- Originaltext: Bifang = das Umfangene, von zwei tiefen Furchen Umschlossene, ist ein schmales Ackerbeet von freilich verschiedener Größe; um 1250 rechnete man 12 Bifang auf 1 Tagwerk. Gegenwärtig bezeichnet man in hiesiger Gegend ganz schmale Ackerstreifen von ca. 40 cm Breite als Bifang. Sicher in diesem Sinne ist das Wort gebraucht im Acker 16 Pifang 882, einem schmalen Feldstück.
- Quelle Buck: Bifang s. Bei und Fang ... Dagegen sind die bi in Bifang m. Unterabteilung eines eingefangenen größeren Grundstücks. Ackerbeet, Acker schlechtweg, siehe Fang;
Bifang durch Furchen oder Gräben abgegrenztes Feldstück, später Ackerbeet. Ein Bifang hate oft Hunderte von Morgen, z.B. bivanc duas leugas in longum et duas in latum H. 13.Jhdt. pratum dictum bifang.
- Quelle Eberl: Bifang, Bifling, in später Zeit auch = Ackerbeet (schmales).
Bifang (s. bei), ahd. pifanc, mhd. bivanc = Einfang, Einfriedigung einer für Bauland bestimmten Fläche aus dem Öd= oder Allmendland, Rodung; später bezeichnet das Wort ein Ackerbeet (Hochacker), auch ein solches von nicht beträchtlicher Breite, oft nur von 5 Furchen (Bifling). Auch Fang, mhd. vanc, kommt in gleicher Bedeutung vor. Biacker, Beiacker, m., Bigarten, Beigarten, m., Biland, s., alle drei in ähnlicher Bedeutung wie Bifang. Bistrich, Pistrich, Bister, m., bei seiner Häufigkeit sicher nicht zu lat. pastura, pistira - Weideboden zu stellen, sondern (s. auch bister) = Biatrich? Strich, ahd. strih, mhd. strich = Bezirk, Streifen Landes. Bischlag, m. Biwant, w., s. Peunt. Bizäune, w., ahd. bizüna, pizûni, mhd. bizune = Bitze, Bütz, w., alle in ähnlicher Bedeutung wie Bifang.
- Quelle Vollmann:... meist aber finden sich hiefür die jetzt häufig als FlN. auftretenden S. 7 genannten Bezeichnungen: Bifang (Befang, Befig); Bischlag (Beischlag)
- Quelle Schnetz: Bifang, -feng, -fing, -fling = ein durch Furchen "umfangenes" = umgrenztes Ackerland; durch Pflügen wurden schmale, erhöhte Erdstreifen = Beete zwischen je zwei Furchen gebildet; vier oder mehr solcher Erdstreifen machten einen Bifang aus. In Urkunden werden häufig die Acker nach der Zahl ihrer Bifänge bestimmt (s. Schm. I 729 f.).
- Bifang / Bifling wohl von lat. bene-facio = mlat. belehnen; inbeneficio = belehnen; 17.10.16
- Querverweis, siehe dazu auch Bifänge unter Ortsnamen
- Boari-Feststellung: Ist wohl trotz aller vorstehenden Erklärungen eher aus lat. bene-facio = mlat. belehnen