- Quelle www.agrarkulturerbe.de/
Weitere Bezeichnungen sind Egert, Egerde, Eckart, Ehegarten u.a. Vermutete Zusammensetzung von idg. eghs, lat. ex "aus, weg" mit it, lat. ire "gehen". Gesamtbedeutung: "Abgang, Ausfall aus dem gesamten Flurbestand". 1. Früher bei Zweifelderwirtschaft die Brache. 2. In Bayern und Österreich für Grasland.
- Quelle Buck: Egerd, Weideland, ödliegendes Ackerfeld. Im zweiten Teil vielleicht, wenn das Wort überhaupt deutscher Herkunft ist, mhd. 'art' Ackerfeld, im ersten aber ganz dunkel. Mhd. ê - früheres, vorheriges, kann es nicht sein, denn es gibt kein oberdeutsches gert, f. welches zu brauchen wäre; ebenso ist eine Entstehung aus 'aragart' Ackergarten nicht wahrscheinlich wegen des Genus. Zudem heißt das alte Aragartin in Bayern heute weder Egert, noch Ergert, sondern Algarten am Chiemsee. Aus 'arg-art', 'irg', 'irch-art' kann es nicht wohl stammen, weil alle Formen vor dem Jahre 1300 stets Eg-, niemals Erg- oder Arg- aufweisen, z.B. 1145 Egerndach, 1190 Egirdun, 1228 Egirdach, Egridach usw. Niemals Ergedun. Das spätere Ergert scheint Sprachbequemlichkeit zu sein, wir Tartar für das richtige Tatar. ... Vor dem Jahre 1500 konnte ich keine Form 'erget' finden. Diese dürfte keinesfalls älter als 400-500 Jahre sein. ... Ich vermute indessen welschen Ursprung und zwar aus *égaretum, vom lat. vervactum varactum, altfranz. garetum, j. gueret, also *evervactum Brache. Vgl. 1120: ad garedta zur Brache. Ausfall des 'e' wie in Gund = altrom. cumbetta.
- Quelle Eberl: Egart, Egerd, Ergat, w., mhd. egarda, ergerda ca. 1140, Hauthaler S. 369 = Feldgrasland, die am Alpenrand entlang herrschende Form des Feldbaues, die ein Feldstück einige meist 3 Jahre als Acker benützt, um es dann für eine doppelte oder dreifache Zahl von Jahren wieder als Wieswachs zu nutzen Feldgraswirtschaft. Egart ist gelegentlich auch ein Einfang im Allmendeland, der nach bestimmter Zeit der Gemeinde wieder für Gras= und Weidenutzung liegen gelassen werden muß um einer Verjährung vorzubeugen. Miedel erklärt in den deutschen Gauen 24, 39 das Wort als erg-erda = Pflugerde, Ackerboden das ahd. aragartin 851, aragartun ca. 1031, bei Bitt. 726 und 1424 müßte man doch wohl auch hieher stellen, eine Erklärung, die befriedigt, wenn sich nachweisen läßt, daß ergete die richtige Form ist. Die älteren urkundlichen Formen zeigen freilich fast ausschließlich egerde
- Quelle Schnetz: Ehemaliges Ackerland, das längere Zeit nicht bebaut wurde, heißt oberd. eine Egerd Egert, Egart, Ägert, s. darüber S. 24, 25ff: SN. Egerdach Egendach, entstellt Eget, Echet, Eggarten, Eckart, Ehegarten, Odgarten, Jägert, Egascht, Egerich u. a., schwäb.-alem. nicht vor dem Jahre 1300 auftretendes Erg- Ergat, Erget: die schöne dürre, taube E.. Dorn-, Holzergart
- Quelle Vollmann: Ehemaliges Ackerland, das längere Zeit nicht bebaut wurde und dann als Ödland zur Weide diente, wohl auch zu Wiese und Wald gewandelt wurde, heißt oberdeutsch eine Egert Egart, Agert, ahd. egerde vgl. S. 6, SN. Egertach Egendach, verstümmelt Eget, Echet, Eggarten, Eckart, Ehegarten, Eggarten, Ödgarten, Jägert, Egern, Egascht, Ögerich u. a., schwäb.=alem. Ergat Erget : die schöne dürre, taube E., Dorn=, Holzegart, Sparergat ahd. sparo = Sperling.
Die Herk. von Egert oder Erget ist ebenjo unklar wie die von Dreisch. J. Miebel Zeitschrift Deutsche Gaue 24. Bd. 1923 nimmt neuerdings als ursprüngliche Form Ergert an, das er als "Ergerde" = Pflugerde, Ackerboden, erklärt, zu ahd. erjan, ahd. ergen = ackern, pflügen.
- lat. virtus egregia = ausgezeichneter Mann, gigno = erzeugen, herausgehen = egredior, egredi = hinausgehen überschreitenmit dem Heere aus-, vorrücken,
- Querverweis, siehe dazu auch Eggaddna unter Ortsnamen