Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

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  • 85072 Buchenhüll Kreuzweg
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  • Der Kreuzweg zu Buchenhüll
    Entlang des "Alten Buchenhüller Stadtweges", vom sogenannten "Schwarzen Kreuz" bis zur Wallfahrtskirche Buchenhüll, begegnet man diesem Kreuzweg. Die ersten fünf Stationen stehen auf Grund und Boden des Forstamtes Eichstätt, Station sechs bis vierzehn entlang des Weges auf städtischem Grund.
    Fürstbischof Kaspar von Seckendorf ließ im Jahre 1591 diesen Kreuzweg, den ersten in der Diözese Eichstätt, errichten. Nur zehn Martersäulen, nicht vierzehn, waren es ursprünglich. Das ist aus der Originalrechnung, die der Offizial und Regens Staphylus im Jahre 1591 dem Bischof Kaspar von Seckendorf vorlegte, ersichtlich.
  • Aus dieser Rechnung geht auch hervor, daß sich die Kosten auf 163 Gulden und 41 Kreuzer beliefen. Gefertigt wurden die Säulen von den Steinmetzmeistern Peter Semmler und Sebastian Schuster aus Eichstätt. Die Bilder, auf Kupfertafeln gemalt, kamen aus Ingolstadt. Der Kreuzweg stellt den Leidensweg des Herrn dar, vom Hause des Pilatus zum Kalvarienberg. Die Maße der Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen sind durch einen Nürnberger Kaufmann aus Jerusalem mitgebracht worden.
    Sie betrugen:
    EntfernungFußin Meter
    Station 1-2110 33,0
    Station 2-3404121,2
    Station 3-4872261,6
    Station 4-5842252,6
    Station 5-6470141,0
    Station 6-717953,7
    Station 7-815345,9
    Station 8-920060,0
    Station 9-106519,5
  • Fürstbischof Johann Euchar Schenk von Kastell 1685 - 1697 ließ gegen Ende des 17. Jahrhunderts den Kreuzweg restaurieren. Auf der Rückseite der sechsten Station ist deshalb sein Wappen angebracht.
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Kreuzweg zerstört. 1850 waren von den zehn Martersäulen nur noch sechs vorhanden, und die in einem sehr schlechten Zustand. Der Preither Pfarrer Josef Simon stellte am 15.4.1850 beim Ordinariat Antrag auf Wiedererrichtung des Kreuzweges. Er schreibt:
    "Nach Auskunft des Kirchenpflegers, Andreas Mayer, sind 700 Gulden, die dem Kulturvermögen der Kirche einverleibt sind, zur Erhaltung fraglichen Kreuzweges fundiert."
    Unverzüglich wurde bei der Regierung von Mittelfranken um Genehmigung zur Wiederherstellung des Kreuzweges nachgesucht. Diese ist von der Kammer des Inneren am 30. Januar 1851 erteilt worden.
    Sofort begann man mit den Instandsetzungsarbeiten, die Steinmetzmeister Anton Rodler, Eichstätt, ausführte. Er restaurierte die vorhandenen sechs Säulen und fertigte acht neue an; der Kreuzweg hatte nun vierzehn Säulen. Der Maler Paul Franz aus Ingolstadt schuf die Bilder auf Eisenblech.
    Auf Bitten von Pfarrer Simon, Preith, ist am 9. Juli 1851 die oberhirtliche Genehmigung zur Wiedererrichtung des Kreuzweges und am 16. Juli 1851 die Genehmigung zur Benediktion des Kreuzweges erteilt worden. Die feierliche Einweihung fand am 17. August 1851 statt. Ein Franziskanerpater vollzog sie.
    Im Jahre 1902 ließ Pfarrer Johann B. Arnold, Preith, bei jeder Station ein hölzernes Kreuz aufstellen, damit ein Ablaß- gewonnen werden konnte. Die Benediktion dieser Kreuze vollzog Pater Eustach Nagel vom Kapuzinerkloster in Eichstätt.
    Eine gründliche Instandsetzung des Kreuzweges hat die Kirchenverwaltung Buchenhüll - unterstützt von den Grundeigentümern, der Stadt Eichstätt und dem Forstamt Eichstätt - in den Jahren 1984 bis 1987 durchgeführt. Schäden an den Martersäulen wurden behoben, fehlende Kreuze ersetzt und die Wappen unterlegt. Neue bildhafte Darstellungen, gemalt von Rudolf Ackermann aus Buchenhüll, sind an die Stelle der nicht mehr erkennbaren und teilweise fehlenden Bildtafeln getreten.
  • Am Fußwege vom Ziegelhof nach Buchenhüll, am Beginn des Buchenhüller Kreuzweges, steht an einer Waldwiese, im sogenannten "Rotbauernholz" das "Schwarze Kreuz". Dieses ließ der Besitzer des Grundstückes, Johann Netter aus Wimpasing, im Jahre 1913 auf Veranlassung des H. H. Pfarrers Leinfelder aus Preith errichten. Folgt man dem Kreuzweg und geht man nach der siebten Station in östlicher Richtung am Waldrand entlang, so kommt man zuerst zur "Lourdes-Grotte" und nach einigen hundert Metern zur "Herz-Jesu-Grotte".
    Die Lourdes-Grotte ist im Jubiläumsjahr 1904 von der Gemeinde Buchenhüll zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Marions erbaut worden. Die Madonna in der Grotte ist eine Arbeit von Osterrieder aus München. Ob die Herz-Jesu-Grotte zur gleichen Zeit oder etwas später errichtet worden ist, konnte nicht ganz geklärt werden. Anfang August 1904 wurde die Lourdes-Grotte feierlich eingeweiht. Die Baulast übernahm laut Protokoll vom 24.6.1904 die Gemeinde Buchenhüll.
    Die Grundstücke, auf denen die beiden Grotten stehen, sind von den Besitzern der Höfe "Bauernander" und "Pfleger" laut Notariatsurkunde vom 11.10.1909 der Kirchenstiftung Buchenhüll kostenlos überlassen worden.
    Quellen: Diözesanarchiv Eichstatt Pastoralblatt des Bistums Eichstätt 1862