- Originaltext: Am Durchsichtigsten sind die Wegnamen Ochsenfelds; denn die meisten Wege sind, wird bei jeder Gemarkung, nach den benachbarten Ortschaften benannt, in die sie führen, so der
Adelschlager Weg nach Adelschlag, der
Ochsenfelder nach Ochsenfeld usw.
Fußnoten: Nämlich noch der Biesenhard(er), Meilenhofen(er), Dollnstein(er), Möckenloh(er), Wasserzell(er), mundartlich "Zella Wech", der Siechenfurter (so das Sachregister), mundartlich "Sächafortawech", nach der Mühle Sechenfarth, Gde. Meilenhofen, der Ochsenfelder Weg, von Tempelhof nach Ochsenfeld führend. Vgl. noch "Biesenharder Stadtweg" = Fußweg von Biesenhard nach Eichstätt, "der Stadtweg", jener von Tempelhof nach Eichstätt, "der Meilenhofener Gangsteig" jener von Ochsenfeld nach Meilenhofen.
Der von der Ortschaft Aichach in die Stadt Eichstätt führende Aichacher Stadtweg heißt im Dialekt "Moichama Stodwech", eine Form, die wegen der Verschmelzung Moicha aus (zu)m Aichach, d. i. Eichenwald, bemerkenswert ist. Der Gaiweg führt von Ochsenfeld über Prielhof nach Möckenlohe ins fruchtbare "Gäu"-land. - Ein anderer Teil der Wege ist nach den Flurteilen benannt, zu denen er führt, so leitet der Pechweihertrieb zum halb versumpften Pechweiher bei Moritzbrunn, der Mandelschacherweg zum Föhrenwald Mandelschacher, Rötzweg zum Rötzwald, der Wittmeßweg in den Wald Wittmeß, Reiterbügelweg zur Waldabteilung Reiterbügel, Hagenbuchentalweg in den Wald Hagenbuchental, Pollentalweg in den Wald Pollenthal, der Hirtenbuckweg zur Schafweide Hirtenbuck, Herzbüglweg in die Flurlage Herzbichl, Krautgartenweg in die Krautgärten, Hubweg durch die Hubäcker nach Möckenlohe, Schweinezuchtweg in die Waldabteilung Schweinezucht, ein ehemaliges Wildschweingehege; im Volksmund heißt dieser Weg auch Bierweg, vermutlich deshalb, weil auf ihm das Bier von Wellheim nach Ochsenfeld geführt wurde. Es gibt aber ohne Zweifel auch "Bierwege", deren Name nicht vom Getränk Bier abzuleiten ist; in der Gemeinde Kleinnottersdorf (B. A. Hilpoltstein) z. B. liegt ein ganz kurzer Bierweg an einer Stelle, an der nie ein Bierwagen kommen konnte; sein Name ist darum sicher nicht zu Bier cerevisa, sonder zu biar (Wild) zu stellen, von dem großen Bergwald "Buch" ging durch diesen versteckten Weg das Wild in den "Weingraben" (zu win Viehweide) zur Tränke und in den Zeiten vor dem Krieg, als es noch verhältnismäßig viel Wild gab, konnte man in trockenen Sommern wie 1911 an dieser Stelle die Rehe vom Buch zum Weingraben hinüberwechseln sehen. Auf der von Ochsenfeld nach Moritzbrunn führenden Ochsenstrasse ging die Rinderherde zur Weide. Der Schaftrieb ist jener Weg, auf dem die Schafe des Hofgutes Moritzbrunn zur Weide nach Biesenhard getrieben wurden, wo Moritzbrunn ebenso wie Ochsenfeld für zwei Tage in der Woche Weiderecht hatte. Am Figurweg steht eine Kapelle. Der Lange Eggertweg führt zu den Aeckern die Lange Eggert, Steingrubenweg durch eine Mulde zum Steinweiher. Die Alte Straße ist der frühere Fahrweg nach Moritzbrunn nach Eichstätt- Bahnhof. Der Zellerbreitweg trennt den am Wasserzellerweg liegenden Acker Zellerbreite von der Ludergrube und dem Moritzbrunner Garten. Die Römerstraße von Nassefels nach Dollnstein schneidet die Ochsenfelder Flur. Ein Mühlweg (Pl.-Nr. 1028 1/2 führt von Ochsenfeld durch die nach diesem Weg benannte Staatswaldabteilung Mühlweg zur Bubenrother Mühle (Gde. Breitenfurth); auf einem anderen Mühlweg (Pl.-Nr. 1192 1/2. 1212 1/2) fahren die Bauern von Biesenhard und Hard zur Bubenrother Mühle..