Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85131 Wachenzell
    Figuracker
  • das Figurackerl 71-73, Ackern; der Figuracker 91 Weide Ödung n.; der Figurspitzacker 88 Acker n.; das Figurstückl 82 Acker >n.
  • Originaltext: liegen in der Nähe einer kleinen Kapelle im Dialekt "Fichur" genannt
  • Quelle www.uni-klu.ac.at/archeo/alltag/32myth.htm
    AUFNAHME FREMDER GOTTHEITEN ...
    Mit der Eroberung der benachbarten Gebiete durch den römischen Staat erfolgte die Aufnahme fremder Götter. Gewöhnlich gewährten die Römer den einheimischen Göttern der eroberten Territorien dieselben Ehren wie den eigenen Göttern. In vielen Fällen wurden die neu erworbenen Gottheiten formell aufgefordert, ihren Wohnsitz in neuen Heiligtümern in Rom aufzuschlagen. ...
  • Nimmt man diesen Faden auf ist Folgerung, dass Göttinnen die nicht nach Rom oder einfach auch in der angestammten Heimat weiterhin präsent sein wollten, von den Römern kleine Behausung vor Ort erbaut wurden.
    Das lat. figo, fixi, fixum, figere umschreibt diesen Sachvehalt mit:
    1. anheften, befestigen die neuen Gottheiten 2. öffentlich anschlagen 3. als Weihegeschenk aufhängen 4. Bauwerke aufrichten
  • Hiinweis Aus römischer Sicht neue Göttinnen, wurden quasi an bestehende Gottheiten angereiht. Wie den Beschreibungen aller dieser Figur-Flurnamen zu entnehmen, stehen durchwegs Kapellen, Bildstöcke oder ähnliches im Umfeld. Eigentlich die logische Konsequenz der nachfolgenden Christianisierung, dass Orte der Verehrung alter Gottheiten von der christlichen Verehrung übernommen wurden. Dass dabei eine "Kapelle" als "Figur" fichur bezeichnet wird, könnte ein Beweis für deren Basis im alten römischen Götterhimmel sein.
  • figere = anfügen; Vorbild = figura