Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • 85111 Möckenlohe Wechselwiese (302-304, 312, 973, 1367)
    nicht lokalisierbar
  • Originaltext: kleine Wiesen, jedes Jahr wurde gewechselt zwischen zwei Besitzern
  • Aufgemerkt: wenn nun ein Bauer eine Kuh hat, womit füttert es die im Folgejahr, wenn die Wiese den Nutzer "gewechselt" hat
  • Wohl eher von ... lat. Ager privatus vectigalisque = staatliche Landverpachtung, ager vectigalis
  • Quelle Dr. M. Buck: Wechsel in Wechselgut, Wechselwiese ... zuweilen auch so, daß zwei Eigentümer zwei verschiedene Grundstücke in jährlichem Wechsel benützen. (1356 die wisen im bruel die gânt ze wehsel gen den funf mansmat uf dem burgend an der herstrâsz)
  • Quelle Vollmann: Wandel- oder Wechselgüter, die von zwei berechtigten abwechselnd ein um das andere Jahr genützt werden: Wandelacker, Wechselwiese u. a. Herrenloser Grund waren die Waiseläcker aber verwaisten Äcker, auch gaumlose Äcker genannt (mhd. gaumen "bewachen, hüten"). Verlegene oder verlorene Äcker, die vom Flurzwang nicht unterworfen waren. Verlassene Wiesen, wohl "überlassene oder hinterlassene" (verliehene?) Wiesen.
  • Quelle Eberl: Waisel., Weisel = weislos, mhd. wiselos = ohne Führer, Eigentümer, ahd. wiso, mhd. wise = Weis(er), Führer.Wandel:, mhd. wandeln, was in Wechselnutzung verschiedener Besitzer steht, vielleicht auch hie und da einmal wandeln = ein Unrecht wieder gut machen. Wechsel-, We(i)chsel-, ahd. wehsal, wihsal, mhd. wehsel, ebenfalls von Wechselbesitz.
  • Quelle Schnetz: oder Wechselgüter, die von zwei Berechtigten abwechselnd ein um das andere Jahr benützt werden: Wandelacker, Wechselwiese