Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Schöpfgatz, Gatzl

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle BR 20.05.14: a Gatzl das ist in Oberbayern eine Schöpfkelle
    - das wort gatzl ist ein italienisches lehnwort - italienisch gazza = Schöpfkelle - das ist ins bayerische gelangt - und da hat man aus der italienischen endung - mit einem bayerischen verkleinerungs-l eben ein gatzl gemacht - italienische hausierer aus den dolomiten - haben früher solche eisen- und metallwaren gerne an den bauern am hof verkauft - und gatzl waren absolut typisch - deswegen hat man früher die italiener als gatzlmacher - heut sagt man katzlmacher verspottet - nicht weil sie katzen gemacht hätten - sondern weil sie mit gatzen - mit schöpfkellen gehandelt haben - und es gib dieses wort gazl noch heute in owabairischa mundart -
  • Quelle BR 24.05.13: In Oberbayern heißt der Schöpflöffel und die Schöpfkelle auch "Schöpfgatz".
    - eigentlich kann man auch schlicht gaaz zum schöpflöffel sagen - das wort geht auf italienisch gazza zurück - das ist eben der schöpflöffel - es ist früher so gewesen - dass italienische wanderhändler von hof zu hof gezogen sind - und haben hauptsächlich metallwaren - eisenwaren verkauft - es gibt im beirischen dialekt verschienene wörter die daher kommen - im chiemgau sagt man peron zu einer gabel zum beispiel - oder a dschinelln sagt man in teilen von beiern zu eine hafendeckel aus eisen - oder eben auch gaaz zu schöpflöffel - man sagt auch von diesem wort her komme es - dass man die italiener im volksmund die katzlmacher beschimpft hat - man hat geglaubt sie tuns nicht nur verkaufen - sie hättens auch gemacht - das hat nichts mit katzen zu tun - sondern mit solchen gaazen - eben schöpfgaazen - wie man im werdenfelsischen sagt - zum schöpflöffel -
  • Quelle BayWo: Altbayern Gaz'n = Schöpflöffel; Schwaben/Allgäu Gazzoa = Schöpflöffel
  • Quelle www.chrizia.com: Der Begriff hat, entgegen vielfacher Meinung, nichts mit den beliebten Haustieren zu tun, sondern lässt sich auf das spätlateinische 'cattia' zurückführen, aus dem sich das deutsche Wort 'Gatzel' entwickelte. Diese hölzernen Schöpflöffel wurden vielfach von italienischen Schnitzern hergestellt und verkauft, wodurch diese eben zu den Katzelmachern wurden. Das Küchenutensil kennt man auch im Vinschgau. Ein sehr alter Ausdruck, heute noch am ehesten im Schnalstal bekannt, ist 'Gåtz' und bezeichnet dort eine Suppenkelle.
  • Siehe auch Gatzn
  • Wohl eher cyathus = Schöpflöffel