Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • 85131 Wachenzell der Ödacker 812 Acker,
    s.
  • Quelle Buck: 1. Öd, Ed, ahd. uod. Vatergut, Erbguthof. Das dürfte in den vielen baierischen Hofnamen auf -öd, -ed gemeint sein, von denen die echt bairischen FlN. wie Manzenöder, ... Permaneder herkommen. ... 2. Öde, ahd. odi, leer unangebaut; von Wohnungen: verlassen, zerfallen. So die vielen Oeden - z. B. Oedenahlen, Oedenbachen. In Oberschwaben nennt man "einschichtige" einsam stehende Höfe mit eigener Markung Einöden ....
  • Quelle Eberl: Oede, w., die Oedung, der unangebaute Zustand.
  • Quelle Schnetz: Die Öde = Odung von ahd. ôdi "leer, unangebaut" erscheint in vielen FlN: in bei der Öd, Plural Ödenen, Ödacker, Öttacker. Ödrecht" nannte man in Bayern das "Pachtverhältnis, nach dem man öde Gründe eine gewisse Zahl von Jahren ohne Gült benutzen konnte" Schm. I 39. Manche -öd-Namen haben aber nichts mit diesem öde = unangebaut zu tun, sondern bezeichnen entfernt gelegene Einzelhöfe, die im Zuge der Vereinödung in erheblicher Entfernung vom Nachbarhof angelegt wurden: diese Namen gehören zu Einöde, das eine Ableitung von "ein" = allein mittels des Suffixes -ôti s. oben ahd. ebanôti, ferner heimôti = "Heimat" ist, sich an mhd. oede angelehnt hat, und den Sinn Einzelhof auch einsame Gegend hat, s. Schier ZONF IX 90 f.
  • otio, in otio = Ruhestand, im Ruhestand
  • Querverweis, siehe dazu auch Link Öden unter Ortsnamen