    Das Scharenfilz steht für den alten Beruf des "Schwarzen Mannes" dem Pechkratzer und Pechsieder. Dabei wurde mit einem Schabeisen die Rinde eines harzhaltigen Baumes wie Fichte oder Föhre schräg abgeschabt oder aufgerissen. In diesem Kanal sammelte sich das Harz und wurde vom Pechkratzer eingesammelt. Im Zuge der weiteren Verarbeitung wurde das Harz gesotten.
  • Der 2. Teil des Flurnamens deutet zwar gemeinhin ein Hochmoor in Oberbayern Filz an, trifft aber in diesem Falle nicht zu. Der Wortteil Filz stammt wohl von ahd. "flioz" und bezieht sich auf den Harzfluß der angekratzten Bäume
  • Quelle Schnetz: Die Schar ahd. scara eig. "Wald-anteil", d. h. Nutzungsrecht an der gemeinen Mark: Scharfritz bei Hammelburg ist das 777 genannte Scaranvirst. Ein Stück des Gemeindewaldes, das ein Gemeindeberechtigter abholzen durfte und mußte, hieß in Franken die Laube , zu Laube, in d. ä. Sprach "Erlaubnis": als Waldname, Lauben