Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt

Schinoos

Ur-Bayerisch ist keine Variante der deutschen Sprache, sondern Latein.

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  • Quelle UDI SB05: Dem sei Ald eß a bees Schinoos ... sagt man zum Beispiel, wenn man über ein böses Frauenzimmer spricht. Das Wörterbuch von Unterfranken verzeichnet unter dem Stichwort Schindaas die Bedeutungsangabe 'Schimpfwort' (WUF 1996, S. 142). Meistens werden Frauen mit dem derben Schimpfwort Schindaas benannt. Aber auch Männer nennt man im Dialekt so, um auszudrücken, dass man sie für minderwertig hält. Daneben werden Kinder scherzhaft-liebevoll Schindaas gerufen: 'Komm her kleine Canalje, Schinnöschen' (Frankfurter Wörterbuch Band 5, 2659f.). Die ursprüngliche Bedeutung dieses Dialektwortes ist aber wohl 'Tierkadaver', wie das Südhessische Wörterbuch berichtet (Band 5, Sp. 300). Das Grundwert Aas kennt man auch heute in der Standardsprache mit dieser Bedeutung. Schind, das Bestimmungswort, tritt ebenso mit anderen Wörtern zusammen auf, z.B. in Schindluder. Schindluder ist ein Schimpfwort für Frauen und dient als Bezeichnung für ein altes, abgetriebenes Pferd (Südhessisches Wörterbuch, Band 5, Sp. 307). Das -d von Schind wird nicht mehr ausgesprochen. Das kennt man zum Beispiel von dem Wort Kinder, das im Dialekt wie Kinner artikuliert wird oder von Winde - Winne. Diese Lautangleichung kennen viele Dialekte wie das Pfälzische, die hessischen Mundarten und auch in Unterfranken ist sie weit verbreitet. Von Karin Düchs
  • Wohl eher von römisch verzaubern = cino; annosus = bejahrt; Sciamantia = Wahrsagerey aus dem Schatten; quasi eine alte Hexe