Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Flurnamen

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

LogoÖ ha brrr
  • 85080 Gaimersheim Wernstall
    Ortschronik: 8 Am Wernstall 67 Wernstallfeld 64
  • Originaltext: Wern = von althochdeutsch warjan, "wahren", "wehren"; Stall = Burgstall, Burg; also: "Wehrburg". Bereits im 13. Jahrhundert gab es bei der Burg zwei Hofstellen, die Wernstaller Huben Censual-Huben. Im Jahre 1379 wurde Wernstall als Ort bezeichnet. Im Raume Wernstall bestanden eine urnenfelderzeitliche Siedlung und eine römische Villa rustica.Die Burg Wernstall lag im Wernstallfeld. Sie dürfte im 12. Jahrhundert erbaut worden sein und gehörte vermutlich dem Marschall von Pappenheim; dieser war um 1200 bis 1247 Schutzvogt in Gaimersheim. Nach der Fehde Herzog Ottos II. von Bayern gegen Herzog Otto VIII. von Andechs mußte im Jahre 1247 der Marschall Heinrich von Pappenheim sein Eingreifen mit dem Verlust der Vogtei Gaimersheim büßen. Bis dahin bezog der Reichsmarschall von Pappenheim jährlich 50 Scheffel Getreidegilt und 18 Scheffel Hafergilt aus Gaimersheim. 1305 wurde im sogenannten "Gaimersheimer Vertrag" zu Wernstall unter dem Vorsitz von Marschall Heinrich von Pappenheim über das Hirschberger Erbe entschieden. 1396 verlieh Herzog Stefan dem Marschall Heinrich von Pappenheimtdie Gnade, daß er und seine Erben, sooft sie wollten, einen Wagen mit Salz, Wein und Korn zollfrei ins Land Bayern führen durften. Die Burg Wernstall hatten im 12./13. Jahrhundert vielleicht die Herren von Gaimersheim zu Lehen. 1498 gehörte das Schloß offenbar dem Markt Gaimersheim: "Bürgermeister und Rat des Gmeins Schloß und Markt Gaimersheim". Das Schloß samt Ort dürfte im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 zerstört worden sein. Laut Überlieferung waren um 1880 noch Reste des Schlosses zu sehen. Beim Wasserleitungsbau Eitensheim-Gaimersheim 1953 durchschnitt man „zwei etwa fünf Meter breite und zwei Meter tief in den Fels eingehauene Gräben, die, etwa 100 Meter in der Ost-West-Richtung voneinander der entfernt, wohl zur Befestigung des Schlosses gehörten". Noch um 1915 nannte man das Flurstück "auf der Steinmauer". Das derzeit oberhalb im Tal bestehende Anwesen Talbauer enstand während des Zweiten Weltkrieges. Am Wernstall stand einst die "St.-Jacobs-Säule" zu der die Gaimersheimer in der großen Flurprozession zogen.
  • Quelle Buck: Werre f. = Wern, Zaun, Einfriedung, Pfahlzaun
  • Quelle Buck: Stall = Burgstall, Stelle wo ein Gebäude stand
  • Quelle Eberl: Wehre ahd. warî, werî, Schutzwehr Mauer, Hecke usw. auch befestigte Grenze Landwehr, Schutzzaun, gelegentlich Wern
  • verna = Haussklave