Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Unsichtnachte

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 07.07.09: 'Unsichtnachte' sagt man in Unterfranken zu vorgestern. Auch nebenan in Hessen und auch in Thüringen kommt das Wort in vielen verschiedenen Aussprachen vor wie 'unsignachten' oder 'undignachten'. 'Nachten' ist leicht zu deuten: Es ist die Nacht auf heute und der ganze gestrige Tag, 'nachten' ist also gestern. Mit 'unsicht' oder 'unsig' ist es da schon schwieriger: Es könnte das Verhältniswort 'unter' sein, dann wäre 'unternachten' die Zeit vor 'nachten', also vorgestern. Möglich wäre auch das mittelhochdeutsche 'uns', auch ein Verhältniswort. 'Unsignachten' würde dann bedeuten, die Zeit, die bis gestern gegolten hat, also auch vorgestern.
  • Wohl von .es = antes de anoche = Vorgestern abend;
    uncia = ein Zwölftel; incia = der zwölfte Teil eines Dings; atque = und
    ht/dig = binoctium = zwei Nächte;
    nox, noctis = Nacht/Nächte; noctu = nachts;
    antea = vorher, früher; antecedens = vorhergehend; vortägig = antelucanus
  • JB Vorgestern Nudius terius; der vorgestrige Tag = Dies hesternum antecedens; Gestern = heri, hesterna; Thüringer Wörterbuch: uendisnächde "füürnachte" = vorgestern; gefunden: Wie unsere germanischen Vorfahren bezeichnet der Rhöner die Tage vor dem Heute noch immer als Nächde. Diese zählten nicht die Tage sondern die Nächte, welche vergangen sind. Außer in der Rhön und im Hennebergischen hat sich diese Bezeichnung nur noch in einigen Gebieten Österreichs erhalten.
  • Kein lechrainischer Satz mehr: "Voarnächt isch g'wesa" (Vorgestern ist es gewesen) oder "Nächt ho'n i's don" (Gestern habe ich es getan). BayWo: uansichtsnachte Franken vorgestern